Coronavirus: Fluggesellschaften streichen Flüge, Österreich schliesst Grenze zu Italien

Derzeit gibt es ständig neue Schlagzeilen über die Auswirkungen des Coronavirus auf die Weltwirtschaft und somit auch den internationalen Güterverkehr. Wir fassen die wichtigsten zusammen.

München. Wir fassen in diesem Blog für Sie die wichtigsten Meldungen rund um das Coronavirus zusammen, die das Transport- und Logistikgewerbe betreffen:

11. März 2020, 14.15 Uhr

Der Lufthansa-Konzern hat seine Ankündigungen wahr gemacht und wegen des Coronavirus 23.000 Flüge in der Zeit bis zum 24. April gestrichen. Weitere Annullierungen seien sowohl für diese Wochen als auch für einen späteren Zeitraum zu erwarten, erklärte das Unternehmen am Mittwoch in Frankfurt. Die Kapazitätsanpassungen betreffen hauptsächlich Europa, Asien und den Nahen Osten. Bei den Streichungen werde darauf geachtet, sämtliche Ziele mit mindestens einer Gruppen-Airline erreichbar zu halten. Der Konzern hat rund 780 Flugzeuge in der Flotte, die im vergangenen Jahr durchschnittlich 3226 Flüge pro Tag absolviert haben. (dpa)

11. März 2020, 10.23 Uhr

Der Personen-Zugverkehr von und nach Italien über die österreichische Grenze ist eingestellt. „Wir folgen den Anweisungen der Behörden“, sagte ein Sprecher der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). Nicht betroffen sei der Güterverkehr. (dpa)

11. März 2020, 08.10 Uhr

Matteo Salvini, Parteisekretär der Lega Nord, fordert die Erklärung Gesamteuropas zum Sperrgebiet. Wie er gegenüber dem „Corriere della Sera“ erklärte, sei das Coronavirus nicht nur eine Bedrohung, der man mit Bestimmung entgegentreten müsse, sondern es könnten durch ein gemeinsames Vorgehen Europas auch Handelskriege vermieden werden, die bereits absehbar seien. (nja)

11. März 2020, 07.52 Uhr

Die asiatische Fluggesellschaft Cathay Pacific steuert wegen der Coronavirus-Epidemie auf tiefrote Zahlen zu. Im ersten Halbjahr erwartet das Management einen „substanziellen Verlust“, wie das Unternehmen am Mittwoch am Firmensitz in Hongkong mitteilte. Im vergangenen Jahr bekam Cathay bereits die Folgen der Proteste in Hongkong negativ zu spüren. Der Nettogewinn sackte um 28 Prozent auf knapp 1,7 Milliarden Hongkong-Dollar (192 Millionen Euro) nach unten. Die Auseinandersetzungen zwischen Protestlern und Regierung ließen die Ticketverkäufe stocken. (dpa)

11. März 2020, 00.13 Uhr

Die Armani-Gruppe schließt Restaurants, Geschäfte und Hotels in Mailand: Das gab die Gruppe gegenüber der Nachrichtenagentur Ansa bekannt. (nja)

10. März 2020, 23.55 Uhr

Dänemark untersagt Direktflugverbindungen nach Italien. Wie das dänische Verkehrsministerium mitteilt, gelte die Maßnahme für mindestens 14 Tage. Betroffen sind außerdem Verbindungen in den Iran, in einige Regionen Chinas, nach Südkorea und Österreich. (nja)

10. März 2020, 20.20 Uhr

Air Canada setzt alle Flüge nach Italien bis einschließlich zum 1. Mai 2020 aus. (nja)

10. März 2020, 19.15 Uhr

Die Billigflieger Ryanair und Easyjet streichen ihr komplettes Flugprogramm nach Italien. Die Ryanair-Inlandsflüge in dem stark vom Coronavirus Sars-CoV-2 getroffenen Land werden bereits am Mittwochabend eingestellt, wie das irische Unternehmen am Dienstag in Dublin bekannt gab. Die vorerst letzten internationalen Flüge von und nach Italien sollen am Freitagabend abgewickelt werden. Beide Maßnahmen gelten zunächst bis zum 8. April, dem Mittwoch vor Ostern.

Ryanair begründete den Einschnitt mit dem Beschluss der italienischen Regierung, das gesamte Land zur Sperrzone zu erklären. (dpa)

10. März 2020, 19.05 Uhr

Easyjet streicht alle Flugverbindungen mit Italien bis einschließlich zum 3. April 2020. Lediglich Hilfs- und Rettungsflüge seien noch geplant – etwa um eigene Landsleute wieder nach Großbritannien zu holen. (nja)

10. März 2020, 18.44 Uhr

Die französische Fluggesellschaft Air France hat aus Sorge vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 alle Flüge nach Italien ab dem 14. März gestrichen. Die Maßnahme solle bis einschließlich 3. April gelten, teilte die Fluggesellschaft am Dienstagabend mit. Bis zum 14. März wird Air France einen Flug pro Tag zu jedem ihrer italienischen Reiseziele beibehalten, hieß es weiter. So könnten Reisende, die das wünschen, ihre Reise vorziehen.

Das Unternehmen gab an, dass es seinen Flugplan an die Nachfrage anpasse, da die Covid-19-Epidemie in Italien zu einem Rückgang der Buchungen geführt habe. Italien hat die höchste Zahl an nachgewiesenen Covid-19-Toten nach China. (dpa)

10. März 2020, 18.28 Uhr

Slowenien hat angekündigt, die Grenze nach Italien zu schließen und folgt damit dem Beispiel Österreichs. (nja)

10. März 2020, 17.40 Uhr

Die Ankündigung Österreichs, die Grenzen für LKW-Fahrer zu schließen, die aus Italien kommen, stößt bei den Verbänden Confcommercio und Conftrasporto auf Ablehnung. Als Gegenmaßnahme fordern sie, dass das italienische Außenministerium ebensolche Maßnahmen ergreift: „Die Maßnahmen, die die österreichische Regierung anwendet, sollten auch bei all denjenigen angewendet werden, die von dieser Grenze aus auf unser Nationalgebiet gelangen wollen.“ (nja)

10. März 2020, 15.32 Uhr

Die britische Fluggesellschaft Virgin Atlantic sieht sich wegen einer EU-Regelung nach eigenen Angaben zu Flügen beinahe ohne Passagiere gezwungen. Das teilte die Airline am Dienstag mit. Die Nachfrage im Luftverkehr ist mit dem sich verschlimmernden Ausbruch des neuartigen Coronavirus stark zurückgegangen. Fluggesellschaften strichen daher viele Flüge. Trotzdem müssen die Maschinen aber oft abheben, klagte Virgin. Ansonsten drohe ein teilweiser Verlust der Start- und Landerechte. (dpa)

10. März 2020, 14.57 Uhr

Die norwegische Billigfluggesellschaft Norwegian will aufgrund des Coronavirus-Ausbruchs Tausende Flüge streichen. Wegen der anhaltenden Situation um das neuartige Virus und der damit verbundenen gesunkenen Nachfrage werde der Konzern zwischen Mitte März und Mitte Juni schätzungsweise 3000 Flüge absagen, teilte die Airline am Dienstag mit. Das entspreche knapp 15 Prozent der Gesamtkapazität in der Zeit. (dpa)

10. März 2020, 14.47 Uhr

Die großen US-Fluggesellschaften Delta Air Lines und American Airlines streichen ihre Flugpläne wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus weiter zusammen. American teilte am Dienstag mit, dass internationale Flüge im Sommer um 10 Prozent eingeschränkt werden sollen, auf Transpazifik-Routen sei sogar eine Reduzierung um 55 Prozent vorgesehen. Im US-Markt soll das Angebot im April wegen schwacher Nachfrage um 7,5 Prozent sinken.

Delta gab bekannt, internationale Flüge um 20 bis 25 Prozent zu drosseln und US-Flüge um 10 bis 15 Prozent. Zudem strich das Unternehmen die Prognose für das erste Quartal und das Geschäftsjahr 2020. Das Virus belaste die Erlöse erheblich, das Buchungsvolumen sinke und die Ticketstornierungen legten zu, warnte die Fluggesellschaft Investoren bei einer Konferenz in New York. (dpa)

10. März 2020, 14.17 Uhr

Regierung veröffentlicht FAQ, um die wichtigsten Fragen rund um das Verhalten im italienischen Sperrgebiet zu klären:

  • Für den Warentransport sind keinerlei Einschränkungen vorgesehen. Alle Waren (also nicht nur die für den Grundbedarf) können auf italienischem Nationalgebiet transportiert werden. Warentransport wird als Arbeitsanforderung betrachtet. LKW-Fahrer dürfen sich im Land frei bewegen – sofern dies auf die Anforderungen von Auslieferung und Abholung von Waren beschränkt ist.
  • Kurierdienste dürfen ebenfalls fahren.
  • Es gibt keinerlei Einschränkungen für LKW-Fahrer bei ihrer gewohnten Arbeitsausführung. Sowohl im Transit als auch beim Be- und Entladen sind keine Sonderregelungen zu beachten. (nja)

10. März 2020, 13.20 Uhr

Mit einem Maßnahmenpaket in Höhe von rund zehn Milliarden Euro will die italienische Regierung die Auswirkungen des Coronavirus auf die Wirtschaft des Landes abschwächen. Das Paket soll am Mittwoch verabschiedet werden. (nja)

10. März 2020, 13.09 Uhr

Die Fluggesellschaft British Airways hat am Dienstag alle Flüge von und nach Italien gestrichen. Die Maßnahme gelte vorerst nur für einen Tag, wie eine Sprecherin der Fluggesellschaft mitteilte. Ob auch in den kommenden Tagen und Wochen Verbindungen gestrichen werden, konnte sie zunächst nicht sagen. Italien hatte zuvor wegen der Ausbreitung des Coronavirus Sperrungen und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit auf das ganze Land ausgeweitet. (dpa)

10. März 2020, 12.35 Uhr

Österreich schließt seine Grenze zu Italien. Das Vorgehen ist mit Italien abgestimmt. Österreichische Landsleute werden über die Grenze gelassen, müssen sich aber 14 Tage in Quarantäne begeben. Laut Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz soll die Gesellschaft „weiter funktionsfähig sein“ und der öffentliche Verkehr aufrechterhalten bleiben. Deshalb ist es derzeit unwahrscheinlich, dass der Güterverkehr eingeschränkt wird. (nja/ja)

10. März 2020, 11.10 Uhr

Erste Anzeichen deuten darauf hin, dass die polnische Logistikbranche unter den internationalen Turbulenzen rund um das Coronavirus leiden wird. Polen hat an den Grenzen zu Deutschland und Tschechien Kontrollen eingeführt, bei denen zunächst nur Busse mit mehr als acht Passagieren überprüft werden. Diese Kontrollen könnten aber schnell auch auf Lkw-Fahrer und andere Reisende ausgedehnt werden. Mehr dazu lesen Sie in einem separaten Artikel unter folgendem Link: https://www.verkehrsrundschau.de/nachrichten/article-2554660.html

10. März 2020, 09.53 Uhr

Lombardei erwägt 15-tägigen Transport- und Produktionsstopp. Eine Entscheidung darüber soll in den kommenden Stunden fallen. Das äußerte Giulio Gallera als Gesundheitsbeauftragter der Region Lombardei gegenüber RAI 3: „Zumindest die Lombardei für 15 Tage komplett abzuriegeln, kann laut Experten dazu beitragen, die Verbreitung des Virus einzudämmen.“ Die Lombardei und Italien insgesamt könnten in den nächsten 15 bis 20 Tagen einem weiteren derart hohen Anstieg der Fallzahlen sowohl in den Notaufnahmen als auch auf den Intensivstationen nicht standhalten. (nja)

10. März 2020, 09.10 Uhr

Das VDI Wissensforum hat mitgeteilt, den ursprünglich am 19. und 20. März geplanten 29. Deutschen Materialfluss-Kongress angesichts der derzeitigen Entwicklungen rund um Covid-19 zu verschieben. Demnach wird die Veranstaltung am 8. und 9. Juli 2020 in München stattfinden. Alle bisher verkauften Tickets behalten ihre Gültigkeit und können kostenfrei umgebucht werden. Die Sicherheit der Gäste, Aussteller, Partner und Mitarbeiter habe oberste Priorität, teilt das VDI Wissensforum mit. Zudem hätten sich zahlreiche Firmen entschieden, Reiseverbote für ihre Belegschaften auszusprechen. „Diese Entscheidungen unterstützt das VDI Wissensforum ausdrücklich, damit potenzielle Infektionsketten unterbrochen werden“, heißt es weiter.

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