Hype um den Wasserstoff-Truck von Nikola erhält einen Dämpfer

Die Aktien hatten zeitweise Ford an Wert überflügelt. Außerdem: Techfirmen verstärken Engagement für Afroamerikaner und Tiktok rechnet mit halber Milliarde Dollar Umsatz in den USA.

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Die Top-Themen:

Das US-amerikanische Startup Nikola hat mit seinen Wasserstoff-Trucks noch keinerlei Umsätze gemacht. Trotzdem startete die Aktie der Firma im Juni mit großer Euphorie. Zeitweise gewann das Wertpapier mehr als 100 Prozent und überflügelte im Wert gar den Traditionshersteller Ford. Die Gewinne spiegeln den Optimismus wider, dass Nikola ein ähnlicher Disruptor wie Tesla werden könnte, obwohl etablierte Lkw-Unternehmen wie Daimler, Volvo oder Scania ihre eigenen umweltfreundlicheren Alternativen zu dieselbetriebenen Lastwagen planen.

Jetzt dämpfte ein Bloomberg-Artikel jedoch den anfänglichen Hype. In dem Artikel wird behauptet, Nikola-Gründer Trevor Milton habe die Leistungsfähigkeit seines Debüt-Trucks übertrieben – etwas, das Milton im Interview vehement abstreitet. Milton, der ähnlich charismatische Charakterzüge wie Elon Musk besitzt, eifert zwar Tesla nach, setzt aber deutlich konservativere Ziele: So erwartet Nikola für 2023 einen Umsatz von einer Milliarde US-Dollar. Bis 2027 soll die Produktion von 30.000 Elektrofahrzeugen mit Brennstoffzelle und im Folgejahr von 15.000 batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen erreicht sein. [Mehr bei Bloomberg und Handelsblatt]

Auf Gründerszene: Desksharing verkomme schnell zu einer Art „Reise nach Jerusalem“ im Büro, kritisieren Experten: Kein Sitzplan, dafür aber ständig wechselnde Perspektiven. Doch Desksharing kann funktionieren, zum Beispiel, wenn man die Platzwahl mithilfe einer HR-Software organisiert. [Mehr bei Gründerszene

Und hier die weiteren Schlagzeilen der Nacht:

Google hat sich eine interne Quote gesetzt, um schwarze Führungskräfte zu fördern. CEO Sundar Pichai will den Anteil „unterrepräsentierter Gruppen“ in der Führungsetage bis 2025 um 30 Prozent erhöhen. Außerdem stellt Google 175 Millionen US-Dollar zur Verfügung, um Unternehmen zu finanzieren, die Afroamerikanern gehören. Geld fließt derzeit auch von privater Seite: So spenden Netflix-Chef Reed Hastings und seine Frau 120 Millionen Dollar an Hochschulen, die einen hohen Prozentsatz an schwarzen Studenten haben. [Mehr bei Wall Street Journal, The Verge und CNBC]

Auch andere Tech-Unternehmen zeigen aufgrund der andauernden Rassismusdebatte in den USA mehr Engagement, darunter Twitter, Square, Uber und Facebook. Einige haben den 19. Juni, ein Tag, der an das Ende der Sklaverei in den USA erinnert, zu einem Feiertag ernannt. Amazon-Chef Jeff Bezos beispielsweise sandte ein Memo an seine Mitarbeiter, in dem er sie bat, alle Besprechungen für Freitag zu verschieben. Amazon werde an dem Tag eine Reihe von Online-Lernmöglichkeiten anbieten, schrieb Bezos. [Mehr bei CNBC]

Tiktok hatte einen mehr als erfolgreichen Start und hat es geschafft, ein neues mobiles Videoerlebnis zu schaffen, bei dem Youtube und Facebook nicht mehr mithalten können. Unter dem neuen CEO, dem ehemaligen Disney-Manager Kevin Mayer, hofft die chinesische Social App, dieses Wachstum in Milliardenumsätze umzuwandeln: Während Tiktok im vergangenen Jahr weltweit einen Umsatz von geschätzten 200 bis 300 Millionen US-Dollar erzielte, hofft die App in diesem Jahr allein in den USA auf Erlöse von 500 Millionen Dollar. [Mehr bei The Information]

Sixt will die Corona-Krise mit Innovation bewältigen. So startet die Autovermietung Auto-Abos für Privatkunden und stellt sich das vor wie „Musikstreaming für die Straße“. [Mehr bei Handelsblatt

Lyft gab am Mittwoch bekannt, dass jedes Fahrzeug auf seiner Plattform bis 2030 vollelektrisch oder von einer anderen emissionsfreien Technologie angetrieben werden soll. [Mehr bei Techcrunch]

Die Zulassungen neu gekaufter Tesla-Fahrzeuge sind in den vergangenen zwei Monaten auf dem kritischen kalifornischen Markt um 37 Prozent gesunken. Dies erhöht den Druck auf CEO Elon Musk, seine Investoren in der Corona-Krise weiterhin bei der Stange zu halten. [Mehr bei Wall Street Journal]

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