Rechtsabbiegende Lastwagen werden allzu oft zur tödlichen Gefahr für parallel fahrende Radfahrer. Erst am Freitag ist eine 16-Jährige in Burgdorf (Region Hannover) von einem Lkw überrollt worden. In Garbsen soll eine solche Situation verhindert werden – durch das System „Bike-Flash“. Weil in der Stadt bald viele Lkw ein Amazon-Logistikzentrum ansteuern werden, gibt es dort ab sofort das bundesweit einmalige Warnsystem gegen Abbiege-Unfälle.
Installation der Pilotanlage kostet 34.000 Euro
Erfinder Martin Budde freut sich sehr, dass seine Idee nun in die Tat umgesetzt wurde: „Während ständig über die Einführung von Abbiegeassistenten diskutiert wird, um Radfahrerinnen und Radfahrer im toten Winkel zu erkennen, steht mit dem ‚Bike-Flash‘ eine präventive Sofortmaßnahme zur Verfügung.“ Wie die Stadt Garbsen mitteilte, kostete die Installation der Pilotanlage 34.000 Euro. Die Kosten teilen sich die Region Hannover und die Stadt Garbsen
Lichtbügel blinken, wenn sich Radfahrer nähern
Durch eine im System verbaute Wärmesensorik können Radfahrer und auch Fußgänger ab einer Entfernung von 40 Metern vor einem Abzweig erkannt werden. Wird ein Radfahrer oder ein Fußgänger im Wärmebild erkannt, werden vier Leuchtbügel aktiviert. Diese blinken in unterschiedlichen Höhen, so dass sie während des gesamten Abbiegevorgangs sowohl für höher sitzende Lkw-Fahrer als auch für Fahrer von kleineren Fahrzeugen im Sichtbereich der Frontscheibe, im Beifahrerfenster und dann auch im Rückspiegel erkennbar bleiben.
„Bike-Flash“: „Eine Innovative Idee“
Garbsens Bürgermeister Christian Grahl (CDU) und Ulf-Birger Franz, Dezernent der Region Hannover für Wirtschaft, Verkehr und Bildung, weihten die vier Meter hohe Metallsäule offiziell ein. „Das Thema Verkehrssicherheit beschäftigt uns jeden Tag. Wir sind ständig auf der Suche nach Konzepten und Ideen, die Straßen in der Region Hannover für alle Verkehrsteilnehmer sicherer zu machen“, sagte Franz und sprach von einer innovativen Idee.
Betrieb der Anlage wird ausgewertet
Die Region Hannover und Garbsen denken nach eigenen Angaben über weitere Standorte nach. „Es ist vorgesehen, die Anlage wissenschaftlich evaluieren zu lassen.“ In den vergangenen Wochen wurde bereits eine mobile Version von „Bike-Flash“ getestet.
„Bike-Flash“ soll an potenziell gefährlichen Orten zum Einsatz kommen. Dazu zählen:
- Betriebsgelände und große Parkplätze, die von einem Fahrradweg gekreuzt werden,
- Kreuzungsbereiche mit und ohne Ampelanlage,
- Einmündungen
- sowie Ein- und Ausfahrten.
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