Online sind die wichtigsten Informationen für den künftigen Güterverkehr auf der Straße zwischen Großbritannien und der EU für Unternehmen zusammengefasst.
London. Die britische Regierung hat ein Brexit-Handbuch für den Straßengütertransport veröffentlicht. Darin sind die wichtigsten Regeln zusammengefasst, die für den Sektor ab Januar im Warenverkehr zwischen Großbritannien und der Europäischen Union (EU) gelten werden. Das Handbuch soll ständig aktualisiert werden entsprechend den Beschlüssen, die in den Verhandlungen zwischen Großbritannien und der EU für den Sektor noch verabschiedet werden.
Gleichzeitig verkündete die Regierung die Eröffnung von 45 Informationsstellen, an denen rund 1000 geschulte Mitarbeiter für Informationen und Beratung von Transport- und Logistikunternehmen zur Verfügung stehen. Diese Informationsstellen sind an wichtigen Verkehrsachsen beziehungsweise Orten für die Straßengüterlogistik eingerichtet und über das ganze Land verteilt.
Informationen verfügbar in 13 Sprachen
Das Handbuch und die Beratungen werden in 13 verschiedenen Sprachen zur Verfügung stehen, berichtet der britische Verband für Straßengütertransport, Road Haulage Association (RHA), mit Bezug auf die britische Regierung. Dadurch sollen auch Fahrer aus EU-Ländern von dem Informationsangebot profitieren können, heißt es zur Begründung. Die Online-Version des Handbuchs ist bislang allerdings nur in englischer Sprache aufrufbar.
RHA-Vertreter zeigten sich erleichtert über die neuen Maßnahmen. Die Erfolge der ersten Brexit-Informationsstellen, die als Pilotprojekte gestartet seien, hätten den Informationsbedarf verdeutlicht, der in der Branche bestehe. Gut 7000 Lkw-Fahrer hätten sich innerhalb von zwei Wochen an diesen Orten informiert, hunderte intensive Einzelberatungen hätten stattgefunden, teilt RHA-Geschäftsführer Richard Burnett mit.
RHA begrüßt Maßnahmen der Regierung
Sein Verband habe seit langem solche Maßnahmen wie die Infopunkte oder das Handbuch gefordert. Es sei wichtig, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um den Straßengüter- und Logistiksektor über die neuen Regeln ab 1. Januar 2021 zu informieren. „Brexit-Vertrag hin oder her: Fakt ist, dass auch nach dem 1. Januar Lkw durch den Zoll fahren werden. Deshalb begrüßen wir alle Maßnahmen, um Lkw-Fahrer so genau wie möglich auf das vorzubereiten, was sie dann erwarten wird“, so Burnett.
Am 31. Dezember 2020 läuft die sogenannte Brexit-Übergangsphase aus, die Großbritannien mit der EU vereinbart hatte. Bis dahin gelten trotz des bereits erfolgten Austritts Großbritanniens aus der EU noch weiter die alten Regeln des Binnenmarktverkehrs. Ab 1. Januar 2021 soll Großbritannien dann wie ein nicht EU-Land behandelt werden. Zurzeit verhandeln die beiden Seiten noch miteinander, welche Regeln dann für die Beziehungen zwischen den beiden Ländern gelten sollen. (kw)
Das kostenlose Brexit-Handbuch der britischen Regierung finden Sie hier.