Tirol will Lkw die Abfahrt zu Billigtankstellen verbieten

Im Kampf gegen den Transitverkehr will Tirols Landeschef Günther Platter (ÖVP) nun prüfen lassen, ob man Lastwagen verbieten kann, von der Autobahn zu Billig-Tankstellen abzufahren. Dies kündigte Platter in einem Interview an.

Tirol will an allen erdenklichen Stellschrauben drehen, um die Verkehrsflut einzudämmen. Jetzt hat der Tiroler Landeschef Günther Platter (ÖVP) in der „Tiroler Tageszeitung“ angekündigt, ein Abfahrverbot für Lkw zu Billig-Tankstellen zu prüfen. Seit 1. August läuft bereits ein zunächst auf sechs Monate befristetes Pilotprojekt, das die Zufahrt zu zwei Billig-Tankstellen verbietet.

Generelle Abfahrverbote in der Prüfung

„Ich lasse derzeit rechtlich prüfen, wie wir generelle Abfahrverbote von der Autobahn zu den Billig-Tankstellen verordnen können“, sagte Platter. Die Maßnahme könne ein Lösungsansatz in der Diskussion über den Ausweichverkehr sein, der durch den günstigen Dieselpreis an den eigens ausgewiesenen Lkw-Tankstellen angelockt werde. Das seien bis zu 300.000 Lkw-Fahrten jährlich. Betroffen wären 13 Tankstellen entlang der Inntal- und der Brennerautobahn (A12 und A13).

Blockabfertigung und Ausweichstrecken-Verbot

Der Schritt wäre eine weitere Maßnahme des österreichischen Bundeslands, den Transitverkehr einzubremsen. So gilt seit Jahren an der Grenze eine Blockabfertigung für Lastwagen an bestimmten Tagen, die regelmäßig zu langen Staus auf deutschem Gebiet führt. Außerdem hat das Land seit Juni regionale Fahrverbote auf Ausweichstrecken verhängt, die auch die Urlauber beachten müssen. Diese Maßnahme ist bis zum 15. September befristet.

Anlass für die Regelungen ist der Umstand, dass der Brenner als Grenzpass zu Italien mit 2,4 Millionen Lastwagen mehr Schwerverkehr bewältigen muss als alle anderen Alpen-Grenzübergänge in der Schweiz und Frankreich zusammen. Die Bevölkerung will dies nicht länger hinnehmen.

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