Die durchsichtige Plastik-Schutzfolie in den Großen Gelben gehört mittlerweile schon zum Inventar. Momentan können Fahrgäste nur hinten in den Bus einsteigen und keine Fahrkarten kaufen. Die Vordertür ist wegen Corona gesperrt.
Das soll sich jetzt aber wieder ändern. Deshalb hat die BVG die Schutzfolien zwischen Fahrern und Passagieren entfernt. Jetzt hängt dort ein rot-weiß-gestreiftes Absperrband. Und die Fahrer haben nur noch eine Sicherheitsglasscheibe vor der Nase.
Ein Busfahrer, der anonym bleiben will, zu B.Z.: „Ohne diese Folie fühle ich mich den Viren schutzlos ausgeliefert. Die Lösung mit der Folie war bestimmt auch nicht optimal, aber sicher besser als das.“
Seine Angst: Die Aerosole könnten sich so auch im Fahrerraum verteilen. Vorher war dieser nämlich quasi ein luftdichter Raum.
Die BVG-Betriebsmediziner bewerten den neuen Schutz in Kombination mit den geöffneten Türen jedoch als „vollkommen ausreichend“.
Aber: Die Vordertür wird aktuell noch gar nicht wieder geöffnet. Denn die BVG stellt den Betrieb gerade um.
„Wir haben bisher 1200 von 1400 Bussen mit der neuen Scheibe ausgestattet“, so BVG-Sprecher Jannes Schwentu, „die Scheiben sind keine Idee, die erst während Corona entstanden ist. Sie sollen auch nach der Pandemie noch einen Schutz vor Übergriffen auf das Fahrpersonal darstellen.“
Deshalb sitzen viele Busfahrer jetzt zwar hinter der neuen Scheibe, frische Luft kommt durch die Tür aber noch nicht herein.
„Mit der neuen Scheibe im Bus trage ich meinen gesamten Arbeitstag über einen Mund-Nase-Schutz. Manchmal wird mir dann während einer langen Fahrt schwindelig und ich bekomme Kreislauf-Probleme“, so der Busfahrer.
Er fühlt sich im Bus nicht mehr sicher, hat Angst, zu Hause seine Frau und sein Kind zu infizieren. Mit seinen Sorgen fühlt er sich von der BVG allein gelassen. Auch wenn die beteuert, sie nehme die Sorgen ihrer Mitarbeiter sehr ernst.