Autofahrer müssen sich an einen neuen Anblick gewöhnen: Die regelmäßigen Testfahrten von automatisierten Lkw-Flotten haben begonnen.
Der Straßengüterverkehr ist auf der Autobahn 9 in seine automatisierte Zukunft gestartet: Dort sind nun regelmäßig Lkw in sogenannten „Platoons“ teilautonom unterwegs. Zwei MAN-Laster vom Logistiker DB Schenker fahren mit Hilfe aktueller Fahrassistenzsysteme und Vernetzung in geringem Abstand von rund 10 bis 15 Metern hintereinander. Das Platooning soll für mehr Sicherheit und Effizienz sorgen und ist eine Zukunftsvision aller Lkw-Hersteller.
Auf der 145 Kilometer langen Strecke zwischen München und Nürnberg proben die vernetzten Lkw bis Anfang August noch ohne Ladung, danach sind die Platoons täglich mit bis zu drei Fahrten im Logistik-Alltag unterwegs, beladen mit Stückgut wie Maschinenteilen, Getränken oder Papier.
Dabei gibt der vordere Truck Geschwindigkeit und Fahrtrichtung vor, der hintere hängt sich dran. Über Vehicle-to-Vehicle-Kommunikation gelangen die notwendigen Steuerbefehle zum nachfolgenden Fahrzeug, das auch Daten zum Zugfahrzeug zurücksendet. Am Steuer sitzen weiterhin Lkw-Fahrer, sie wurden speziell für die Einsätze geschult. Künftig soll sich auch ihr Berufsbild durch die teilautonomen Flotten ändern – zur modernen Logistik-Fachkraft. Der Bund fördert das Projekt mit zwei Millionen Euro, die Hochschule Fresenius begleitet es mit einer Studie.