Nach einem erfolgreichen Modellversuch in Oldenburg überlegt die Polizei, die Kontrollen aus unauffälligen Kleinbussen auf das ganze Bundesland zu erweitern. Damit sollen Lkw-Fahrer am Handy ertappt werden.
Vom Handy abgelenkte Berufskraftfahrer müssen bald in ganz Niedersachsen mit Kontrollen aus getarnten Fahrzeugen rechnen. Die Polizei erwägt, aus einem erfolgreichen Modellversuch in Oldenburg eine Einsatztaktik für das ganze Land zu machen. „Wir finden das Instrument wirkungsvoll und gut“, sagte ein Sprecher des Innenministeriums in Hannover der Deutschen Presse-Agentur. Einen Termin gebe es aber noch nicht, derzeit werde die Einführung geprüft.
Auf den Autobahnen im Bereich der Polizeidirektion Oldenburg fahren Beamte seit einem Jahr Streife in unauffälligen Kleinbussen. Sie spähen über eine Kamera in das Führerhaus von Lastwagen. Zu sehen bekommen sie oft Fahrer, die den Blick aufs Handy statt auf den Verkehr richten. Zwischen Anfang Februar und Ende Dezember wurden beweissicher 1648 Verstöße festgestellt, wie Polizeisprecher Christopher Deeken in Oldenburg sagte.
In einem schweren Fall habe ein Fahrer knapp sechs Minuten lang immer wieder auf sein Smartphone geschaut und mehrmals den Straßenverkehr außer Acht gelassen, berichtete Deeken. „Zudem gab es einen Fall, bei dem der Fahrer seinen linken Fuß hochgelegt, in der rechten Hand ein Smartphone und in der linken Hand eine Zigarette hatte.“ Ein dritter Fahrer wiederum las demnach intensiv eine Mail seines Anwalts mit dem komplizierten Kaufvertrag für ein Haus.
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