Busfahrer streiken heute – und überraschend auch am Freitag

Für Donnerstag, 25. Mai, hat die Verdi zum Warnstreik im Tübinger Busverkehr aufgerufen. Nun hat die Gewerkschaft überraschend auch für Freitag einen Streiktag angekündigt.

Das betrifft an beiden Tagen den Schüler- und Berufsverkehr. Es wird auch keine SAM-Fahrten geben – und keine Nachtbusse, was am Freitag auch das Publikum des Ract-Festivals in Tübingen treffen wird.

Die Notvereinbarung, die TüBus mit der Gewerkschaft geschlossen hat, umfasst wie schon beim letzten Warnstreiktag an beiden Streiktagen lediglich noch drei Hin- und drei Rückfahrten auf der Linie 5 zwischen Hauptbahnhof und BG Kliniken:

  • Abfahrten vom Hauptbahnhof zu den Klinken: 5:37 Uhr, 12:36 Uhr und 20:16 Uhr.
  • Abfahrten von BG Kliniken zum Hauptbahnhof: 6:48 Uhr, 14:28 Uhr und 21:28 Uhr

Auf diesen Einzelfahrten werden zwar jeweils zwei Busse pro Fahrt eingesetzt, die verfügbaren Buskapazitäten reichen jedoch vermutlich nicht für alle Fahrgäste aus. Die Stadtwerke Tübingen bitten um Verständnis.

Laut Auskunft der Stadtwerke fahren auf den Linien 18 und 19, die von Partnerbusunternehmen bedient werden, die meisten Busse, wenn auch mit leichten Verspätungen. Einen Fahrplan zu den Fahrten, die durchgeführt werden, finden Fahrgäste auf der TüBus-Internetseite (www.swtue.de/verkehr).

Über mögliche Ausfälle auf überregionalen Buslinien liegen den Stadtwerken keine konkreten Informationen vor. Da allerdings auch Busunternehmen zum Streik aufgerufen sind, die Fahrten im Umkreis von Tübingen durchführen, sollten Fahrgäste damit rechnen, dass am Donnerstag und Freitag auch bei den Regionalbuslinien Fahrtausfälle vorkommen können.

Auch Reutlingen ist betroffen

Auch in Reutlingen wird an beiden Tagen gestreikt. Wie der Reutlinger Stadtverkehr (RSV) mitteilt, sind auch alle alle Linien und die Auftragsunternehmen der RSV betroffen. Der öffentliche Busverkehr in Reutlingen, Pfullingen, Eningen unter Achalm, Pliezhausen und Walddorfhäslach kommt so zum völligen Erliegen. Hiervon ebenfalls betroffen sind die Linien der FES (Freie evangelische Schule) und die Schnellbuslinie Expresso. Informationen über den Streik werden auf www.reutlinger-stadtverkehr.de, der App ÖPNV live sowie auf den Dynamischen Fahrgastinformationsanzeigern an den Reutlinger Haltestellen bekanntgeben.

Das sagen Gewerkschaft und Arbeitgeber

Verdi fordert eine Erhöhung des monatlichen Lohns um mindestens 500 Euro sowie der Auszubildendenvergütungen von mindestens 250 Euro – bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO) will die Gehälter – bei einer Laufzeit von 24 Monaten – um 8,5 Prozent erhöhen, plus eine Inflationsprämie von 3000 Euro. Das lehnt Verdi als „unzureichend“ ab. Die dritte Verhandlungsrunde am 20. Mai brachte keine Einigung. Die Fahrerinnen und Fahrer bräuchten „schnell eine spürbare Entlastung angesichts dramatisch gestiegener Lebenshaltungskosten“, stellt Verdi-Bezirksgeschäftsführer Benjamin Stein fest. „Der WBO hat ein gutes Angebot vorgelegt“, sagt dagegen der Vorsitzende der WBO-Tarifkommission Horst Windeisen. Ein weiteres Treffen ist nun für den 30. Mai geplant.

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