Die Busfahrer von privaten Busunternehmen haben am Dienstag in Stuttgart lautstark demonstriert. Es geht unter anderem um eine andere Pausenregelung. Die Streiks gehen noch bis Mittwoch.
Mehrere hundert Streikende sind dem Aufruf der Gewerkschaft Verdi gefolgt. Bei einem Protestzug durch die Stuttgarter Innenstadt machten sie ihrem Unmut lautstark Luft. Viele Busfahrerinnen und Busfahrer sind vor allem unzufrieden über die Arbeitszeiten. Ihnen bleibe während der Fahrzeiten kaum Zeit zum Pinkeln, so ein Busfahrer aus Göppingen. Weiterer Kritikpunkt: Zwischen den Fahrzeiten hätten sie oft lange unbezahlte Standzeiten. Viele dieser Pausen müssten sie an den Endhaltestellen in ihren Bussen verbringen.
„Es gibt Pausen, da ist weit und breit kein Klo, kein Kaffee, kein Laden, kein gar nix. Was macht man da im Bus, stundenlang?“
Busfahrer aus Göppingen
Forderungen: bezahlte Standzeiten, einheitliche Zuschläge, betriebliche Altersversorgung
Verdi will für die rund 9.000 Fahrerinnen und Fahrer der privaten Omnibusunternehmen in Baden-Württemberg bezahlte Standzeiten erreichen. Nur die gesetzlichen Ruhepausen dürften abgezogen werden, so Verhandlungsführerin Hanna Binder. Außerdem sollen die Zuschläge vereinheitlicht werden. Auch den Anspruch auf eine betriebliche Altersversorgung will die Gewerkschaft durchsetzen. Hier gebe es schon eine Einigung, das Thema nach den Tarifverhandlungen zu regeln, so Binder. Der Streik ist bis einschließlich Mittwoch angesetzt, bevor es in der kommenden Woche in die siebte Verhandlungsrunde geht.
Wo werden die Busse bestreikt?
Von den dreitägigen Streiks sind Busse in den Kreisen Göppingen, Esslingen, Böblingen und Rems-Murr sowie vereinzelt auch in der Stadt Stuttgart betroffen. In der VVS-App werden die wegfallenden Fahrverbindungen während der Streiktage gar nicht erst angezeigt. Wer nach Alternativen zu den bestreikten Buslinien sucht, kann sich dort oder im Internet informieren.