Sie sind Helden des Alltags: Wir stellen Menschen vor, die das öffentliche Leben aufrecht erhalten. Heute: Berufskraftfahrer David Wacker aus dem Landkreis Schweinfurt.
David Wacker arbeitet seit 2005 als Berufskraftfahrer bei der Firma Pabst in Gochsheim (Lkr. Schweinfurt). Täglich beliefert der 32-jährige Familienvater mit seinem Lkw Supermärkte mit Lebensmitteln. Eine immens wichtige Aufgabe, nicht nur in diesen Tagen. Aber zur Zeit ganz besonders. Wacker ist froh, weiter normal arbeiten zu können und freut sich über eine nie dagewesene Anerkennung seines Berufs. Doch auch er sehnt ein Ende der Pandemie herbei.
Wie sieht für den Lkw-Fahrer der Alltag in der Corona-Krise aus? „Die Arbeit an sich hat sich durch die Corona-Pandemie nicht großartig verändert“, sagt David Wacker. „Ich fahre im wöchentlichen Wechsel Tages- und Nachtschichten und beliefere verschiedene Supermärkte mit Lebensmitteln.“ Pro Schicht legt er 300 bis 460 Kilometer zurück. „Die Corona-Krise macht sich auf den freien Straßen und an den Warenmengen bemerkbar. Die Kunden, also die Supermärkte, bestellen deutlich mehr Ware als sonst. Besonders gefragt sind natürlich Toilettenpapier, Nudeln und mittlerweile auch Hefe.“
Kunden fragen am Lkw nach Klopapier
Das bekommt der 32-Jährige auch ganz direkt zu hören: „Kürzlich, als ich meine Ware vom Lkw lud, kamen Supermarktkunden zu mir und fragten nach Klopapier. Sie hätten sogar mehrere Stunden darauf gewartet. Das ist schon unglaublich. Auch ein Bekannter fragte mich neulich, ob ich ihm Klopapier besorgen könne, schließlich sitze ich ja an der Quelle.“ Durch die besonderen Umstände werde sein Beruf derzeit ganz anders wahrgenommen als sonst: “ Kinder winken uns zu, Autofahrer, von denen man sonst vielleicht nur den Stinkefinger gezeigt bekommt, lassen uns plötzlich die Vorfahrt.“
„Plötzlich sind wir wichtig, sind nicht nur die Störenfriede auf der Autobahn. Das freut mich sehr, ich befürchte aber, dass das nach der Krise schnell wieder verfliegen könnte. Vielleicht spornt diese Phase aber auch manch junge Menschen an, mal über den Job des Berufskraftfahrers nachzudenken. Denn dieser ist ja nicht nur jetzt wichtig. Gefuttert wird immer und ebenso aufs Klo gegangen.“
Die Freude auf das Ende der Pandemie
Als Berufskraftfahrer achtet Wacker besonders auf die Vorsichtsmaßnahmen: „Ich habe immer eine Maske dabei und muss den nötigen Abstand zum Kunden einhalten. Schließlich kann ich meinen Lkw nicht aus dem Home Office aus steuern. Das ist schon anstrengend und ehrlich gesagt auch belastend.“ Umso mehr sehnt sich Wacker nach einem Ende der Krise. „Mir fehlt der normale Umgang untereinander.“ Worauf er sich am meisten freut? „Die Türen nicht mehr mit dem Ellenbogen zu öffnen, ohne Maske zu sprechen und den Mitmenschen endlich wieder die Hand geben zu können!“
In unserer Serie „Alltagshelden“ stellen wir Menschen aus der Region vor, die täglich ihr Bestes geben, um das öffentliche Leben trotz der Corona-Krise aufrecht zu erhalten. Viele können nicht von Zuhause aus arbeiten und müssen sich deswegen täglich neuen Herausforderungen stellen. Ein großes Dankeschön dafür!
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