Das Logistik-Jungunternehmen aus Berlin überschreitet in der Bewertung die Eine-Milliarde-US-Dollar-Marke.
Die digitale Spedition Sennder mit Sitz in Berlin übersteigt laut eigener Aussagen nach der Series-D-Finanzierung eine Bewertung von einer Milliarde US-Dollar und gehört damit unter den Jungunternehmen zu den sogenannten Einhörnern, besonders wertvollen Start-ups. Wie aus einer Pressemitteilung des digitalen Transportanbieters vom 14. Januar 2021 hervorgeht, plant Sennder 100 Millionen US-Dollar der Series-D-Finanzierung in das Wachstum und die Weiterentwicklung seiner Technologie zu investieren. Das 200-köpfige Tech-Team solle so vergrößert und die Forschung und Entwicklung im Bereich der Automatisierung, Digitalisierung, Optimierung und Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs vorangetrieben werden.
Strategische Partnerschaften ausbauen
Weitere Mittel würden in die Expansion in weitere europäische Märkte fließen. Sennder will sich eigenen Aussagen zufolge weiterhin darauf konzentrieren, die strategische Partnerschaft mit Poste Italiane zu replizieren. Durch das Joint Venture habe das Start-up der italienischen Post eine Ersparnis von mehr als sechs Prozent der jährlichen Ausgaben in Höhe von 100 Millionen Euro ermöglicht. Die strategischen Partnerschaften mit Scania und Siemens wird Sennder weiter intensivieren und fortsetzen, heißt es aus dem Unternehmen.
Sennder sieht sich gut gerüstet
Sennder erbringt nach Eigenangaben bereits Transportdienstleistungen für zehn der im deutschen DAX 30 und elf der im EuroStoxx 50 gelisteten Unternehmen. Das Start-up sieht sich so optimal positioniert, um kleinere und mittlere Speditionsunternehmen mit etablierten Verladern zu verbinden und ihnen Zugang zu FTL-Ladungen zu verschaffen.
„Ich bin sehr stolz darauf, dass die Mission und Vision von Sennder nun Wirklichkeit geworden ist. Wir sind inzwischen ein etablierter Branchenplayer und auf Augenhöhe mit traditionellen Unternehmen im Logistiksektor. Dabei sind wir unserem Gründergeist treu geblieben und tragen als datengetriebenes Unternehmen dazu bei, die Logistikbranche fit für eine nachhaltige Zukunft zu machen; wir sorgen für Transparenz, Flexibilität und Effizienz in der Warendistribution“, so David Nothacker, CEO und Mitbegründer von Sennder. „Die Covid-19 Pandemie hat die Wichtigkeit und Bedeutung einer digitalisierten Logistikindustrie aufgezeigt. Unsere Kunden konnten im Jahr 2020 mit unserer Hilfe in einem herausfordernden Umfeld die Profitabilität ihrer Margen um bis zu 80 Prozent erhöhen. Wir sind bestens positioniert, um die Digitalisierung der Branche entscheidend voranzutreiben und mitzugestalten. Davon profitieren gewerbliche Verlader und Spediteure gleichermaßen.“
Die Series-D-Finanzierung wurde nach einem Jahr für Sennder abgeschlossen. Im Jahr 2020 hat das Unternehmen zwei entscheidende Transaktionen durchgeführt: Auf die Fusion mit dem französischen Wettbewerber Everoad im Juni 2020, folgte im September die Übernahme des europäischen Frachtgeschäftes von Uber Freight.