MAN hat in München Testfahrzeuge für das Platooning-Projekt an DB Schenker übergeben. Gemeinsam mit der Hochschule Fresenius sollen die vernetzten Lkw erstmals im realen Straßenverkehr getestet werden.
Berufskraftfahrer von DB Schenker sollen hinter dem Steuer sitzen und so das automatisierte Fahren in Lkw-Kolonnen im Regelbetrieb über mehrere Monate im realen Straßenverkehr auf der A9 zwischen München und Nürnberg testen. Das Lkw-Platooning soll von der Hochschule Fresenius wissenschaftlich begleitet werden. „Wir möchten herausfinden, welche Auswirkungen die neue Technologie auf die Fahrer hat. Die Schwerpunkte der Studie liegen auf der neurophysiologischen und psychosozialen Ebene“, erläutert Professor Dr. Christian T. Haas, Leiter des Instituts für komplexe Gesundheitsforschung an der Hochschule Fresenius. Die gewonnenen Ergebnisse sollen direkt in die Entwicklung zurückfließen. Die Kooperation für den Testbetrieb hatten die Partner im Mai 2017 vereinbart.
Ab April sollen zunächst vereinzelte Fahrten des Platoons auf der A9, noch ohne Ladung, erfolgen. Sie haben den Zweck, die Fahrbedingungen im alltäglichen Verkehrsfluss zu untersuchen und die am Projekt beteiligten Fahrer in der Bedienung der Fahrzeuge zu schulen. Dabei werden die Fahrer intensiv theoretisch und praktisch angeleitet. Auch Fahrten im Simulator stehen auf dem Programm. Danach sollen die Erprobungsfahrten wöchentlich und anschließend täglich erfolgen und im Laufe des Jahres zu Linienfahrten mit realen Ladungen ausgebaut werden. Bis zu dreimal täglich sollen dann die Platoons zwischen den DB Schenker-Logistikzentren in München und Nürnberg eingesetzt werden.