Alle reden vom Elektro-Auto. Aber was ist mit Elektro-LKW? Die Lastwagen-Hersteller sind mit der Entwicklung noch nicht allzu weit. Probleme gibt es vor allem in der Technik für den Fernverkehr.
Auch die LKW-Hersteller stehen in der Pflicht, den Schadstoffausstoß ihrer Fahrzeuge zu senken. Die Branche investiert derzeit massiv in alternative Antriebe. Doch während in der Autoindustrie immer mehr Elektromodelle auf den Markt kommen, sind im Straßenverkehr bisher kaum Elektro-LKW zu sehen.
Deutsche Post hat verlustreiche E-LKW-Tochter verkauft
Bisher gibt es von den großen LKW-Herstellern wie Daimler, Volvo und MAN eigentlich nur Kleinserien und Ankündigungen. Immerhin bei Daimler hat gerade die Serienproduktion des eActros begonnen. Die größte Flotte betreibt hierzulande nach wie vor die Deutsche Post DHL Group mit ihren tausenden Streetscootern. Allerdings war der Post die Produktion der Fahrzeuge zu verlustreich. Sie hat diese deshalb vor kurzem verkauft.
E-LKW: im Nahverkehr die größten Chancen
Dabei scheinen Elektrofahrzeuge vor allem im sogenannten Verteilerverkehr die größten Chancen zu haben, also bei der Beförderung von Gütern und Waren im Nahverkehr. Hier sind geringere Reichweiten erforderlich als im Fernverkehr. Man braucht deshalb auch kleinere Akkus. Für den Lieferverkehr haben einige Hersteller bereits etliche Modelle im Angebot, wie zum Beispiel Fiat, Nissan, Opel, VW und Mercedes. Neben Lieferdiensten gehören hier Bäckereien, Einzelhändler und Handwerker zu den Kunden.
Problem: geringe Reichweiten, mangelnde Ladeinfrastruktur
Bei MAN rechnet man damit, dass bis 2030 rund 60 Prozent aller ihrer neuen LKW, die für den Verteilerverkehr gedacht sind, mit alternativen Antrieben ausgestattet sein werden. Aktuell sind viele Kunden aber noch zögerlich aufgrund der im Vergleich zu Verbrennern geringeren Reichweiten, der mangelnden Ladeinfrastruktur und den hohen Anschaffungspreisen. Vor diesen Herausforderungen steht aber auch die Autoindustrie.