A42: Brücke bleibt bis Frühjahr dicht – für Lkw für immer

Das wird eine echte Geduldsprobe: Die A42-Brücke zwischen Essen und Bottrop ist so marode, dass sie bis Frühjahr 2024 geschlossen bleibt. Und Lastwagen werden sie nie wieder überqueren dürfen.

Die schlimmsten Befürchtungen sind eingetreten: Die marode Brücke der A42 über den Rhein-Herne-Kanal wird nicht vor Frühling 2024 wieder geöffnet. Dies bestätigte die Autobahn Gmbh dem WDR am Montagabend.

Lkw werden nie wieder über die Brücke fahren können

Wenn die Brücke wieder für den Verkehr geöffent wird, dann auch nur für Pkw. Lkw werden die marode Brücke gar nicht mehr befahren können. Um eine versehentliche Überfahrt von Lastwagen zu verhindern, wird eine Schrankenanlage mit Fahrzeug-Waage gebaut werden, wie es sie schon in Herne auf der A43 oder der A1 bei Leverkusen gibt.

Es sind also weiterhin starke Nerven gefragt – für Pendler, Lkw-Fahrer und nicht zuletzt auch für die Städte. Ursprünglich sollte die A42 zwischen Bottrop-Süd und Kreuz Essen-Nord wegen Brückenarbeiten nur für etwa eine Woche gesperrt werden.

Nun scheint klar zu sein, dass die Schäden an der Brücke tatsächlich so groß sind, dass erstmal gar nichts mehr geht.

Mehr Verkehr auf umliegenden Autobahnen

Durch die Vollsperrung der A42 bei Bottrop „müssen die parallel verlaufenden Autobahnen den Verkehr aufnehmen“, also die A40 im Süden und A2 im Norden, erklärt Karsten Eggers-Mark vom WDR-Verkehrsstudio. Aber nicht nur das: Die Nord-Süd-Achsen A3 und A43, auf denen es ohnehin oft Baustellen gebe, würden durch die Sperrung zusätzlich belastet.

Auch wer seine Weihnachtseinkäufe im Centro Oberhausen machen will, dürfte die Folgen der A42-Sperrung zu spüren bekommen, sagt Eggers-Mark. Eine einfache Alternative für all diese Einschränkungen hat er nicht zu bieten:

„Generell lässt sich sagen: Die eine ideale Ausweichstrecke gibt es nicht.“Karsten Eggers-Mark, WDR-Verkehrsstudio

Über die Brücke rollten 85.000 Fahrzeuge am Tag


Sperrung der A42 Brücke
A42-Brücke über den Rhein-Herne-Kanal
Die Rhein-Herne-Kanal-Brücke wurde 1970 für den Verkehr freigegeben. Zuletzt nutzen 85.000 Fahrzeuge täglich die Brücke, darunter 14.000 Lastwagen. Die Brücke war damals nicht für die heutigen Belastungen geplant worden. Zudem musste sie in der jüngeren Vergangenheit zusätzlich noch den Verkehr verkraften, der unter anderem aufgrund der gesperrten A40 in Duisburg aufkam.
Warum wurden die Schäden nicht früher erkannt?
Dass die Brückenschäden so groß sind, habe sich erst jetzt gezeigt. „Das ist einfach ein Prozess“
, sagt Löchter. Man wisse seit rund zwei Jahrzehnten, dass die Brücke Defekte habe. Autobahnbrücken würden ständig kontrolliert. „Bei der letzten Prüfung sind jetzt weitere Schäden aufgetaucht.“ Das passiere auch bei anderen Brücken.

„Das ist keine Brücke
wie jede andere.“ Bernd Löchter, Sprecher Autobahn GmbH Westfalen

Das Besondere an der Rhein-Herne-Kanal-Brücke: Es ist eine Stabbogenbrücke. Nach Löchters Kenntnis ist das einmalig NRW. „Sie hat 56 Hänger. Die muss man sich alle angucken. Bei einigen Hängern sind Risse aufgetaucht.“
Zusätzliche Probleme durch Bahn-Bauarbeiten
Im Januar kommt zusätzlich noch eine große Bahn-Sperrung auf die Pendler im Ruhrgebiet zu. Die Bahnstrecke zwischen Essen und Dortmund wird sieben Wochen lang gesperrt sein. Zwischen dem 5. Januar und dem 23. Februar erneuert die Bahn Gleise, Weichen und Oberleitungen. Es kommt zu Umleitungen und Ersatzverkehr.

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