- Erweitertes Programm: das neue Setra MultiClass-Quartett
- Einzigartiges Design: ikonische Optik der
MultiClass LE - Vielfältiger Fahrgastraum: Flexibilität ist Trumpf
- Vorbildliches Cockpit: eine Baureihe, drei Fahrer-Arbeitsplätze
- Neu: Predictive Powertrain Control (PPC) im Überlandverkehr
- Herausragende Sicherheit: modernste Assistenzsysteme, neuer Preventive Brake Assist 2
- Bewährter Antrieb: abgasarm, wirtschaftlich, vielfältig
- Ausgeprägte Wirtschaftlichkeit: Hybridmodelle, Übernahmeteile, Assistenzsysteme, Digitalisierung, einmalige Dienstleistungen
- Umfassende Erprobung: ausgereift zum Produktionsstart
Einzigartiges und aufregendes Design, außergewöhnliche Varianz und Flexibilität, maximale Wirtschaftlichkeit, höchste Sicherheit und praxisgerechte Lösungen bis ins kleinste Detail – die völlig neu entwickelte Setra MultiClass LE setzt neue Maßstäbe unter den Low-Entry-Überlandbussen. Ob Unternehmen, Fahrgäste oder Fahrer – sie alle profitieren mit den Low Entry-Modellen (LE) der neuen MultiClass LE von einem einzigartigen Omnibus. Um das Motto der Einführungskampagne aufzugreifen: Die neue Setra MultiClass LE ist in vieler Hinsicht außerordentlich und allemal wirtschaftlich.
Setra: Traditionsmarke mit der jüngsten Omnibus-Palette
Eine enorme Spannweite, das ist von jeher eine Stärke der großen und legendären Omnibusmarke Setra. Neben Reisebussen der absoluten Spitzenklasse stehen durchweg außerordentlich wirtschaftliche und sachliche Überland- und auch Stadtbusse. Ob in der ersten Setra Generation der fünfziger Jahre, ob in den Baureihen 100, 200, 300 oder 400 – stets flankierten einsatzoptimierte Überlandbusse die edlen Reisebusse. Große Erfolge erreichten zuletzt die Low-Entry-Überlandbusse der Baureihe MultiClass 400 LE business.
Nach der Premiere der nächsten Generation der faszinierenden Reisebusse Setra ComfortClass 500 und TopClass 500 schlägt Setra mit den völlig neu entwickelten Low-Entry-Überlandbussen der Baureihe MultiClass LE nun ein neues Kapitel in diesem Segment auf. Unverkennbar auf Setra Niveau. Somit bietet Setra branchenweit eine sowohl einzigartige als auch die jüngste und modernste Omnibuspalette. Auch die neuen Omnibusse der MultiClass LE nehmen mit ihrer überzeugenden Wirtschaftlichkeit und geradezu verblüffender Individualität typische Setra Markenwerte auf.
Erweitertes Programm: das neue Setra MultiClass-Quartett
Setra MultiClass – dieser Name ist von jeher Programm, denn traditionell deckt die Setra MultiClass erfolgreich den gesamten Omnibusverkehr auf Überlandlinien ab. Die neue MultiClass LE kann noch mehr und übernimmt jetzt ebenfalls den Stadt- und stadtnahen Verkehr. Sie bietet ein besonders breites Spektrum aus nunmehr vier statt bisher drei Modellen. Als Low Entry (LE) verbindet das Quartett zwei Welten: Niederflur- sowie Reisekomfort. Bis kurz vor die Hinterachse konsequent niederflurig ausgelegt, überzeugt sie mit einem schnellen und bequemen Ein- und Ausstieg im Vorderwagen. Davon profitieren sämtliche Fahrgäste, vor allem aber Personen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Vor der Hinterachse führen drei flache Stufen in den Hinterwagen. Er setzt mit Reisebus-Technik für Antrieb und Fahrwerk Komfort-Maßstäbe auch auf langen Passagen.
Zusammen mit dem Start der neuen Setra MultiClass LE wächst die Low-Entry-Palette um eine Kompakt-Ausführung und umfasst nun Linienbusse von 10,51 bis 14,52 Meter Länge. Sie sind abgestimmt auf eine breite Spannweite an Einsätzen vom stadtnahen Verkehr bis hin zu Überlandverkehr auf langen Strecken in dünn besiedelten Regionen. Entsprechend sind die Omnibusse sowohl nach Klasse 1 (Stadtlinienbus) als auch Klasse 2 (Überlandlinienbus) zulassungsfähig.
Dank der Kombination aus Niederflurtechnologie mit vielfältigen Ausstattungsvarianten und unterschiedlichen Ausführungen für Türen und Podeste, Bestuhlung und Cockpits sowie Motoren und Getriebe kann die neue MultiClass LE auch im Stadtverkehr eingesetzt werden. Somit bewährt sich die neue Omnibusgeneration im klassischen Linien- und Schülerverkehr, als Shuttle oder im Zubringer- und Werksverkehr. Eben auf ganzer Linie, wenn maximale Individualität und Wirtschaftlichkeit gefragt sind.
Ein bis ins Detail ausgetüfteltes Baukastensystem bildet die Basis des neuen Modellprogramms. Einheitlich über alle Fahrzeuge hinweg sind sowohl der vordere Überhang von 2710 Millimetern als auch der hintere Überhang mit 3300 Millimetern. Auch die Türlagen vor der Antriebsachse sind mit einer Entfernung von 1540 Millimetern zur Radmitte der Antriebsachse identisch. Einzig der Radstand und die Zahl der Achsen variieren. Daraus resultiert ein Modellprogramm, das alle Erfordernisse im Überlandverkehr abdeckt:
- MultiClass S 510 LE: der neue Kompakt-Überlandbus. Mit nur 4500 Millimeter Radstand und 10,51 Meter Länge sowie einem Wendekreis von lediglich 17,3 Metern und maximal 39 Sitzplätzen bei voller Bestuhlung eignet sich der außerordentlich handliche Kompaktbus ideal für enge bergige Strecken, kurvige Passstraßen, aber auch enge Altstädte oder Linien mit geringem Fahrgastaufkommen.
- MultiClass S 515 LE: Mit 12,21 Meter Länge, zwei Achsen und bis zu 51 Sitzplätzen ist er der Low Entry im klassischen Format, ein Alleskönner für nahezu alle Einsätze in Stadt und Land, auf kurzen und langen Entfernungen.
- MultiClass S 516 LE: 12,92 Meter Länge und zwei Achsen, das bedeutet maximal 55 Sitzplätze und somit ebenfalls maximale Wirtschaftlichkeit als Überlandbus, Shuttle und Schulbus sowie im Werksverkehr.
- MultiClass S 518 LE: Mit bis zu 63 Sitzplätzen ist er der Sitzriese im Segment der Low Entrys. Der längste Setra der neuen Baureihe fährt mit 14,52 Meter Länge auf drei Achsen. Hoch frequentierte Linien und Schülereinsätze sowie weite Überlandstrecken sind sein Metier.
Über das Basis-Programm hinaus entpuppt sich die neue MultiClass LE mit zahlreichen Türvarianten, mehreren Cockpits, Podest-Ausführungen, unterschiedlicher Bestuhlung sowie Rampen und Lifts für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste als hochindividueller Überlandbus für alle Anforderungen. Eines ist sicher: Er ist bei allen sachlichen Vorzügen ein echter Hingucker.
Einzigartiges Design: die ikonische Optik der Setra MultiClass LE
Setra steht für faszinierendes und gleichzeitig langlebiges Design. Die Linienführung eines Low Entry bedeutet für die Gestalter eine doppelte Herausforderung: Bei Überlandbussen steht zunächst Sachlichkeit im Vordergrund, verbunden mit einer attraktiven Verpackung. Bei einem Low Entry kommt erschwerend die konzeptionell bedingte Aufteilung in zwei Fahrzeugsegmente hinzu: Der Sprung vom Niederflur-Segment vorn zum Hochboden-Abteil hinten führt zwangsläufig zu einer Stufe in der Fensterlinie.
Die Designer der neuen Setra MultiClass LE haben diese Schwierigkeit in einen Vorzug verwandelt: Bereits äußerlich ist der neue Low Entry bewusst in zwei Fahrzeugteile gegliedert. Die klare Aufteilung des Fahrgastraums sozusagen in Parkett und Loge nimmt den neuen Überlandbussen äußerlich die Wucht. Verbunden sind beide Segmente durch ein breites senkrechtes Profil. Es ist außen mit einer Aluminiumblende verkleidet, lackiert in Wagenfarbe. Die Kanten der Blende sind harmonisch abgerundet und nehmen dem Omnibus die für Linienbusse bislang typische Eckigkeit.
Auf der rechten Fahrzeugseite fügen sich die Türen dank einer abgedunkelten gläsernen Blende oberhalb der Türblätter harmonisch in die Gestaltung des Karosseriekörpers ein. Aufgrund der dunkel eingefassten, abgerundeten A-Säulen vorne und der ebenso geformten Eckprofile hinten wird auch hier die sonst übliche Kantigkeit in weiche und fließende Formen aufgelöst.
Über der Karosserie des Überlandbusses scheint das Dach zu schweben. Ergebnis ist eine luftig-leichte Gestaltung, branchenweit einzigartig und ohne die Strenge herkömmlicher Überlandbusse. Besonders markant wirkt diese Optik, wenn Kunden die stärker abgedunkelte der beiden Tönungsstufen der Seitenscheiben wählen.
Vorne nimmt die MultiClass LE das neue Setra Familiengesicht auf, das die Marke mit den aktuellen Reisebussen eingeführt hat. Der selbstbewusste verchromte Markenschriftzug ruht auf einer schwarz glänzenden Frontplatte, sie ist mattsilbern eingefasst. Links und rechts fallen die schwarzen Scheinwerfer mit serienmäßigen Voll-LED-Lampen auf. Sie sehen attraktiv aus, bieten hervorragendes Licht – wichtig speziell bei einem Überlandbus in der dunklen Jahreszeit und in Tagesrandzeiten – sie sparen außerdem Strom und erreichen Fahrzeug-Lebensdauer. Ein wesentlicher Kosten- und Sicherheitsfaktor über die Lebensdauer im häufig langjährigen Überlandeinsatz.
Neue LED-Beleuchtungselemente oberhalb der Scheinwerfer erinnern an Augenbrauen. Sie vereinen Blinker, Positionslampen und Tagfahrlicht. Sie stammen von der neuen Setra Reisebusgeneration, sehen attraktiv aus und sind links und rechts identisch. Somit vereinfachen sie die Ersatzteilhaltung bei kleineren Schäden, wie sie im harten Überlandalltag vorkommen können. Gleichzeitig betonen sie die Familienähnlichkeit der Omnibus-Baureihen von Setra.
Weiter oben ist die Windschutzscheibe mittels einer schwarzen Blende optisch heruntergezogen. Eine Lichtkante über die gesamte Fahrzeugbreite gliedert die Fläche darunter. Hier rückt analog zu den Reisebussen das neu verwendete Markensignet in den Blickpunkt, das K im Kreis.
Egal wohin das Auge blickt, jedes Detail an den neuen Überlandbussen ist sorgfältig ausgearbeitet. Das betrifft die Verläufe der Fugen ebenso wie den Rahmen um die Frontplatte, die erhabenen Buchstaben des Markennamens oder die Scheinwerfer. Schließlich sind die Nebelscheinwerfer unten links und rechts in schwarze Blenden eingelassen. Das lässt die Omnibusse stämmig auf der Straße stehen und schafft gleichzeitig den Einbauraum für optische Systeme kommender Assistenzsysteme wie die zweite Generation des aktiven Bremsassistenten Predictive Brake Assist 2.
Dieser Kniff ist einer von zahlreichen Hinweisen auf das praxisbetonte Design der neuen Überlandbusse. Die Stoßecken vorne links und rechts lassen sich für etwaige Reparaturen ohne Werkzeug herausklappen. Gleiches gilt für die Frontklappe, hinter der nun bestens zugänglich der Behälter für das Scheibenwaschwasser untergebracht ist.
Seitlich weist links und rechts oberhalb der Vorderräder das inzwischen markentypische Charakterelement auf die Herkunft der neuen MultiClass 500 LE hin – sie ist ein echter Setra. Davon zeugt auch der Markenschriftzug am ebenfalls markant geformten Heck: Oben ein Aero-Dach mit Abrisskante, unten Rückleuchten mit bekannter Grundform, jedoch in Voll-LED-Technik und mit einer komplett eigenständigen Leuchtengrafik. Einerseits ist sie verwandt mit den roten Streifen der neuen Setra Reisebusse, andererseits jedoch unverwechselbar. Aufmerksame Beobachter entdecken unten in den Rückleuchten den Markenschriftzug – ein dezentes Statement und gleichzeitig Schutz vor Produktpiraterie.
Zahlreiche Türvarianten: hereinspaziert, bitte einsteigen
Die außerordentliche Varianz der neuen Setra MultiClass LE beginnt bereits bei der Wahl der Türen. Für Einstieg eins ist eine einflügelige Tür in zwei Breiten von 900 und 1150 Millimetern sowie – neu – eine nochmals breitere Tür mit zwei Flügeln und 1380 Millimeter Durchgangsbreite verfügbar. Einstieg zwei ist als einflügelige sowie als Doppeltür (1150/1380 Millimeter) wählbar. Alle Modelle sind auf Wunsch überdies erstmals mit einer dritten Tür nach der Hinterachse (Breite 900 Millimeter) zu bekommen. Sämtliche Türen sind bodentief verglast.
Abhängig von der jeweiligen Türposition und Türvariante können Unternehmen passend zu ihrem individuellen Einsatz und zu ihren Präferenzen zwischen Außenschwenktüren, Innenschwenktüren sowie Schwenkschiebetüren wählen. Praxisnähe zeigen auch Details: So ist der Tragarm der Außenschwingtür an Einstieg eins oben montiert. Das verhindert ein Aufsetzen und somit Beschädigungen zum Beispiel an Böschungen, hohen Bordsteinkanten oder in engen und überhöhten Kurven von Passstraßen.
Ebenfalls abhängig von der Türvariante sowie der Reifengröße stehen am Einstieg zwei eine mechanische Klapprampe, eine Doppelrampe mit einer Kombination aus elektrischer und mechanischer Rampe sowie eine elektrische Kassettenrampe zur Verfügung.
Erstmals erhältlich ist auch eine mechanische Klapprampe für die Tür eins. Möglich ist dies bei Varianten ohne Podest, denn dann steht die erforderliche große Gangbreite zur Verfügung, damit Rollstuhlfahrer sicher an ihren Platz auf der Sondernutzungsfläche gegenüber von Einstieg zwei gelangen. Dort lassen sich Rollstühle entweder mit praktischen Pilzkopfanbindungen und Gurten oder mit in den Podesten versenkten Gurten sicher befestigen. Alternativ dazu ist eine Sondernutzungsfläche in Fahrtrichtung rechts möglich.
Die Einstiegshöhe beträgt – Kneeling nicht gerechnet – im Vorderwagen am Einstieg eins lediglich zwischen 311 und 314 Millimetern bei Bereifung 275/70 R 22,5 für Stadtbusse. Mit der Überlandbus-Bereifung 295/80 R 22,5 steigt sie auf nicht mehr als 355 bis 358 Millimeter.
Damit Fahrgäste an der Haltestelle den richtigen Omnibus wählen und Unternehmen ihren bevorzugten Lieferanten aussuchen können, sind Fahrtzielanzeigen mehrerer Fabrikate möglich.
Vielfältiger Fahrgastraum: Flexibilität ist Trumpf
Was darf’s denn sein, komplett niederfluriger Vorderwagen, 210 Millimeter hohe Podeste in Fahrtrichtung links oder rechts oder Podeste beidseitig, links wie rechts in langer oder kurzer Ausführung? Die neue Setra MultiClass LE kennt bei den Ausführungen des Fahrgastraums nahezu keine Grenzen.
Das Interieur ist sachlich-freundlich gehalten, von den gläsernen Trennwänden mit Siebdruck in hoher oder halbhoher Ausführung über den Boden in unterschiedlichsten Dekoren, glatten Seitenwandverkleidungen mit Dekorfolie oder wohnlicher Nadelvlies-Oberfläche bis hin zu vielfältigen Haltestangen und einer Kombination aus hellen und dunklen Verkleidungen. Drei flache Stufen von 159 bis 170 Millimeter Höhe führen in den Hochbodenbereich im Heck.
Gläserne Dachklappen, auf Wunsch elektrisch betätigt, unterstützen den freundlich-hellen Eindruck des Interieurs. Die Deckenleuchten sind zentral angeordnet und verfügen über eine dezente Nachtbeleuchtung.
Ebenso vielfältig angelegt ist die Bestuhlung, sie umfasst Ausführungen von Stadtlinie bis Ausflug. Die MultiClass LE fährt serienmäßig mit der Überlandbestuhlung des Typs Setra Transit und auf Wunsch mit der nochmals komfortableren Reisebestuhlung Setra Route vor. Beide werden auf Wunsch mit Sicherheitsgurten ausgestattet. Alternativ ist die Bestuhlung Setra Passage mit Sitzschalen auf einem Cantilever-Sitzgestell im Niederflur-Segment ohne klassische Stuhlfüße lieferbar, wie sie aus Niederflur-Stadtbussen bekannt ist. Jede Bestuhlung stammt aus eigener Fertigung und ist in unterschiedlichsten Ausführungen zu bekommen. Hinzu kommen optional Klappsitze in und gegen die Fahrtrichtung im Bereich der Sondernutzungsfläche.
Für das Handgepäck der Fahrgäste stehen auf Wunsch Gepäckablagen zur Verfügung. Ihr Boden ist durchbrochen, der Blick von unten auf den Inhalt verhindert, dass Gegenstände im Omnibus vergessen werden. Je nach Bestuhlung können Unternehmen aus unterschiedlichen Ablagen über den Radkasten-Verkleidungen der Vorderachse wählen.
Prima Klima: leistungsstarke Heizung, zwei Klimatisierungen
Neben dem großzügigen Raumangebot mit einer üppigen Stehhöhe von zirka 2.600 Millimetern und einer bequemen Bestuhlung sichert die Klimatisierung Behaglichkeit an Bord der neuen Omnibusse. Heizung, Lüftung und Klimatisierung der Setra MultiClass LE sind bedarfsgerecht ausgelegt. So sind die Seitenscheiben wahlweise einfach- oder doppelverglast. Leistungsstarke Gebläseheizkörper sowie die Frontbox übernehmen die schnelle Aufheizung des Fahrgastraums. Die Be- und Entlüftung erfolgt serienmäßig durch Klappfenster. Hinzu kommen die zwei gläsernen Dachklappen – sie dienen gleichzeitig als vorgeschriebene Notausstiege – sowie leistungsstarke Be- und Entlüfter über dem Heck.
Ist eine Klimatisierung gewünscht, haben Betreiber erneut die Wahl. Erste Ausbaustufe ist ein klimatisierter Fahrerarbeitsplatz. Genügt in Regionen mit mildem Klima eine Temperierung des Fahrgastraums, bietet sich eine neue Ausführung namens EvoCool light Basic mit zwei Dachklimamodulen und einer Leistung von jeweils 12 kW an. In diesem Fall sind Luftausströmer zentral auf der Unterseite der Klimamodule über dem Mittelgang angeordnet. Besonders kraftvoll arbeitet die klassische Aufdach-Klimaanlage EvoCool Basic mit einer Leistung von 32 bis 39 kW je nach Modell. Die gekühlte Luft wird in diesem Fall über Dachkanäle mit Ausströmern im Fahrgastraum verteilt. Als Sonderausstattung ist in Verbindung mit der Aufdach-Klimaanlage eine Ausstattung mit Luftdüsen und Leseleuchten möglich, ein weiteres Beispiel für die Vielseitigkeit der neuen MultiClass LE. Alle Klimaanlagen sind serienmäßig mit antiviralen Filtern ausgestattet.
Vorbildliches Cockpit: eine Baureihe, drei Fahrer-Arbeitsplätze
Ebenso vielfältig wie der Fahrgastraum ist auch der Fahrerarbeitsplatz der neuen Setra MultiClass LE. Gleich drei Varianten stehen zur Wahl: Cockpit City (Stadt), Cockpit Basic City (Stadt/Überland) oder Cockpit Basic (Überland), maßgeschneidert für den jeweiligen Einsatzzweck. Alle verfügen serienmäßig über eine geschlossene Rückwand – wahlweise aus undurchsichtigem Kunststoff oder Plexiglas – sowie über eine Fahrerkabinentür. Sie heißt einsteigende Fahrgäste mit dem eingeprägten Markenschriftzug willkommen und wird auf Wunsch mit einer Schutzscheibe bis hin zu einer vollflächigen Verglasung ausgestattet.
Als Fahrersitz stehen zwei unterschiedliche Fabrikate zur Verfügung. Die Sitze können in vier unterschiedlichen Positionen montiert werden. Sie sind vielfältig verstellbar und werden individuell bis hin zu einer Klimatisierung ausgestattet.
Serienstand ist das Cockpit Basic für den Überlandeinsatz. Es ist praxisnah auf die Montage von Kassen- und Zahlsystemen für den Linieneinsatz ausgelegt. Das neue optionale nachrichtentechnische Fach (kurz: NT-Fach) mit Einschubfächern oberhalb des Fahrerplatzes nimmt elektronische Geräte auf. Es wurde im Vergleich zum Vorgängermodell deutlich vergrößert. Dies erleichtert die Installation von Geräten oder Wartungsarbeiten. Alternativ zum NT-Fach ist ein Staufach für den Fahrer lieferbar. Sofern Gepäckablagen geordert werden, sind im Vorderwagen links und rechts ebenfalls Staufächer möglich.
Der Fahrerplatz ist ergonomisch perfekt und fahrerbetont ausgeführt. Die Basis dafür waren unter anderem umfangreiche Ergonomie-Studien mit Testpersonen unterschiedlicher Größe und VR-Brille. Von seiner Optik über die Bedienungselemente bis zur Instrumentierung mit großen Rundinstrumenten und einem mittig angeordneten Farbdisplay erreicht das hochwertige Cockpit sogar vollwertiges Reisebus-Niveau. Zusammen mit dem serienmäßigen Multifunktionslenkrad bedeutet dies eine deutliche Aufwertung im Vergleich zu herkömmlichen Überlandbussen.
Damit harmoniert eine gediegene Materialqualität und die sorgfältige Gestaltung bis hin zur durchdachten Farbgebung: Das Oberteil ist zur Vermeidung von Blendwirkung in Schwarz gehalten, die Ebene darunter in einem freundlich-sachlichen Grau. Sie hellt das Interieur auf, das somit einladend und großzügig wirkt.
Auf der rechten Seite des Cockpits ist Platz für einen optionalen geräumigen Ablageschrank. Darüber hinaus nimmt eine Vielzahl von Ablagen innerhalb der Fahrerkabine und auf der Innenseite der Kabinentür Utensilien von Kleinteilen über Getränkeflaschen bis zur Fahrertasche im Format eines Pilotenkoffers auf.
Für die MultiClass LE mit der besonders breiten zweiflügeligen Innenschwenktür an Einstieg eins werden sowohl die Mittelkonsole – dann mit Einschubfächern für Geräte – als auch die Brüstung und der Sockel auf der Türseite deutlich verändert. Ergebnis ist das Cockpit Basic City. Es schafft den notwendigen Platz für den hereinschwenkenden vorderen Türflügel, mehr Durchgangsweite für einsteigende Fahrgäste und sogar für Rollstühle. Das Cockpit Basic City ist optional ebenfalls mit anderen Türvarianten lieferbar – ein weiteres Beispiel für die Variabilität der neuen Setra MultiClass LE. Der Fahrer-Arbeitsplatz der MultiClass LE wechselt mit diesem Schritt seinen Charakter: Er setzt auch in Form und Farben Maßstäbe für seine Fahrzeugkategorie. Er verbindet darüber hinaus Optik und Instrumente sowie Ablagen eines Reisebusses mit der ausgeprägten Funktionalität eines Stadtbusses.
Dies wird noch deutlicher bei der dritten Variante des Cockpits mit einem Fahrerplatz gemäß den Vorgaben des VDV (Verband Deutscher Verkehrsunternehmen), dem Cockpit City. Hier findet der komplett neu gestaltete, genormte Instrumententräger Verwendung. Er ist gemeinsam mit dem Lenkrad verstellbar. Auch diese Armaturenanlage zeichnet sich durch große und klar gegliederte Rundinstrumente sowie ein informatives Farbdisplay und das Multifunktionslenkrad aus. Die Instrumentenanlage ist in eine neu gestaltete Konsole integriert. Aufgrund des verstellbaren Instrumententrägers erhält die MultiClass LE in diesem Fall eine ebenfalls neu entwickelte Fensterbrüstung.
Generell spiegelt sich die Qualität der Marke Setra auch im Design und der Ausstattung des Cockpits wider. Egal welches Cockpit der Verkehrsbetrieb wählt, als typischer Setra unterstützt die neue MultiClass LE das Fahrpersonal bei seiner verantwortungsvollen Tätigkeit. Das beginnt mit dem serienmäßigen Regen-Licht-Sensor und geht mit der ebenfalls serienmäßigen elektronischen Feststellbremse weiter. Wie von selbst fällt die Hand auf ihren griffgünstig montierten und wie ein Handschmeichler ausgeführten Knauf.
Die elektronische Feststellbremse kombiniert einfaches Handling mit hoher Sicherheit. Der Fahrer aktiviert die Feststellbremse manuell durch Ziehen des Hebels oder durch das Drücken der Taste „P“. Er löst die Feststellbremse entweder durch einen Tritt auf das Fahrpedal oder durch erneutes Drücken der Taste „P“. Die integrierte Hold-Funktion wird im Stillstand durch verstärktes Treten des Bremspedals aktiviert. Die Betriebsbremse löst erst, wenn der Fahrer das Fahrpedal erneut betätigt. Auch beim Anfahren am Berg unterstützt das System den Fahrer durch die zusätzlich integrierte Anfahrhilfe. Schließlich wird die Feststellbremse optional automatisch aktiviert, wenn die MultiClass LE steht, der Fahrer den Sicherheitsgurt löst und seinen Platz verlässt. Somit ist der Omnibus gegen unbeabsichtigtes Wegrollen gesichert.
Perfekte Rundumsicht beim Rangieren sowie an Engstellen bietet das optionale 360°-Kamerasystem. Durch dieses System können Passanten, Radfahrer und Hindernisse auch in Bereichen wahrgenommen werden, die sonst vom Fahrer nicht oder nur schwer einsehbar sind. Insgesamt vier Kameras an der Front, dem Heck und oberhalb der Seitenscheiben erfassen die unmittelbare Fahrzeugumgebung und erzeugen eine indirekte Rundumsicht von 360°. Das entsprechende Bild aus der Vogelperspektive wird auf einem Monitor im Format 10 Zoll an der A-Säule eingespielt. Der Bildschirm ist in zwei Bereiche unterteilt. Dadurch stehen fünf verschiedene Ansichten zur Auswahl: 360° aus der Vogelperspektive formatfüllend sowie wahlweise ergänzt von den Bildern der einzelnen Kameras. Das zweite Bild im Monitor hängt von der Fahrsituation ab: Je nach gesetztem Blinker oder der eingelegten Rückwärts-Fahrstufe wechselt es zum Beispiel automatisch auf die entsprechende Seite.
Der Fahrer kann das gewünschte Bild ebenfalls über ein Menü auf dem Bildschirm anwählen. Die Ansichten der 360°-Kameras sind bei Vorwärtsfahrt bis zu einer Geschwindigkeit von ca. 30 km/h und bei Rückwärtsfahrt immer verfügbar. Markierungen der Vorder- und Hinterkante des Omnibusses sowie ein angedeuteter Fahrkorridor erleichtern die Orientierung. Die Bilder geben ein Blickfeld bis in etwa fünf bis sechs Meter Entfernung wieder, gewährleistet ist somit eine Abdeckung der benachbarten Fahrspur.
Als weitere wesentliche Unterstützung für Rangiermanöver steht die Umfeld-Beleuchtung für Rückwärtsfahrt zur Verfügung. Die entsprechenden nach schräg hinten weisenden LED-Leuchten sind an den Radlaufklappen der Antriebsachse montiert.
Neu: Predictive Powertrain Control (PPC) im Überlandverkehr
In Verbindung mit dem vollautomatisierten Schaltgetriebe GO 250‑8 PowerShift unterstützt den Fahrer die neueste Variante des intelligenten kraftstoffsparenden Tempomats Predictive Powertrain Control (PPC). Er integriert eine an die Topografie angepasste Fahrweise in die Schaltautomatik. Das erweiterte Kartenmaterial von PPC deckt nun neben Autobahnen und Fernstraßen nahezu alle Außerortsstraßen in Europa ab. PPC berücksichtigt Kreuzungen und Kreisverkehre und ist mit dem Abstands-Regel-Tempomaten vernetzt. Aufgrund der hinterlegten Karten drosselt PPC die Geschwindigkeit automatisch bei der Einfahrt in Ortschaften, ebenso vor Landstraßenkurven mit engem Radius oder Hindernissen wie Kreisverkehren und Stopp- oder Vorfahrtsstellen. Daraus resultieren zahlreiche Vorzüge: Fahrer erhalten eine wirksame Unterstützung, wegen der stets angepassten Fahrweise steigt das Sicherheitsniveau während gleichzeitig der Kraftstoffverbrauch sinkt.
Neben innovativen Assistenzsystemen überzeugt die MultiClass LE auch mit klassischen Themen für den Fahrer-Alltag. Da wären zum Beispiel Außenstauräume für die Unterbringung von Schneeketten oder Werkzeug. Die Aquablade-Scheibenwischer für hervorragende Wischqualität. Oder ein optionaler Safe in der Stufe zur Fahrerkabine.
Herausragende Sicherheit: modernste Assistenzsysteme, neuer Preventive Brake Assist 2
Sicherheit ist ein klassisches Setra Thema, jeder Setra ist auch ein wahrer Sicherheitsbus. Die neue MultiClass LE ist dafür ein treffendes Beispiel. Neben bewährten Assistenzsystemen wie der elektronischen Stabilitäts-Regelung ESP, dem Antiblockiersystem ABS oder der Antriebs-Schlupfregelung ist künftig mit dem Preventive Brake Assist 2 auf Wunsch die nächste Generation des weltweit ersten aktiven Bremsassistenten für spezialisierte Linienbusse von Daimler Buses an Bord.
Der Preventive Brake Assist 2 arbeitet mit einer Kombination aus Nah- und Fernbereichsradarsensoren sowie einer Kamera und kann dadurch unter anderem auf stationäre und sich bewegende Objekte einschließlich Fußgänger und Zweiradfahrer reagieren. Das System kann mehrere Objekte gleichzeitig verarbeiten. Im Rahmen der Systemgrenzen werden überdies Objekte außerhalb der Fahrbahn wie Verkehrsschilder, parkende Fahrzeuge oder Verkehr auf Nachbar- und Gegenspuren noch besser erkannt und somit Fehlwarnungen minimiert.
Das Assistenzsystem warnt den Fahrer vor einer Kollision mit stehenden oder sich bewegenden Objekten sowohl optisch durch eine rot aufleuchtende Warnung im Zentraldisplay als auch akustisch. Zusätzlich leitet es gleichzeitig automatisch ein Bremsmanöver mit einer Teilbremsung ein. Sie wird so lange gehalten, bis entweder der Fahrer eingreift, die Situation nicht mehr kritisch ist oder der Omnibus zum Stehen kommt. Warnkaskade und Bremseingriff sind präzise auf den Einsatz im Linienverkehr und somit zum Schutz von stehenden Fahrgästen ausgelegt. Der Preventive Brake Assist 2 ist für alle Modelle der neuen Setra MultiClass LE ab Frühjahr 2024 optional verfügbar. Er ist ein weiterer Meilenstein vor allem für den Schutz schwächerer Verkehrsteilnehmer.
Trotz aller Assistenz- und Sicherheitssysteme sind Unfälle niemals vollständig auszuschließen. Auch dafür haben die Entwickler der neuen Setra MultiClass LE Vorsorge getroffen. Ein Unterfahrschutz verringert die Folgen eines Auffahrunfalls oder bei einer Frontalkollision. Er schützt sowohl den Fahrer als auch Insassen eines gegnerischen Fahrzeugs. Darüber hinaus erfüllt die MultiClass LE die Vorgaben nach ECE R 66.02 für den Umsturztest und auf Wunsch freiwillig die Anforderungen des Pendelschlagversuchs nach ECE R 29.
In Vorbereitung für die MultiClass LE sind noch weitere Assistenzsysteme, wie z.B. der Abbiege-Assistent Sideguard Assist 2, der beidseitig verbaut wird.
Bewährter Antrieb: abgasarm, wirtschaftlich, vielfältig
Der Antrieb der Setra MultiClass LE basiert auf vielfach bewährten und wirtschaftlichen Komponenten. Sie sind perfekt aufeinander abgestimmt und in zahlreichen Kombinationen maßgeschneidert für das individuelle Einsatzprofil.
Im Heck der Zweiachser arbeitet der kompakte Reihensechszylinder OM 936 mit 7,7 Liter Hubraum. Er steht in zwei Leistungsstufen von 220 kW (299 PS) und 1200 Nm Drehmoment bzw. 260 kW (354 PS) und 1400 Nm zur Wahl. Das dreiachsige Flaggschiff MultiClass S 518 LE wird durchweg mit dem Reihensechszylinder OM 470 und 10,7 Liter Hubraum ausgestattet. Er leistet 290 kW (394 PS), das kraftvolle Drehmoment beläuft sich auf 1900 Nm.
Für die Kraftübertragung steht eine breite Auswahl an Getrieben zur Verfügung. Für die zweiachsigen Varianten steht das manuelle Schaltgetriebe GO 190 und das vollautomatisierte Schaltgetriebe GO 250‑8 PowerShift (nur Leistungsstufe 260 kW/354 PS) zur Verfügung. Wünschen Unternehmen eine Wandler-Automatik, wählen diese zwischen dem im Vergleich zum Vorgängermodell verbrauchs- und lebensdaueroptimierten ZF Ecolife 2 mit sechs Schaltstufen und dem neuen Getriebe Voith Diwa NXT mit einem zweiten Overdrive und somit nun sieben Gängen. Beim Dreiachser MultiClass S 518 LE können sich Kunden zwischen dem vollautomatisierten Schaltgetriebe GO 250‑8 PowerShift und der Wandlerautomatik ZF Ecolife 2 entscheiden.
Ebenso flexibel ist die Kraftstoffversorgung der MultiClass LE. Bevorzugen Unternehmen einen Fahrgastraum im vorderen Bereich ohne Podeste, ist der Kraftstofftank in Fahrtrichtung rechts über der Vorderachse angesiedelt. Bei Fahrzeugen mit Podest befindet er sich serienmäßig in Fahrtrichtung rechts im Podest, alternativ auf der linken Fahrzeugseite. Eine Ausnahme bildet nur der Kompaktbus MultiClass S 510 LE: Hier ist der Kraftstofftank durchweg über der Vorderachse platziert. In allen Fällen beläuft sich das Volumen auf rund 300 Liter.
Der AdBlue-Tank ist durchweg motornah rechts vor der Antriebsachse angebracht. Sein Volumen von 53 Litern reicht für große Entfernungen. Hinzu kommt, ebenfalls optional, ein separater Heizöltank für die Standheizung mit rund 50 Liter Fassungsvermögen (nicht bei Dreitürern).
Weniger Verbrauch: So wird die Setra MultiClass LE noch sparsamer
Auch scheinbare Kleinigkeiten zeigen beim Kraftstoffverbrauch Wirkung. Das optionale Bordnetzmanagement mit intelligentem Batteriesensor optimiert die Batterieladespannung, hebt bei Bedarf die Leerlaufdrehzahl des Motors an, überwacht die elektrischen Verbraucher und sichert effizient die Bordnetzspannung: In Schubphasen wird die Ladespannung angehoben, um kostenlose Energie in die Batterie zu laden. Umgekehrt wird in Zugphasen – also beim Beschleunigen oder an Steigungen – die Ladespannung abgesenkt.
Von Hause aus sparsam im Kraftstoffverbrauch und abgasarm, lässt sich der Verbrauch mit einem Rekuperationsmodul weiter senken. Doppelschichtkondensatoren – sogenannte Supercaps – speichern den in der Schubphase erzeugten Strom und halten ihn für Nebenverbraucher bereit. Fährt der Bus wieder an, versorgen die Supercaps das Bordnetz. Die Lichtmaschinen laufen in dieser Zeit im Leerlauf und belasten somit nicht den Motor. Dies reduziert den Kraftstoffverbrauch in Verbindung mit dem Bordnetzmanagement um etwa drei Prozent.
Nochmals sparsamer wird die MultiClass LE mit dem OM 936 in Verbindung mit dem optionalen Hybridmodul. Es ist einfach und robust konstruiert: Ein scheibenförmiger Elektromotor wird zwischen Motor und Getriebe in den Antriebsstrang integriert. Fährt der Omnibus im Schub- bzw. Bremsbetrieb, arbeitet der E‑Motor als Generator und erzeugt ohne Kraftstoffverbrauch Strom. Die elektrische Energie wird in zwei Speichermodulen auf dem Dach gebunkert, ebenfalls Supercaps. In Belastungssituationen wie zum Beispiel beim Anfahren, unterstützt der 14 kW starke Elektromotor mit der Energie aus den Supercaps den Verbrennungsmotor. Er wird entlastet und verbraucht somit weniger Kraftstoff.
Die Motoren mit Hybridmodul entsprechen in den Leistungswerten den Verbrennungsmotoren, denn die zusätzliche Kraft des E-Motors wird allein zur Kraftstoffeinsparung verwendet. Ist ausreichend Energie in den Supercaps gespeichert, unterstützt der Elektromotor außerdem den Leerlaufbetrieb und verbessert so den Wirkungsgrad des Verbrennungsmotors. Die Hybridmodul-Technologie verfügt über ein separates 48-Volt-Netz und verzichtet auf ein aufwändiges Hochvoltnetz und die dafür notwendigen Sicherheitsanforderungen.
Die neue Baureihe ist außerdem bereits auf eine künftige Vollelektrifizierung des Antriebs vorbereitet. Sie wird ab der zweiten Hälfte des Jahrzehnts einsetzen.
Komfortables Fahrwerk: Komponenten aus Stadt- und Reisebus
Die Komponenten des Fahrwerks stützen sich auf bekannte Größen. Das betrifft zunächst die Niederflur-Vorderachse ZF RL 82EC, die ebenso in anderen Omnibussen von Daimler Buses eingesetzt wird. Bei der leisen und kraftstoffsparend laufenden Hypoid-Antriebsachse RO 440 handelt es sich um eine komfortable Reisebus-Achse. Passend zu unterschiedlichen Einsätzen und Getrieben stehen jetzt noch mehr Übersetzungsvarianten von i=3,1 bis i=5,87 zur Wahl. Somit fährt die MultiClass LE stets mit einem perfekt angepassten Antriebsstrang. Die dritte Achse der MultiClass S 518 LE schließlich ist eine aktiv gelenkte Nachlaufachse mit Einzelradaufhängung.
Wahlweise kommen Reifen der typischen Stadtbusgröße 275/70 R 22,5 oder im klassischen Überlandformat 295/80 R 22,5 zum Einsatz. Sowohl Vorder- als auch Antriebsachse der MultiClass LE können mit Schneeketten bestückt werden. Die Ketten, Werkzeug oder auch Reinigungsutensilien finden Platz in den von außen zugänglichen Staufächern im Bereich rund um die Hinterachsen.
Geringeres Gewicht: weniger Kraftstoffverbrauch, mehr Plätze
Ein wesentliches Entwicklungsziel der neue Setra MultiClass LE: Sie sollte der leichteste Omnibus ihrer Klasse werden. Daher wurde bei ihrer Entwicklung konsequent jede Komponente und jedes Detail unter die Lupe genommen. Im Vergleich zum Vorgängermodell ist das Gewicht daher deutlich um rund 300 Kilogramm gesunken. Ein Beispiel: Die MultiClass S 515 LE mit ihrem klassischen Format von rund zwölf Metern Länge wiegt in Serienausführung knapp unter zwölf Tonnen. Das bedeutet weniger Kraftstoffverbrauch bei gleicher Besetzung bzw. eine Erhöhung der maximalen Fahrgastplätze. Je nach Modell wächst ihre Zahl um bis zu sechs Personen.
Eine Vielzahl von Komponenten tragen zum niedrigeren Gewicht bei. Im Vergleich zum Vorgänger haben die Entwickler zum Beispiel beim Rohbau 80 Kilogramm gewonnen, beim Interieur 65 Kilogramm, beim Fahrwerk mit einer geänderten Anbindung der Stabilisatoren an Vorder- und Hinterachsen sowie Luftfedern mit Kolben aus Kunststoff 50 Kilogramm und im Bereich Heizung/Lüftung/Klima etwa 30 Kilogramm, im Achsantrieb sind es 17 Kilogramm.
Ausgeprägte Wirtschaftlichkeit: Hybridmodelle, Übernahmeteile, Assistenzsysteme, Digitalisierung, einmalige Dienstleistungen
Das niedrige Gewicht ist nur eines von zahlreichen Bausteinen für die ausgeprägte Wirtschaftlichkeit der neuen Baureihe. Sie wird wie bei jedem Setra vor allem bei ganzheitlicher Betrachtung deutlich. Die vieltausendfach bewährten Komponenten des Antriebsstrangs einschließlich der Optionen wie Rekuperationsmodul und der Hybridvarianten gehören ebenso dazu wie zahlreiche Übernahmeteile aus anderen Fahrzeugen. Das reicht von der Windschutzscheibe (Mercedes‑Benz Intouro) und die Blickleuchten an der Front (Setra Reisebusse) über die Vorderachse (Mercedes-Benz Citaro) und die Bestuhlung (Citaro, Setra) und die Klimatisierung (Intouro) sowie die Komponenten der Hybridvariante bis zum Heckmodul des Mercedes-Benz Intouro einschließlich Motorraumklappe und Stoßfänger. Das vereinfacht die Ersatzteilhaltung und senkt Kosten. Trotzdem hat die neue Setra MultiClass LE einen völlig eigenständigen Charakter.
Wirtschaftlichkeit hat bei der neuen MultiClass LE viele Aspekte. Den Fahrer unterstützt auf Wunsch das neue Assistenzsystem Driver Score. Es bewertet das aktuelle Fahrverhalten nach zahlreichen Parametern sowie der Nutzung der Fahrerassistenzsysteme und ermöglicht eine rasche Verbesserung des Fahrverhaltens durch individuelle Rückmeldungen und Vorschläge im Display. Mit Driver Score kann der Fahrer seine Fahrweise kontinuierlich optimieren.
Ein wesentlicher Baustein für die herausragende Wirtschaftlichkeit der neuen Setra MultiClass LE sind ebenfalls die umfassenden Dienstleistungen von Omniplus: Da wären klassische Themen wie das größte und dichteste omnibusspezifische Servicenetz in Europa oder die maßgeschneiderten Serviceverträge Basic, BasicPlus, Premium oder Premium Regional.
Ganz neu ins Angebot rückt das Omniplus ExpertHandling Training speziell für die Setra MultiClass LE. Mit diesem Training werden Profis am Steuer zu wahren Experten, die das volle Potenzial an Sicherheit und Wirtschaftlichkeit ausnutzen können. Dies schlägt ein neues Kapitel für Trainings rundum Low-Entry-Omnibusse und deren Assistenzsystem auf.
Wirtschaftlichkeit heißt bei der neuen MultiClass LE ebenfalls Digitalisierung. Serienmäßig an Bord ist das Bus Data Center als Schnittstelle zur Datenübermittlung und Schlüssel zu den zahlreichen digitalen Dienstleistungen von Omniplus On, der Bündelung aller digitalen Services der Dienstleistungsmarke Omniplus.
Der digitale Service Omniplus On Uptime pro zum Beispiel ist optimal auf große Flotten mit eigener Werkstatt abgestimmt. Die völlige Transparenz über Meldungen aus dem Fahrerdisplay unterstützt wesentlich die Kommunikation zwischen Fahrdienstleiter und Fahrer. Dies erhöht die Verfügbarkeit auf der Linie.
Im Omniplus On Portal haben Flotten jederzeit Zugriff auf alle relevanten Diagnose-Informationen – und das in Echtzeit. Kritische Fehlermeldungen werden sofort vorinterpretiert und daraus automatisch konkrete Handlungsempfehlungen für die Werkstatt abgeleitet.
Mit Omniplus On monitor haben Flottenmanager ihre Fahrzeugflotte immer und überall im Blick. Mit dem Feature „Fahrerkarten- und Massenspeicher-Download“ haben Betreiber im Portal die Möglichkeit, jederzeit die Lenk- und Ruhezeiten ihrer Omnibus-Fahrer herunterzuladen. Durch den automatisierten Download erfüllen sie ganz nebenbei die gesetzliche Dokumentationspflicht, nämlich alle 28 Tage die Fahrerkarte auszulesen und alle 90 Tage die Daten des Massenspeichers zu sichern.
Wo befindet sich mein Omnibus? Und welche Route hat der Omnibus tatsächlich genommen? Mit den Ortungsdiensten von Omniplus On monitor können Flotten die Position ihrer Fahrzeuge, Streckenverläufe und den Status der Touren in Echtzeit und von jedem mobilen Endgerät aus abfragen. So wissen sie immer, welchen Status jedes Fahrzeug hat Mit der Auswertung des Kraftstoff- und Energieverbrauchs bis zur Aufzeichnung von fahrzeugbezogenen Ereignissen können wertvolle Informationen enthalten sein, um noch wirtschaftlicher unterwegs zu sein. Diese und weitere Daten können auch zur Integration in eigene Systeme über Omniplus On Data Packages bereitgestellt werden.
Umfassende Erprobung: ausgereift zum Produktionsstart
Die neue Setra MultiClass LE gelangt von Beginn an ausgereift zu den Busunternehmen. Um dies zu gewährleisten, hat Daimler Buses die Fahrzeuge in bewährter Weise intensiv erprobt. Zwar verkürzen längst umfassende rechnerische Simulationen oder viele Kilometer auf Prüfständen die Testphase. Doch entsprechend einer alten Fußballer-Weisheit – die Wahrheit liegt auf dem Platz – müssen deren Ergebnisse auf der Straße überprüft werden.
Dazu gehörte zum Beispiel eine komplette Winter-Erprobung bei eisigen Temperaturen mit dem kompakten Modell S 510 LE und eine umfangreiche Sommer-Erprobung. Und schließlich eine Schlechtwege-Erprobung auf dem hochmodernen Testgelände des Entwicklungs- und Versuchszentrums (EVZ) von Daimler Truck in Wörth. Sie ist eine Folter von Mensch und Material über unterschiedliche üble Pisten im Zeitraffer. 1.000 Kilometer Teststrecke entsprechen etwa 120.000 Kilometer auf öffentlichen Straßen. Die Setra MultiClass LE legte in Wörth 8.500 Kilometer zurück, entsprechend 1.000.000 Kilometer im öffentlichen Verkehr.
Kontinuierlicher Anlauf: Programm steht in wenigen Monaten
Wie die Vorgänger-Baureihe, so wird auch die neue Setra MultiClass LE im Werk Hosdere von Daimler Buses nahe Istanbul im europäischen Teil der Türkei gefertigt. Der Produktionsanlauf ist für die klassischen Zweiachser-Größen mit rund 12 und 13 Meter Länge ab Herbst 2023 vorgesehen. Der kompakte S 510 LE und der dreiachsige S 518 LE folgen voraussichtlich ab Anfang 2024.
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