Die neuen DAF CF und XF gewinnen den Titel „International Truck of the Year 2018“. Hohe Wirtschaftlichkeit und ein sorgsam überarbeitetes Innenraumkonzept machten den Sieg möglich.
Krönungsjubel für DAF auf der Fachmesse Solutrans in Lyon: Die neuen Baureihen CF und XF haben sich den „Oscar“ der Nutzfahrzeugbranche, den europaweit verliehenen Titel „International Truck of the Year“ für die Saison 2018 sichern können. Der komplett überarbeitete Antriebsstrang der beiden schweren Lkw-Baureihen aus Eindhoven überzeugte die internationale Jury nicht nur mit den bereits im Kundeneinsatz bestätigten hervorragenden Wirtschaftlichkeitsergebnissen, die teilweise um über sieben Prozent gegenüber dem Vorgängermodell liegen. Die modifizierten MX-11- und MX-13-Sechszylinder harmonieren dazu sehr gut mit dem auf Niedrigdrehzahlen hin optimierten Antriebsstrang, in dem das neue, weiter gespreizte Traxon-Zwölfganggetriebe und eine neue Hinterachse mit sehr langer Gesamtübersetzung zum Einsatz kommen.
Neuer Antriebsstrang überzeugt 23 Fachjuroren
Die Philosophie der gesenkten Drehzahlen spielt mit der neu abgestimmten Leistungscharakteristik der MX-Triebwerke, die über einen gestreckten Drehzahlbereich Konstantleistung und -drehmoment liefern, gekonnt zusammen. Zahlreiche Motormodifikationen wie verbesserte Verbrennung, höhere Verdichtung und weniger Reibungsverluste wurden mit einem insgesamt abgesenkten Drehzahlniveau bei gleichzeitig gesteigerter Leistung und erhöhtem Drehmoment in Einklang gebracht. Bedarfsabhängig geregelte Aggregate wie Öl-, Wasser- und Lenkservopumpe sowie Luftpresser und Klimakompressor komplettieren die Maßnahmen zur Verbrauchsreduzierung. Der neue Antriebsstrang war folglich für die 23 Fachjuroren der führenden Nutzfahrzeugpublikationen aus ganz Europa das stärkste Argument für die neuen DAF-Baureihen. Die Entscheidung wurde durch umfangreiche Testfahrten auf unterschiedlich anspruchsvollen Strecken in Belgien und den Niederlanden bestätigt.
Der Einsatz der satellitengestützten Tempomatregelung PCC sowie der deutlich erhöhte Fahranteil im Ecoroll-Modus des neuen Traxon-Getriebes ergänzten sich vor allem in den hügeligen Ardennen-Etappen Belgiens harmonisch mit der neuen Motorcharakteristik. Neben den Stärken im Antriebsstrang überzeugte die Fachjuroren das diskret, aber effektiv überarbeitete Interieur der beiden Baureihen. Freundliche Farben, hochwertige Materialien und ein klares, modernes Cockpit kennzeichnen den Arbeitsplatz am DAF-Steuer. Details wie das dimmbare Innenlichtkonzept, ein verbessertes Klimamanagement und zusätzliche Bedienelemente in Nähe der Schlafliege zahlten ebenso auf das Punktekonto des DAF ein wie seine weiter verteidigte Spitzenposition bei der Raumökonomie. Das kubische Fahrerhauskonzept bietet nach wie vor den größten verwertbaren Kabineninnenraum in der Fernverkehrsklasse und rangiert auch deshalb hoch in der Fahrergunst. Die Summe aller Qualitäten addierte sich auf einen Punktestand von 104 Jury-Zählern, die Gold für den DAF bedeuteten.
Jahrelange Feinarbeit am Erdgasantrieb trägt Früchte
DAF-Präsident Preston Feight nahm die höchste Auszeichnung der europäischen Nutzfahrzeugbranche auf einer feierlichen Preisverleihung im Rahmen der Fachmesse Solutrans in Lyon von Jury-Präsident Gianenrico Griffini in Empfang. „Wir sind extrem stolz darauf, mit unseren neuen Produkten nicht nur die Kunden, sondern auch die Jury überzeugt zu haben“, wertete der oberste DAF-Mitarbeiter das ITOY-Votum als Bestätigung für die erfolgreiche Arbeit der gesamten Belegschaft. In der Tat befindet sich DAF mit der Einführung der neuen Baureihen im Sommer 2017 auch bei den Zulassungszahlen klar im Aufwind. Schärfster Verfolger im Kampf um den ITOY-Titel war der im Herbst debütierte Iveco NP 460. Der Schwerlastwagen mit LNG-Antrieb kombinierte als Erster ein automatisiertes Getriebe mit einem fremdgezündeten 13-Liter-Triebwerk, das 460 PS Höchstleistung und 2.000 Newtonmeter Drehmoment mobilisieren kann. Die ehemals Gasantrieb-typischen Merkmale wie hoher Drehzahlbedarf und phasenverschobene Gasannahme haben die Iveco-Techniker mit teilweise patentierten Technikmaßnahmen ausgemerzt. Im Fahreinsatz gibt sich der Iveco Stralis mit dem reinen Herzen genauso drehfreudig und leistungswillig wie ein vergleichbar starker Dieselbruder.
Die jahrelange Feinarbeit am Erdgasantrieb trägt bei Iveco mit dem neuen Topmodell nun Früchte. Zahlreiche Großflotten, vor allem in Südeuropa, haben bereits mehrere Hundert Exemplare des neuen LNG-Trucks im Orderbuch oder bereits im Einsatz. Auf Rang drei der diesjährigen Competition um Europas beste Lkw-Neuerscheinung steuerte die XT-Baureihe von Scania, die im Fahrwasser des noch amtierenden „Truck of the Year“ Scania R zur Komplettierung der Lkw-Familie aus Schweden beiträgt. Als Trost für die Bronze-Platzierung mögen die Nordmänner die kommende Fußball-WM empfunden haben. Denn hier ist Schweden, im Gegensatz zu den Niederlanden und Italien, ganz sicher mit dabei.
Das ist der „International Truck of the Year“
Die „International Truck of the Year“-Organisation wurde 1977 von dem britischen Fachjournalisten Pat Kennett gegründet und umfasst heute 23 Fachjuroren der führenden Transportzeitschriften mit einer verbreiteten Gesamtauflage von 950.000 Magazinen in ganz Europa. Für Deutschland ist lastauto omnibus als Juryzeitschrift vertreten. Zusätzlich zu den ITOY-Jurymitgliedern wurde die Expertengruppe um assoziierte Mitglieder in China, Japan, Indien, Südafrika, Iran, Brasilien, Ägypten und Australien erweitert, um den wichtigsten Weltmärkten des Straßengütertransports zusätzlich Rechnung zu tragen.