Busfahrer in Rheinland-Pfalz verlängern Warnstreik

Die Gewerkschaft ver.di ruft auch heute Busfahrer in Teilen von Rheinland-Pfalz zu Warnstreiks auf. Betroffen sind auch Linien- und Schulbusverbindungen rund um Kaiserslautern, Zweibrücken und Kusel.

Hintergrund ist der Tarifstreit der Gewerkschaft Verdi mit privaten Busunternehmen. Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten unter anderem die Bezahlung von Standzeiten und Fahrtzeitunterbrechungen.

Tarifverhandlungen unterbrochen

Die Tarifverhandlungen sind derzeit unterbrochen. Wie es in dem Tarifkonflikt weitergeht, will die Gewerkschaft heute auf einer Streikvollversammlung entscheiden. „Nach einer Befriedung sieht es im Moment nicht aus“, sagte Bärschneider. Sollte es bis zum 21. Juni keinen Tarifabschluss geben, habe Verdi auch einen Erzwingungsstreik „auf dem Schirm“, so der Gewerkschafter.

Rund 2.300 Busfahrer im Ausstand

Bereits am Montag waren zum wiederholten Mal viele Busse stillgestanden. Rund 2.300 Beschäftigte hätten sich an dem Ausstand beteiligt.

Aufgerufen waren die Beschäftigten privater Busunternehmen, unter anderem bei der DB Regio Bus Mitte, Rhein-Mosel und der Westerwaldbus GmbH, Stadtbus Bad Kreuznach und Stadtbus Zweibrücken. Außerdem auch Linien der Moselbahn, der Verkehrsbetriebe Rhein-Westerwald im Kreis Neuwied und der Firma Zickenheiner im Hunsrück. Die Arbeitsniederlegungen hatten um 3 Uhr in der Nacht begonnen.

Keine Kundgebungen vor den Unternehmen

Laut Verdi gibt es aufgrund der Corona-Pandemie keine Streikmaßnahmen vor den Betrieben. Man habe die Streikenden aufgefordert, zu Hause zu bleiben und nicht erst in den Betrieb zu kommen. Nach Angaben der Gewerkschaft wurden betroffene Schüler und Eltern informiert.

Konflikt währt schon länger

Schon in den vergangenen Wochen hatte es mehrere Warnstreiks der Busunternehmen gegeben. Zahlreiche Busse waren in den Depots geblieben. Hintergrund der Streiks ist ein anhaltender Konflikt zwischen Verdi und dem Arbeitgeberverband VAV. Die Gewerkschaft wirft dem Verband vor, die Fortsetzung von Tarifverhandlungen zu blockieren.

Arbeitgeber warten auf Geld vom Land

Die VAV verweist ihrerseits weiterhin auf den vom Land Rheinland-Pfalz versprochenen Ausgleich für die Erhöhungen des Tarifabschlusses im vergangenen Sommer, den es noch nicht gegeben habe. Bis Geld vom Land fließt, will sich die VAV laut Verdi nicht an den Verhandlungstisch setzen. Die Arbeitgeber waren demnach in Vorschuss gegangen. Das Verkehrsministerium hatte den Beteiligten nach eigenen Angaben Anfang Mai einen Vorschlag zur Refinanzierung der vergangenen Tarifergebnisse vorgelegt. Unklar ist laut Verdi aber weiter, wann die Unternehmen das Geld erhalten. 

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