Als die Sonne über der Speicherstadt untergeht, ist alles wie immer. Die ausgeklügelte Beleuchtungstechnik taucht den weltgrößten historischen Lagerhauskomplex in ein funkelndes Licht. Und doch stimmt hier etwas nicht: Eine große Hand taucht auf, setzt den neuen Bus von MAN auf der Straße ab. Korrigiert die Position, bis der Elektrobus perfekt zwischen den anderen Verkehrsteilnehmern steht. Was eben noch wie Realität wirkte, ist die perfekte Kopie – nur eben kleiner. So wie der MAN Lion’s City E, der maßstabsgerecht verkleinert jetzt auch schon Teil der größten Modelleisenbahnanlage der Welt ist.
Das Miniatur Wunderland versetzt kleine und große Modellbusfans immer wieder ins Staunen. Ein typisch amerikanischer Einhalbdecker fährt durch Miami, ein Schnauzenbus kämpft sich durch das Gebirge, ein Feuerwehrbus eilt zum Großeinsatz. Die Szenen wirken täuschend echt, wäre nicht alles 87-mal kleiner als in der Realität. Die Brüder Gerrit und Frederik Braun verstehen es, mit ihrem Team die perfekte Illusion zu kreieren und den Besucher auf eine Reise in eine andere Welt mitzunehmen.
9.250 Fahrzeuge gibt es, mehrere Hundert davon sind computergesteuert und Dank eingebautem Motor, Steuerungsplatine sowie Akkus auf der Modellbahnanlage ganz allein unterwegs. Auch der Rest ist einfach gigantisch: Auf über 1.500 Quadratmetern Modellfläche fahren rund 1.000 Züge mit über 10.000 Waggons, vorbei an 1.300 Signalen und über 3.500 Weichen auf einem 15 Kilometer langen Schienennetz.
950.000 Arbeitsstunden
Eine eigens entwickelte Lichtsteuerung sorgt für eine annähernd perfekte Tag- und Nachtsimulation der Landschaften. Bereits über 950.000 Arbeitsstunden und 35 Millionen Euro wurden investiert, damit das Miniatur Wunderland so aussieht, wie es sich heute präsentiert.
„Das Ende dieser Welt ist ein schmiedeeisernes Geländer mit hölzerner Armauflage“, sagt Gerrit Braun. Die Armauflage ist breit genug, um es sich darauf mit verschränkten Armen gemütlich zu machen. Die Besucher schauen so wie vom Himmel auf Deutschlands kleinste Stadt – weit weg von Hektik, Lärm und Stress. „Geländergötter“ nennen die Mitarbeiter dann auch liebevoll die Besucher.
Die Metropole Hamburg ist auch im Bereich der Elektromobilität ein echter Hingucker. Ob Elektrobusse oder ein Speicher mit ausrangierten Batterien, beim Wandel der Mobilität fährt MAN ganz vorne mit. Passend zur Übergabe der ersten MAN Lion’s City Elektrobusse an die Hamburger Hochbahn und die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein hat MAN die passenden Modellbusse den Machern des Miniatur Wunderlandes übergeben.
Unter den wachsamen Augen von Gerrit Braun und Rudi Kuchta, Head of Business Unit Bus bei MAN Truck & Bus, durften dann Henrik Falk und Toralf Müller sowie Nora Wolters, die Vorstände der beiden Verkehrsbetriebe der Hansestadt, die 87-fachen Verkleinerungen ihrer Elektrobusse auf die Straßen im Miniatur Wunderland stellen.
Kein Bauende in Sicht
Die Modellbauer haben die kleinen MAN Lion’s City Elektrobusse mit jeweils 16 roten LED’s am Heck ausgestattet. Je sechs gelbe finden sich an den Seiten, hinten leuchten nochmal zwei rote Begrenzungsleuchten sowie innen fünf LED’s, dazu noch vier weiße in der Front. Keine Frage, die Hamburger verstehen es, die perfekte Illusion zu kreieren und den Besucher zu begeistern. Mit den leuchtenden Elektrobussen von MAN gibt es jetzt noch eine Attraktion mehr. Wer das Miniatur Wunderland besucht, der sollte vor dem Stadion des HSV und vor dem Hauptbahnhof Hamburgs nach den MAN-Modellen Ausschau halten, denn dort haben die Vorstände der Verkehrsbetriebe ihren Mini-E-Bus auf die Straße gestellt.
Bis spätestens 2025 soll auf dem ehemaligen Hafengebiet südlich der Speicherstadt ein neuer Stadtteil heranwachsen. „Ein Bauende ist auch bei uns noch nicht in Sicht“, verrät Gerrit Braun. Doch im Gegensatz zu so manchem Bauleiter der Hafencity ist der Hamburger ganz gelassen. Alle zwei Jahre einen neuen Bauabschnitt fertigzustellen sei eine Herausforderung, aber keine unmögliche. 2001 wurde die größte Modelleisenbahnanlage der Welt eröffnet. Hinter dicken Mauern aus rotem Backstein trägt der Fahrstuhl Touristen und Einheimische hinauf in den vierten Stock, wo das Miniatur Wunderland zuhause ist.
Seit zwanzig Jahren bauen Gerrit und Frederik Braun nun schon an ihrem Lebenswerk. Ideen haben sie genug. Ob das Miniatur Wunderland mit dem Abschluss der Bauarbeiten in der Hafencity auch fertig gestellt sein wird, wagt keiner der Beteiligten zu sagen. Eines ist aber sicher: Die Hamburger sind immer auf der Höhe der Zeit, wie jetzt auch wieder der kleine MAN Lion’s City E zeigt.
Brummi Pressestelle