Nach Shoping und Kaffeepause im Polarkreiscenter setzen wir schließlich unsere Fahrt wieder in nördliche Richtung fort, Ziel ist unsere Hütte im Saltdalen bei Storjord.
Im Saltdalen, wo der wild rauschende Gebirgsfluss Salten mit seiner interessanten Hängebrücke uns zuvor noch einer kleinen Fotosession einlädt.
Nach kurzer Fahrt erreichen wir unsere Hütte am Campingplatz Røkland, doch als wir die kleine, außen recht hübsche Hütte näher inspizieren, merken wir: die Hütte besitzt zwar ein winzige „Küche“, jedoch kein Fließwasser. Das muss bei den ca. 100m entfernten Sozialräumen geholt werden, wo natürlich auch WC und Duschen zu finden sind. Wir bleiben aber eh nur die eine Nacht, denn morgen früh geht´s wieder weiter.
Die heutige Tagesetappe von Røkland nach Narvik beträgt zwar nur 317 km, hat es aber in sich.
Durchgehend sind bloß 80 km/h erlaubt, auf so manchem Teilstück sogar nur 60. Hinzu kommen viele Kurven und Steigungen, und dann ist ca. 80 km vor Narvik die E6 am Tysfjord zu Ende.
Nun heißt es geduldig warten, denn rein auf dem Landweg gelangt man nun einmal nicht in den nördlichsten Teil Norwegens.
Schon bald trudelt die Fähre ein. Die uns sattsam bekannten Vorgänge brauchen ihre Zeit, doch irgendwann sind wir voll beladen mit Fahrzeugen aller Art bis zur hintersten Kante der Auffahrtsrampe, nur der Käpt´n hat es seltsamerweise nicht eilig. Wir verdrehen die Augen, worauf da bloß so lange gewartet wird?
Als das kleine Schiff seine Schraube rotieren lässt und das Wasser des Tysfjords weißgrün aufschäumt, atmen die meisten Fahrgäste mehr oder weniger merklich auf: gottlob beginnt nun endlich die Überfahrt – und dauert gerade einmal 30 min.
Weiter geht unsere Reise, nun wieder auf dem Landweg. Wir machen kurzen Halt an Plätzen, die wir von früheren Reisen kennen, gegen 17:00 kommen wir in unserem Hotel in Narvik an.
Bereits 2008 standen wir hier ganz in der Nähe am Rastplatz. Wir waren auf großer Rundreise durch Skandinavien, hatten unseren Wohnwagen „im Schlepptau“, und ich holte damals unser Abendessen aus dem Efjord. Genau 10 Jahre später stehen wir wieder auf genau demselben Platz.
Zwei Nächte sind gebucht, somit wartet morgen ein Ruhetag auf uns. Einmal bummeln wir durch die Stadt, ansonsten aber ist Relaxen unser Motto.
Am Tag darauf wird es nach dem Frühstück auch schon wieder weitergehen.
Ein erster Blick aus dem Fenster sagt mir heute, ein wettermäßig schöner Reisetag scheint auf uns zu warten, doch das lässt sich nicht mit Gewissheit für einen ganzen Tag vorhersagen: hier im Norden wechselt das Wetter sehr viel rascher als im Binnenland Österreich und bei der heutigen Tagesetappe von über 400 km, kann sich viel ändern.
Etwas außerhalb des Erzhafens Narvik liegen die Bulkcarrier (Erzfrachter) auf Reede (Ankerplatz) und warten auf ihre Fracht, direkt an der Verladestelle ist jeweils nur Platz für einen.
Bei Narvik baut man gerade eine spektakuläre neue Brücke über den Fjord, ein gigantisches Projekt, über das wir später zu Hause eine interessante Doku im Fernsehen verfolgen.
Da diese Brücke noch nicht für den Verkehr freigegeben ist, müssen wir uns mit der alten Route begnügen, die zwar um ca. 10km länger, dafür aber mautfrei ist.
Es ist Sonntag, der Verkehr auf der E6 hält sich in Grenzen und wir kommen gut voran, aber für Sehenswürdigkeiten und Fotostopps nimmt man sich natürlich schon Zeit.
Diese Kanonen gehören zu Kriegsdenkmäler die zwischen Narvik und Bardufoss in Nord-Norwegen aufgestellt wurden, um der Schlacht von Narvik 1940 zu gedenken.
Bei Skibotn wechseln wir auf die E8, es ändert sich die Fahrtrichtung gen Osten Richtung Finnland.
Auf den bestens ausgebauten Straßen im finnischen Lappland könnte man grundsätzlich so richtig „dahinbrettern“, wenn – ja, wenn das unberechenbare Volk der Rentiere sich nicht bevorzugt ausgerechnet mitten auf der Fahrbahn tummeln würden!
Da die E8 aber auch den Hauptverkehrsweg Finnland – Nordnorwegen für den Gütertransport durch Lkw darstellt, kann man häufig Folgendes beobachten: kommt ein Truck herangedonnert, so verziehen die Rentiere sich rechtzeitig ins Gebüsch und lassen sich so schnell nicht wieder blicken. Die Frequenzen der starken Motoren scheinen sie denn doch ein wenig zu verschrecken, während Pkw-Motoren ihnen herzlich egal sein dürften!
(Auf einem endlos langen Highway… a touch of the American feeling)) Ich liebe das herbstliche Lappland, nur wenige Menschen, dafür aber viel Natur.
Muonio Joki, Grenzfluß zwischen Finnland und Schweden, hier bei Karesunado endet an der Brücke die E 45
In Enontekiö/Finnland haben wir für die kommende Nacht eine Hütte gebucht.
Beim Anblick dieses Wohnhauses, ganz aus Holz und noch ziemlich neu, kommt uns allerdings dafür der schnöde Ausdruck „Hütte“ mehr als unpassend vor.
In dieses finnische Traumhaus verlieben wir uns auf der Stelle. Geboten wird alles, was wir als angenehm, komfortabel, gemütlich und notwendig empfinden.
Man könnte es locker einige Tage oder länger in diesem wunderschönen Ferienhaus ausgehalten, so einladend schön wie es ist, doch was soll´s.
Wir haben eine längere Rundreise geplant, darin kommen einwöchige Aufenthalte nun einmal leider nicht vor…
Die Hütte für 4 Personen mit Küche, Dusche Sauna und eigenes WLAN kostete über Booking com. € 85,- pro Tag.
Fortsetzung folgt
„Hisco“Miniserie
Brummionline.com