- Ausweitung von Tests mit neuen autonomen SAE-Level-4-Lkw erhöht u.a. durch verbesserte Fahrzeug-Sensorik Anforderungen an Datenverarbeitung.
- Systeme von Amazon Web Services (AWS) bieten notwendige Skalierbarkeit und Geschwindigkeit.
- Peter Vaughan Schmidt, Leiter der Autonomous Technology Group von Daimler Trucks, zu der auch Torc Robotics gehört: „Wir bringen mit Torc und AWS zwei ausgesprochen starke Teams zusammen. Dies stellt einen weiteren Meilenstein auf unserem Weg zum autonomen Level-4-Lkw dar – und bringt uns unserem Ziel näher, die Produktivität sowie die Effizienz der gesamten Logistikbranche zu steigern.“
Seattle/Blacksburg/Stuttgart – Die Daimler Trucks-Tochter Torc Robotics setzt auf Cloud-Lösungen von Amazon Web Services (AWS) für ihre Erprobung autonomer Lkw nach SAE-Level 4. Die AWS-Systeme bieten die nötige Skalierbarkeit und Geschwindigkeit für eine sichere und stabile Übertragung, Speicherung und Berechnung aller Daten, die während der Fahrt gesammelt werden. Torc wird in Kürze mit der Erprobung der nächsten Generation autonom fahrender Lkw auf den Straßen von New Mexico und Virginia in den USA beginnen. Die Bedarfe bei der Datenverarbeitung steigen mit dem Einsatz dieser Fahrzeuge zunehmend, da diese aufgrund verbesserter Sensorik deutlich mehr Daten generieren.
„Wir bringen mit Torc und AWS zwei ausgesprochen starke Teams zusammen. Dies stellt einen weiteren Meilenstein auf unserem Weg zum autonomen Level-4-Lkw dar – und bringt uns unserem Ziel näher, die Produktivität sowie die Effizienz der gesamten Logistikbranche zu steigern“, sagt Dr. Peter Vaughan Schmidt, Leiter der Autonomous Technology Group von Daimler Trucks, zu der auch Torc Robotics gehört.
„Mit unserer neuen Testflotte bauen wir unsere Kompetenz beim autonomen Fahren weiter aus und bringen Level-4-Lkw einen großen Schritt näher in Richtung Kommerzialisierung“, so Michael Fleming, CEO von Torc Robotics. „Ein entscheidender Erfolgsfaktor für unsere Arbeit stellt die sichere und schnelle Verarbeitung von Daten dar. Dies betrifft insbesondere die Übertragung, Speicherung oder auch die Skalierbarkeit unserer Kapazitäten für Simulationen. Wir setzten auf die Lösungen von AWS, da diese uns die nötige Rechenleistung, Übertragungsgeschwindigkeit und die erforderliche IT-Sicherheit bieten.“
„Bei der Entwicklung selbstfahrender Fahrzeuge werden große Datenmengen aus den verschiedensten Sensoren generiert. Mit AWS erhalten die Torc-Ingenieure die Geschwindigkeit, die Flexibilität und die Erkenntnisse, auf deren Basis sie schnell neue Testszenarien entwerfen und mit hochspezialisierten Compute-Instanzen die verschiedensten Simulationen durchführen können“, so Wendy Bauer, Director Automotive Sales bei AWS. „Die Kombination aus Torcs hochentwickelter Technologie und der Zuverlässigkeit und Sicherheit von AWS, sowie dem umfassendem Know-how bei der Entwicklung autonomer Fahrzeuge schafft für Torc die idealen Voraussetzungen, um autonome Lkw schneller zur Marktreife zu bringen.“
Steigende Bedarfe bei Datenverarbeitung für die Erprobung autonomer Lkw
Torcs System für autonomes Fahren sammelt und verarbeitet in Echtzeit Sensordaten von Lidar, Radar und Kamera und steuert auf dieser Basis alle dynamischen Fahraufgaben des Fahrzeugs. Bei der aktuellen Erprobung autonomer Lkw auf den Straßen New Mexicos und Virginias werden bereits Petabytes an Daten erzeugt (1 Petabyte = 1 Mio. Gigabyte). Die Bedarfe bei der Datenverarbeitung steigen jedoch zunehmend, da zum einen neue Testrouten hinzukommen und zum anderen die Fahrzeugflotte kontinuierlich wächst. Auch die Anzahl der Sensoren und deren Auflösung erhöht sich, wodurch mehr Daten verarbeitet werden müssen.
Zugriff auf umfangreiches AWS-Portfolio
AWS bietet cloudbasierte Lösungen für die schnelle und sichere Datenübertragung, intelligente Datenspeicherung, Verwaltung von Prozess-Automatisierung und -Analyse sowie Multi-Core CPU- und GPU-Rechenleistung. Torc setzt konkret für Berechnungsaufgaben sowie für den Datenaustausch zwischen Remote-Teams folgende AWS-verwaltete Dienste ein: Amazon Elastic Kubernetes Service (Amazon EKS) für die Ausführung von Simulations-Software, Amazon Managed Streaming für Apache Kafka (Amazon MSK), Amazon Managed Workflows für Apache Airflow (MWAA) und Amazon Simple Storage Service (Amazon S3) Intelligent-Tiering zur effizienten Verwaltung von Testdaten und der Einhaltung von Regularien.
Torc als Teil der Autonomous Technology Group von Daimler Trucks
Torc Robotics mit Sitz in Blacksburg, USA, und Daimler Trucks arbeiten seit Frühjahr 2019 zusammen. Im September desselben Jahres wurde Torc Teil der Autonomous Technology Group von Daimler Trucks. Die Partner konzentrieren sich auf den Einsatz einer Level-4-Testflotte auf der Straße, die Entwicklung eines entsprechenden Lkw-Chassis, auf die Einführung strenger offizieller Testprotokolle und einen offiziellen Zertifizierungsprozess für Lkw-Sicherheitsfahrer sowie erweiterte Softwarefunktionen. Zu den Entwicklungsstandorten der global aufgestellten Autonomous Technology Group zählen heute Albuquerque, Blacksburg und Portland (in den USA) sowie Stuttgart.
Daimler Trucks, Pionier bei automatisierten Lkw
Daimler Trucks ist der Pionier bei der Entwicklung automatisierter Lkw. Im Jahr 2014 präsentierte der Lkw-Hersteller mit dem Mercedes-Benz Future Truck 2025 bereits den weltweit ersten automatisierten Lkw und zeigte erstmals die technologischen Möglichkeiten und das große Potenzial für Wirtschaft und Gesellschaft auf. Im Jahr 2015 erhielt der Freightliner Inspiration Truck die bis dato erste Straßenzulassung für ein automatisiertes Nutzfahrzeug. Mit dem Active Drive Assist (Mercedes-Benz Actros, FUSO Super Great) und Detroit Assurance 5.0 mit Active Lane Assist (Freightliner Cascadia) war Daimler Trucks der erste Hersteller, der teilautomatisierte Fahrfunktionen (SAE-Level 2) in die Serienproduktion eingeführt hat.