Infolge der Corona-Pandemie hat es eine Ruhepause im Tarifstreit im privaten Busgewerbe in Rheinland-Pfalz gegeben. Nun drohte Verdi einen Streik für Mitte August an.
Seit Montag laufen laut Verdi bereits Urabstimmungen in den Betrieben für den sogenannten unbefristeten Erzwingungsstreik. Verdi in Mainz teilte mit, dass es um einen Streik nach dem 17. August gehe.
Die Gewerkschaft fordert für die rund 9.000 Beschäftigten der Branche unter anderem eine Durchbezahlung von Diensten, also auch für die Pausenzeiten zwischen den Fahrten. Es geht außerdem um ein 13. Monatsgehalt, mehr Urlaub und höhere Zuschläge für Nacht-, Feiertags- und Wochenendarbeit. Ein Ultimatum an die Vereinigung der Arbeitgeberverbände des privaten Verkehrsgewerbes Rheinland-Pfalz war am 1. März dieses Jahres abgelaufen.
Die Tarifverhandlungen betreffen neben privaten Busunternehmen auch Speditionen, Logistikunternehmen, Kurier-, Express- und Postdienstleister, nicht allerdings die Deutsche Post AG. Marko Bärschneider von Verdi sagte, in der Corona-Krise hätten die Fahrer ohne einen Cent mehr Geld in der Tasche ihren Beitrag zur Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur geleistet.
Forderung nach Tarifindex
Derzeit seien Bund und Land mit milliardenschweren Konjunkturpaketen beschäftigt. Es sei aber nicht absehbar, einen Tarifindex nach dem Vorbild von Hessen zu bekommen. Dort wird der öffentliche Nahverkehr vom Land bezuschusst. Auch Tarifsteigerungen würden zum Teil ausgeglichen.
Bereits im Frühjahr hatte die Vereinigung der Arbeitgeberverbände Verkehrsgewerbe (VAV) Rheinland-Pfalz erklärt, dass sie die Forderung nach einem ÖPNV-Index unterstütze. „Das ist seit Jahren unsere Kernforderung“, sagte Heiko Nagel, Geschäftsführer der VAV, im März. Die geforderten Tarifsteigerungen könne die Unternehmerschaft alleine nicht schultern.