Neue Details zur verheerenden Lkw-Fahrt in Fürth

Er hat die Fürther Hardstraße vergangene Woche verwüstet: Nun wurde bekannt, dass der betrunkene Lasterfahrer vor seiner Chaosfahrt noch gar nicht lange unterwegs war. Tatsächlich startete seine Fahrt in Fürth. Eigentlich sollte es nach Köln gehen.

Nach einem verheerenden Lkw-Unfall in Fürth, sitzt der Schock in der Stadt noch immer tief. Derweil sammelt die Staatsanwaltschaft Erkenntnisse zum Unfallhergang und zu den Umständen.

Betrunkener Lkw-Fahrer fuhr in Fürth erst los

So ist mittlerweile klar: Der betrunkene Lkw-Fahrer, der den Unfall mit seinem 40-Tonner verursacht hatte, war zum Zeitpunkt des Unglücks noch nicht lange unterwegs. Wie Antje Gabriels-Gorsolke von der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth dem BR sagte, war der 50 Jahre alte Unfallverursacher am Dienstag vergangener Woche erst in einer Fürther Spedition gestartet.

Lastwagen war schwer beladen

Sein Lkw hatte Maschinenteile aus Stahl mit einem Gewicht von 26 Tonnen geladen. Diese sollte er in die Nähe von Köln bringen. Stattdessen hinterließ der betrunkene Lasterfahrer in der Hardstraße ein Feld der Verwüstung. Ein Haus ist unbewohnbar, Autos brannten komplett aus und auch Menschen wurden verletzt.

Atemalkoholtest ergab zwei Promille

Zum genauen Unfallgeschehen hat der Mann, der derzeit in Untersuchungshaft sitzt, bislang keine Angaben gemacht. Ein Atemalkoholtest direkt nach dem Unfall ergab einen Wert von zwei Promille. Das Ergebnis der Blutuntersuchung steht noch aus.

Hausbewohner anderweitig untergebracht

Die Stadt Fürth hat derweil ein Spendenkonto für die Geschädigten eingerichtet. Laut Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD) habe die Stadt schon viele der Bewohner des schwer in Mitleidenschaft gezogenen Hauses anderweitig unterbringen können. Alle wollten in ihre Wohnungen zurückkehren, sobald dies möglich sei, so Jung.

Autobesitzer warten auf Entschädigung

Verunsicherung herrsche vor allem noch bei den Menschen, deren Autos in Flammen aufgegangen sind. Sie wissen derzeit nicht, wann und in welcher Form sie entschädigt werden. Allerdings, so der OB, handele es sich bei der Spedition des Unglücks-Lkw um ein internationales Unternehmen, bei dem er davon ausgehe, dass es gut versichert ist. „Da bin ich optimistisch.“

OB Jung will Lkw aus Wohngebieten verbannen

Außerdem richtet sich das Fürther Stadtoberhaupt mit der Forderung, große Lkws aus Wohngebieten zu verbannen, an die Bundespolitik. Dem BR sagte Jung, sowohl das Fahren als auch das Parken der großen Laster in kleinen Straßen stelle ein Problem dar. Immer wieder gebe es Beschwerden von Anwohnern über zugeparkte Straßenzüge. Wie Groß die Gefahr des Lastwagenverkehrs in Wohngebieten sein kann, habe der Fall Hardstraße gezeigt. Die Kommunen bräuchten eine bessere Handhabe, den schweren Lastenverkehr in Wohngebieten zu untersagen.

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