Bald kommen die Rotorblätter der Windräder auf den Berg

Die Badenova-Tochter Wärmeplus kündigt für August die Sondertransporte für die Windkraftanlagen auf dem Hohenlochen an. Sie werden über Fischerbach und Zell geführt.

Der Bau der Windenergieanlagen auf dem Hohenlochen kommt ohne Zeitverzug voran, meldet die Badenova-Tochter Wärmeplus: Die vier Betontürme inklusive der Inneneinbauten sind fertig, Anfang August beginnt die Anlieferung der ersten Großkomponenten auf die Lagerflächen. In Zusammenarbeit mit den Transportunternehmen und den Gemeinden wurde lang am Logistikkonzept gefeilt, bis eine optimale Route gefunden wurde, heißt es in der Pressemitteilung von Wärmeplus. 
Die Rotorblätter und das längste Stahlturmsegment mit einer Länge von rund 30 Metern werden über Zell a. H. angeliefert. Der Montagekran, das Maschinenhaus und die zwei kleineren Stahlturmsegmente gelangen über Fischerbach in den Windpark. Die Anlieferungen der Bauteile erfolgen über die Autobahn A5 von Offenburg.

Alle Sondertransporte bis zu den Lagerflächen erfolgen nachts, um den Alltagsverkehr so wenig wie möglich zu tangieren. Für die Anlieferung der Schwertransporte ist es notwendig, die Landesstrasse L94 temporär einseitig zu sperren. Hier wird von Ende Juli bis Oktober eine mobile Ampelschaltung installiert. Ein Umleitungskonzept für Radfahrer wurde zusammen mit der Stadt Zell, der Polizei und dem Landratsamt erarbeitet.

„Selbstfahrer“ im Einsatz

Um die Großkomponenten wie die fast 70 Meter langen Windflügel in den Windpark zu überführen, kommt ein Spezialfahrzeug, ein „Selbstfahrer“, zum Einsatz. Diese fahrbare Plattform mit mehreren Achsen und eigenem Antrieb ermöglicht das Befördern schwerer und sperriger Anlagenteile. Der Selbstfahrer wird mit Fernbedienung vom Fahrzeugführer navigiert, der unmittelbar neben dem Fahrzeug läuft. „In schwierigen Passagen kann der Fahrzeugführer das Rotorblatt drehen und anheben“, erklärt Sebastian Schüßler, Projektleiter der Badenova Wärmeplus. Der Transport durch den Selbstfahrer wird durch mehrere Begleitfahrzeuge abgesichert. 

Um die lange Strecke mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa sieben Stundenkilometer zu meistern, wird der Selbstfahrer die Hauptstraße in Zell schon im Morgengrauen noch vor dem Berufsverkehr durchfahren haben. Aufgrund der geringen Geschwindigkeit kann pro Tag immer nur eine Komponente in den Windpark befördert werden. Insgesamt werden 16 Komponenten über Zell gefahren. 

Die restlichen, kleineren acht Stahlturmsegmente bis zu 22 Metern Länge erreichen den Windpark ebenfalls mit einem Spezialfahrzeug über die Route Fischerbach. Auch der Großkran für den Zusammenbau der Windkraftanlage sowie das Maschinenhaus und der Generator werden diese Route nehmen. Bis auf wenige Ausnahmen werden die Komponenten in Fischerbach zwischengelagert, um sie auf schwarzwaldtaugliche Fahrzeuge umzuladen. 
Diese etwa drei Dutzend Schwertransporte für Kran und Komponenten kommen, wie bereits die Betonturmsegmente, auf Semi-Tiefladern, die aufgrund ihrer Fahrzeughöhe und Achsverteilung gut durch das bergige Gelände kommen und ein deutlich schnelleres Vorankommen als die Spezialfahrzeuge ermöglichen. Alle weiteren Teile des Krans, wie beispielsweise Gittermastsegmente, Ballast oder Materialcontainer werden auf Standard-Lastwagen angeliefert.

In Abhängigkeit vom Wetter und Baufortschritt wird die Anlieferung der Komponenten auf beide Lagerflächen in Zell und Fischerbach in den folgenden zwei bis drei Monaten stattfinden. Der Montagekran wird sich dann von Windenergieanlage zu Windenergieanlage bewegen. Für die eigentlichen Inbetriebnahmearbeiten wird der Großkran nicht mehr benötigt und er zieht dann weiter zur nächsten Großbaustelle, berichtet Wärmeplus.Stichwort

Inbetriebnahme

Die Montage der Windenergieanlage ist für September und Oktober angekündigt, die Inbetriebnahme ist bis Ende des Jahres geplant. Sie werden nach Windmessungen laut Badenova rund 34 Gigawattstunden Strom erzeugen können. Die Übergabestation auf dem nördlichen Kinzigufer steht für die Inbetriebnahme der Windenergieanlagen schon bereit. 

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