Audi arbeitet selbst daran, die Wasserstofftechnik reif für den Massenmarkt zu bekommen. Andere Hersteller sind da schon weiter.
Die Entstehung alternativer Antriebe schreitet voran. Audis Entwicklungschef sieht vor allem in einer Technologie die Zukunft.
Herkömmliche E-Autos beginnen gerade erst den Massenmarkt zu erreichen. Vor allem Pioniere wie Tesla haben in den vergangenen Jahren dafür gesorgt, dass der elektrische Antrieb bei Autos populärer geworden ist, selbst wenn noch nicht viele Kunden ein Elektroauto besitzen. Deutsche Hersteller haben lange gebraucht, diesen Trend zu erkennen und beginnen erst jetzt, eigene Wagen mit E-Motoren auf die Straßen zu bringen. Darunter auch Audi, dessen Entwicklungschef nun immerhin einen Schritt weiter denkt und Wasserstoffautos Reif für den Massenmarkt machen will.
Brennstoffzelle als Antrieb der Zukunft?
Audis Entwicklungschef Hans-Joachim Rothenpieler sieht Elektroautos, also die ausschließlich über Batterie mit Strom versorgten Wagen, offensichtlich nur als Übergangstechnik.
Zwar würden gerade Langstreckenfahrer in absehbarer Zeit weiterhin auf Dieselmotoren setzen, vermutet der Manager. In Zukunft jedoch könne die Kombination von Brennstoffzellen und Batterien dafür sorgen, dass sich die Reichweite der Wagen erheblich verbessere. “Ich glaube, für das typische Langstreckenauto wird man zukünftig eine Kombination von Batterie und Brennstoffzelle haben”, so Rothenpieler gegenüber der Neuen Zürcher Zeitung.
„Die Ablösung vom Verbrennungsmotor“
Audi selbst habe noch keine derartige Technik, die reif für den Massenmarkt sei, räumt Rothenspieler ein, arbeite aber mit Hochdruck daran. “Wenn wir das serienmäßig hingekriegt haben, ist es die Ablösung vom Verbrennungsmotor”, so der Audi-Chefentwickler.
Als Problem dafür, dass sich Wasserstoffautos durchsetzen können, sieht er noch die Infrastruktur der neuen Technik. Aktuell gibt es in Deutschland 62 Wasserstofftankstellen, weitere 42 sollen binnen dieses Jahres folgen.
Doch auch die einfachen, batteriebetriebenen Wagen sollen eine Zukunft haben. Denn für die Mobilität in Städten eigne sich das reine Batterieauto bestens, sagt Rothenspieler.
Andere Hersteller sind Audi voraus
Andere Hersteller sind übrigens beim Thema Wasserstoffauto bereits weiter als Audi. Hyundai etwa stellte vor einiger Zeit mit dem SUV Nexo bereits die zweite Generation der hauseigenen Brennstoffzellen-Technologie vor – und das nicht als Prototyp. Der Wagen kann bereits gekauft werden. Reichweiten von bis zu 756 Kilometern verspricht der Hersteller interessierten Kunden.
Auch in anderen Branchen macht die Brennstoffzelle Fortschritte. Tesla Konkurrent Nikola etwa stellte einen Lkw mit der Technik vor. Dank Wasserstoffantrieb soll der Nikola Tre genannte Lkw bis zu 1.200 Kilometer am Stück zurücklegen können. Du verlierst bei der Vielzahl der unterschiedlichen Motorenarten den Durchblick? Hier findest du eine Übersicht der verschiedenen Autoantriebe.
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