Bauarbeiten an der Brücke im Zuge der B 192 und die damit verbundene Sperrung für Lkw hat enorme Auswirkungen auf den Umgehungsverkehr, auch für Pkw. Dennoch gibt es Ausnahmen.
Lastkraftwagen haben ab Donnerstag, 19. Dezember, mit umfangreichen Verkehrseinschränkungen in Waren zu rechnen. So gilt für sie auf der Herrenseebrücke ab diesem Tag eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometer je Stunde auf dem 283 Meter langen Bauwerk, das beidseitig über Kreisverkehre befahren wird.
Beschwerden von Anwohnern
Laut Stadtsprecherin Stefanie Schabbel würden die Laster die Kreisverkehre an der Brücke mit Geschwindigkeiten von 10 bis maximal 20 Kilometern pro Stunde verlassen: „Um höhere Geschwindigkeiten zu erreichen, ist aufgrund der starken Neigung ein besonders hoher Schadstoffausstoß zu verzeichnen“. Die Reduzierung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit werde daher als erforderlich und angemessen angesehen, schrieb sie weiter in einer Pressemitteilung.
Bei der jüngsten Stadtvertretersitzung hatte der Bürgermeister mitgeteilt, dass es Beschwerden der Anwohner gegeben habe, weil die Herrenseebrücke von einigen Lkw als Ausweichstrecke genutzt werde, denn aufgrund der Eisenbahnbrücken-Baustelle auf der B 192 am Schweriner Damm herrscht für Fahrzeuge mit mehr als 12 Tonnen ein Fahrverbot.
Fahrverbot für Laster auf weiteren Straßen
Im Zuge dieses Fahrverbots hat der Lkw-Verkehr auch am Hafen und im Altstadtbereich zugenommen. Deshalb gilt für die Strandstraße, Müritzstraße, die Große Gasse und die Straße Am Seeufer ein Fahrverbot für Lastkraftwagen mit einer Länge über zwölf Metern. „Von durchschnittlich maximal zwei Lastzügen am Tag hat sich die Anzahl der Lastkraftwagen auf circa 30 täglich erhöht. Da sich gleichzeitig das Pkw-Aufkommen von 5000 auf 6500 pro Tag stark erhöht hat, stoßen die Straßen an ihre Kapazitätsgrenzen. Hinzu kommt, dass einige vorhandene Radien keinen Begegnungsverkehr zwischen Lkw und Pkw zulassen. Da bisher nur einige wenige Lastzüge die genannten Straßen befahren haben, gab es selten Probleme“, nun sei zu befürchten, dass insbesondere die Gehwege zerfahren würden, da diese zum Ausweichen genutzt werden, formulierte die Stadt in ihrer Begründung.
Zudem sind einige Straßenabschnitte aus optischen Gründen einer Altstadt entsprechend mit Natursteinen gepflastert. Das sei eine Lärmquelle. Derzeit werde geprüft, ob eine weitere Reduzierung der Geschwindigkeit in diesem Bereich sinnvoll sei. Eine weitere Absenkung des Geschwindigkeitsniveaus wird noch geprüft. Auch die Regelung, dass der zehn Meter lange City-Bus auf diesen Straßen fahren wird, entfällt.
Früher drei Lkw, aktuell 101 Laster
Geschwindigkeitsbegrenzungen wird es zudem für Lastwagen in Waren-Nord bis Jägerhof im Bereich von Gebäuden geben. Hier hätten sich andere Rahmenbedingungen ergeben, denn das Aufkommen von Lkw sei von drei auf 101 Brummis täglich angestiegen. „Insbesondere die bebauten Bereiche im Stadtgebiet und in den Ortsteilen haben einen Anstieg von Lärmemissionen und Erschütterungen zu verzeichnen. Hierbei sind besonders die beiden Ortsteile Jägerhof und Neu Falkenhagen zu erwähnen, da sich in diesen Ortsteilen Aufpflasterungen befinden, die besonders anfällig für die Entstehung von Lärm und Erschütterungen sind“, teilte Stefanie Schabbel mit. Und sie ergänzt, dass die starke Zunahme des Lastverkehrs ebenfalls höchstwahrscheinlich auf die Sperrung der Eisenbahnbrücke auf dem Schweriner Damm für Fahrzeuge mit einem Gewicht von über 12 Tonnen zurückzuführen ist.
Und wie geht es weiter?
Ob nach Fertigstellung des Nordzuges der Brücke über die Eisenbahn die Lastbeschränkungen aufgehoben werden können, bleibt abzuwarten. Nach Informationen der Stadtsprecherin Stefanie Schabbel gelten die Einschränkungen bis auf Weiteres. Ortsansässige Unternehmen können im Amt für Bürgerdienste einen Antrag auf Ausnahmegenehmigung stellen, die es ihnen ermöglicht, trotz der Einschränkungen die Müritzstraße, die Strandstraße und die Herrenseebrücke zu befahren.