Als die Caritas um Spenden für die Ukraine gebeten hat, wollte sie eigentlich nur einen Lkw mit Hilfsgütern auf die Straße schicken. Jetzt ist ein ganzer Konvoi losgefahren.
Nach dem Aufruf der Caritas Ende Februar sind aus ganz Norddeutschland unerwartet viele Sachspenden zusammengekommen, sodass der eine zunächst geplante LKW für die Menge an Hilfsgütern schlicht nicht mehr ausreichte. Dass im Rostocker Seehafen nun ein ganzer Konvoi Richtung Ukraine aufbrechen konnte, ist den vielen Geldspenden und einer Spedition zu verdanken, die unentgeltlich fährt.
Weitere Lastzüge schließen sich an
Vier 40-Tonner und einen Siebeneinhalb-Tonner haben Ehrenamtliche am Dienstagvormittag in einem großen Lager im Seehafen beladen. Vier weitere Lastzüge sollen unterwegs noch zu ihnen stoßen und mit ihnen gemeinsam unter Polizeischutz direkt in die Westukraine fahren. Dort nämlich betreibt die örtliche Caritas Hilfsprojekte, vor allem Suppenküchen, die schon seit mehr als 20 Jahren Unterstützung aus dem Norden Deutschlands bekommen. Vier der Lastzüge hat eine Spedition aus Scharbeutz (Schleswig-Holstein) kostenlos für diese Tour zur Verfügung gestellt, die anderen wurden mit Spendengeldern angemietet.
Bei Gefahr ist vor der Grenze Schluss
Christoph Kühn, Geschäftsführer der Spedition aus Schleswig-Holstein, sagt: „Natürlich müssen wir stundenaktuell schauen, wie die Lage das zulässt. Gerade vor zwei Tagen, als auch der Westen der Ukraine bombardiert wurde, haben wir schon überlegt, ob das überhaupt noch möglich sein wird und haben aber auch ’n Plan B.“ Je nach Lage im Kriegsgebiet geht die Tour vielleicht auch nur an die polnisch-ukrainische Grenze. Die Hilfsgüter sollen in diesem Fall von dort durch ukrainische Partner abgeholt werden.