Die Busfahrer im Saarland sind heute den zweiten Tag in Folge zum Streik aufgerufen. Möglicherweise folgt ein unbefristeter Streik. Ein neues Angebot wollen die Arbeitgeber nicht vorlegen – bieten aber ein Schlichtungsverfahren an.
Der Streik, der in der Nacht auf Dienstag begonnen hat, wird auch heute fortgeführt. Das Personal von Saarbahn, Saarbahn Netz, sowie die Neunkircher, Völklinger und Saarlouiser Verkehrsbetriebe sind betroffen. Auch die Schulbusse fallen zum Großteil aus. Die Saarbahn GmbH teilte mit, dass zwar alle Buslinien vom Streik betroffen seien, die Saarbahn aber fahren werde. Es könne allerdings zu Verspätungen kommen. Der Grund dafür ist, dass die Saarbahnfahrer in einer anderen Gewerkschaft, nämlich der Lokführer (GdL), organisiert sind und der Streikaufruf somit nicht für sie gilt. Möglicherweise folgt ein unbefristeter Streik. Eine Urabstimmung dazu fand heute statt.
Arbeitgeber werden kein neues Angebot vorlegen
Streitpunkt ist vor allem die Laufzeit. Die Gewerkschaft Verdi fordert ein Einstiegsgehalt von 2800 Euro für die Busfahrer und eine Lohnerhöhung von 427 Euro monatlich für alle Beschäftigten, bei einer Vertragslaufzeit von zweieinhalb Jahren. Die Arbeitgeber wollen die Erhöhung hingegen über einen längeren Zeitraum strecken, sie schlagen eine Laufzeit von fünf Jahren vor. Eine kürzere Laufzeit sei nicht möglich, erklärte die Verhandlungsführerin der Arbeitgeber, Barbara Beckmann-Roh am Mittag in einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz. Es sei nicht selbstverständlich, dass über eine Lohnerhöhung in Höhe von 18 Prozent gesprochen werde. Die Finanzierung dieser Lohnerhöhungen sei innerhalb kürzerer Zeit nicht machbar. Der Kommunale Arbeitgeberverband bietet der Gewerkschaft Verdi nun den Gang zum Schlichter an. Das kann nur freiwillig geschehen, denn eine Schlichtungsvereinbarung wurde im vergangenen Jahr gekündigt.
Am Montag waren die Tarifverhandlungen in der dritten Runde gescheitert. Der Kommunale Arbeitgeberverband KAV sieht nach eigenen Angaben keine Basis für weitere Tarifverhandlungen. Geschäftsführerin Barbara Beckmann-Roh sagte dem SR, dafür lägen die Tarifparteien zu weit auseinander.
Zur Quelle dieses Artikels und anderen großartigen Artikeln klick hier