Vertreter der Grenzregion dringen auf eine Öffnung der Grenzübergangsstellen zwischen Polen und Deutschland für Pendler noch vor Pfingsten. Vertreter der Bundesländer Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sowie der Wojewodschaft Westpommern fordern dies in einem gemeinsamen Brief an die Regierungen in Berlin und Warschau. Vorpommern-Staatssekretär Patrick Dahlemann (SPD), der westpommersche Marschall Olgierd Geblewicz und brandenburgische Landespolitiker hatten sich zuvor am geschlossenen Übergang Rosow (Uckermark) getroffen – getrennt durch polnische Grenzsoldaten.
Teils mehr als 100 Kilometer Umweg
Wie Rosow sind beispielsweise auch die Übergänge in Hintersee, Linken und Rieth für Pendler gesperrt. Dadurch entstehen vielen Arbeitnehmern große Umwege. Am Stettiner Haff müssen Pendler über Pomellen auf die andere Seite der Grenze fahren. Die Umwege betragen teilweise mehr als 100 Kilometer. Deshalb fordern Politiker die zügige Öffnung aller Übergänge für Pendler. Die komplette Öffnung der Grenze könnte dann am 12. Juni folgen. Diese Signale gibt es laut Dahlemann derzeit aus Warschau.
Staus an offenen Übergängen erwartet
Mitte März hatte die nationalkonservative Regierung in Warschau beschlossen, die EU-Binnengrenzen für Ausländer zu schließen. Ausnahmen gelten für Menschen mit Daueraufenthaltsgenehmigung, für Lkw-Fahrer, Diplomaten und seit Mitte Mai für medizinisches Personal. Am Himmelfahrtswochenende hatten sich wegen des Reiseverkehrs und Kontrollen auf polnischer Seite an offenen Übergängen in Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern lange Staus gebildet. Beobachter rechnen ohne zusätzliche Übergänge für Pfingsten wieder mit ähnlichen Problemen.