Seit vergangener Woche liegen Zahlen der Bundesanstalt für Straßenwesen vor, die belegen, wie groß der Lkw-Parkplatzmangel an deutschen Autobahnen ist. Der Transportverband BGL nimmt nun die Politik in die Pflicht.
Frankfurt am Main. Der Bundesverbandes Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) ist froh, dass das Bundesverkehrsministerium endlich die Studie „Lkw-Parksituation im Umfeld der BAB 2018“ der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) veröffentlicht hat. Fast zwei Jahre nach der Erhebung im April 2018 sieht sich der Transportverband damit bestätigt in seiner Forderung, dass es dringend mehr Stellflächen für Lastwagen in Deutschland bedarf. „Wir danken der BASt für die hervorragende Arbeit, die – unabhängig von der Interpretation der Ergebnisse – einen dramatischen Fehlbestand an Lkw-Stellplätzen dokumentiert“, sagte BGL-Vorstandssprecher Dirk Engelhardt am Dienstag.
Engelhardt fordert die Politik in Bund, Ländern und Kommunen auf, die bereits geleisteten Anstrengungen beim Ausbau von Lkw-Stellplätzen noch weiter zu verstärken, denn es gehe auch um die Verkehrssicherheit. Der BGL ist nach eigenen Angaben gerne bereit, diese Anstrengungen zu unterstützen, indem Transportunternehmen auf ihren Betriebshöfen zusätzlichen Lkw-Parkraum zur Verfügung stellen. „Ein entsprechendes Förderprogramm – wie im 5-Punkte-Plan des BMVI avisiert – kann diese Kapazitäten weiter erhöhen.“
Laut BASt fehlen mindestens 23.347 Lkw-Stellplätze
Erfasst werden in der BASt-Untersuchung nicht nur die offiziell ausgewiesenen Lkw-Parkstände, sondern alle Arten von Lkw-Parkmöglichkeiten. Demnach fehlen in Deutschland offiziell 23.347 Lkw-Parkmöglichkeiten. Die Studie lässt aus Sicht des BAGL unterschiedliche Interpretationen der Ergebnisse von 30.345 bis zu 34.998 fehlenden Lkw-Parkständen zu. Der Fehlbedarf an Lkw-Stellplätzen dürfte aktuell weiter gestiegen sein. Schließlich seien seit der Zählung im April 2018 fast zwei Jahre vergangen, so der Verband, in denen der Lkw-Verkehr weiter zugelegt habe. (ag)
bis 2030 soll die Verkehrsleistung im deutschen Straßengüterverkehr im Vergleich zu 2018 laut einer Prognose des Bundesverkehrsministeriums um weitere 19 Prozent zunehmen.
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