Ein Lkw, der wie ein Bus oder eine Tram an einer Oberleitung Strom zapft und seine Akkus auflädt, wäre eine Lösung für das Reichweitenproblem. Daimler testet in dem Projekt eWayBW, ob dies auch stimmt und schickt einen rein akkubetrieben Lkw als Konkurrenten auf die Teststrecke.
Daimler testet in dem Pilotprojekt eWayBW, welche Rolle elektrisch betriebene Hybridoberleitungs-Lkw in Zukunft spielen können und setzt als Kontrapunkt einen Lkw ein, der nur mit Akkus funktioniert.
Im baden-württembergischen Murgtal zwischen Gernsbach-Obertsrot und Kuppenheim soll dazu bis Ende 2019 eine Teststrecke entstehen. Auf der B 462 werden auf einer Länge von rund sechs km in jeder Fahrtrichtung Oberleitungen gebaut. Dort bezieht ein Lkw seinen Fahrstrom und lädt auch seine Akkus auf. Die Speditionen Fahrner Logistics und Huettemann Logistics wollen solche Lkw ab 2020 lokal nutzen.
Auf der Pilotstrecke im Landkreis Rastatt werden jährlich rund 500.000 Tonnen Papier und Pappe rund um die Uhr von drei Papierherstellern in ein Logistikzentrum gebracht. Damit ergibt sich pro Kalendertag die hohe Anzahl von durchschnittlich 64 Umläufen. Insgesamt werden die Lkw damit pro Jahr etwa 250.000 km im Bereich der Oberleitungen zurücklegen.
Daimler will bis 2020 eine rein batteriebetriebene Sattelzugmaschine mit einer Reichweite von bis zu 200 km entwickeln, die innerhalb des Pilotprojekts eWayBW parallel zu den Hybridoberleitungs-Lkw die gleichen Aufgaben erfüllen soll. So soll getestet werden, welches Antriebskonzept besser ist.
Die bauliche Umsetzung sowie die Inbetriebnahme der Anlage sind für das Jahr 2019 vorgesehen. Im Anschluss daran folgt über drei Jahre hinweg der Realbetrieb.
In Schweden ist der Versuch schon weiter. Ein zwei km langer Autobahnabschnitt wurde von Siemens bereits mit einer Oberleitung versehen, damit spezielle Lkw dort Strom für ihren Elektroantrieb beziehen können. Abseits der Strecke nutzen die Hybrid-Lkw Verbrennungsmotoren.
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