Autobahnpolizei stoppt Lkw: Giftmülltransport fährt illegal durch Tunnelkette

Suhl. Auf der A71 in Thüringen hat die Autobahnpolizei einen Giftmülltransport gestoppt. Die anschließende Kontrolle förderte haarsträubende Details zutage.

Am Dienstagmorgen hat eine Streifenbesatzung der Autobahnpolizeistation Süd einen als Gefahrguttransport gekennzeichneten Sattelzug auf der A71 gestoppt. Demnach war der Lkw-Fahrer zuvor bereits durch zwei Autobahntunnel bei Suhl gefahren, obwohl die Strecke für solche Transporte ausdrücklich gesperrt ist.

Bei der anschließenden Kontrolle des Lastwagens und der Frachtpapiere stellten die Polizisten fest, dass es sich bei der Ladung um gefährliche Abfälle und mitunter sogar um Giftmüll handelte. Nach Polizeiangaben handelte es sich insgesamt um fast 20.000 Liter alte Chemikalien, wie Salzsäure, Schwefelsäure, Kaliumhydroxidlösung sowie einen cyanidhaltigen Giftstoff.

Giftmülltransport auf A71 gestoppt
Insgesamt befanden sich fast 20.000 Liter alte Chemikalien auf der Ladefläche.© Autobahnpolizei | Autobahnpolizei

Kennzeichnung als Abfalltransport selbstgemalt

Daraufhin wurden Kollegen der Kontrollgruppe für gewerblichen Personen- und Güterverkehr hinzugezogen, die sich der Sache annahmen. Die Spedition aus Nordrhein-Westfalen, die den Spezial-Transport eigentlich hätte durchführen sollen, hatte den Auftrag aus bisher ungeklärten Gründen an eine polnische Firma übertragen. Doch diese hatte laut Polizei weder eine Erlaubnis für die Beförderung gefährlicher Abfälle, noch die entsprechende Ausrüstung dafür. Sogar die Kennzeichnung als Abfalltransport auf dem Lkw war selbstgemalt.

Giftmülltransport auf A71 gestoppt
Die Kennzeichnung als Abfalltransport auf dem Lkw war selbstgemalt.© Autobahnpolizei | Autobahnpolizei

Es ergab sich somit der Anfangsverdacht einer Umweltstraftat wegen des unerlaubten Umganges mit Abfällen. Schlussendlich entschied ein zuständiger Staatsanwalt aus Meiningen, dass der 43-jährige Lkw-Fahrer eine Sicherheitsleistung von 1000 Euro für seine Verfehlungen zahlen musste.

Weitere abfall- und gefahrgutrechtliche Verstöße seitens des Unternehmers und Verpackers seien durch die Polizei zudem zur Anzeige gebracht worden, hieß es weiter.

Der Sattelzug wurde festgesetzt und durfte erst am Abend durch die richtige Firma, nach Vorlage aller Erlaubnisse im ordnungsgemäßen Zustand seine Fahrt fortsetzen.

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