Mehr als 30 beschädigte Autos, eine brennende Hausfassade: Ein Lkw ist in Fürth von der Fahrbahn abgekommen. Selbst die Polizei hat solch eine Zerstörung noch nie gesehen.
Nach der folgenschweren Chaosfahrt eines betrunkenen Lkw-Fahrers gehen die Bergungsarbeiten in Fürth am Mittwoch weiter. Der tonnenschwere Sattelzug war am Dienstagabend in etliche geparkte Fahrzeuge gekracht und hinterließ auf mehreren hundert Metern eine Schneise der Zerstörung.
31 Autos wurden beschädigt und gingen teils in Flammen auf, der Fahrer wurde festgenommen. Ob der 50-Jährige ein konkretes Motiv hatte oder aufgrund seines Alkoholpegels unzurechnungsfähig war, war auch Stunden später ungeklärt.
Autos „gerammt, touchiert, vor sich hergeschoben und in ein Haus gedrückt“
„So ein Verwüstungsszenario habe ich noch nie erlebt“, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken der dpa.
Man kann nur erahnen, mit welcher Wucht der Lkw dort entlang ist. Das hätte ein Horrorszenario werden können, wenn dort mehr Passanten unterwegs gewesen wären.
Polizeisprecher
So blieb es bei drei Leichtverletzten – darunter der Fahrer selbst. Der Sattelzug habe die vielen Autos „gerammt, touchiert, vor sich hergeschoben und in ein Haus gedrückt“, so der Sprecher. Mehrere Wagen hätten lichterloh gebrannt.
Zudem geriet auch die Fassade eines Wohnhauses in Brand. Fensterscheiben zerbarsten, Rollläden schmolzen. Einsatzkräfte der Feuerwehr konnten die Flammen schließlich löschen, doch zurück blieb ein heilloses Chaos.
Mit zwei Promille in Auto gekracht
Der Fahrer, bei dem rund zwei Promille Atemalkohol gemessen wurden, war nach Polizeiangaben wohl bei Rot mit seinem Lkw über eine Kreuzung gefahren und in ein Auto gekracht, dessen Fahrerin leicht verletzt wurde.
Dennoch sei er weitergefahren und habe wahrscheinlich noch beschleunigt. Ein Passant habe sich noch in Sicherheit bringen können und sei so mit leichten Verletzungen davongekommen.
Unfallflucht und Körperverletzung?
Anwohner wurden aus ihren Wohnungen evakuiert und mussten aufgrund der niedrigen Temperaturen in nahegelegenen Unterkünften übernachten. Eine ältere Frau wurde vorsorglich ins Krankenhaus gebracht.
Der Lastwagenfahrer soll nun einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Möglicherweise kommt er in Untersuchungshaft. Ermittelt wird wegen Unfallflucht und Körperverletzung.