Bewohner an der Bismarckstraße befürchten durch die Umleitung ein erhöhtes Lkw-Aufkommen. 20 Lkw-Fahrer nutzten am Montag die Umleitung tatsächlich als Abkürzung.
Wilhelmshaven/sur – Seit Montagmorgen ist die Jachmannbrücke in Wilhelmshaven für mehrere Monate gesperrt. Bereits im Vorfeld hatten sich Anwohner der Bismarckstraße an die Polizei und die Stadt gewandt, um auf die Verkehrssituation zwischen Friesendamm und Gökerstraße hinzuweisen.
Sie befürchteten, dass durch die Umleitung die für Lkw über 3,5 Tonnen gesperrte Straße als Abkürzungsstrecke missbraucht werden könnte.
Um diesen Effekt zu vermeiden, vereinbarten Stadt und Polizei gleich für den ersten Tag der Sperrung eine gemeinsame Kontrolle auf der Bismarckstraße und der Knorrstraße durchzuführen. In der Zeit von 10 bis 13.30 Uhr stellten Polizeibeamte und Mitarbeiter des Ordnungsdienstes insgesamt 20 Lastkraftwagen fest, die dort nicht entlangfahren durften. Auf die Frage, warum sie durch die gesperrte Straße fahren, hörten die Kontrollkräfte zum Beispiel Antworten wie: „Die Jachmannbrücke ist gesperrt“ oder „Mein Navi hat mich hier reingeschickt“.
Diese Ausreden nutzten im Endeffekt aber nichts, so dass das Regelbußgeld von 75 Euro für jeden Fahrzeugführer fällig wurde. Ein Fahrzeugführer, der mit einem Autotransporter für eine Spedition durch die Bismarckstraße fuhr, musste eine Sicherheitsleistung in Höhe von 100 Euro für das Bußgeldverfahren hinterlegen, da er seinen Wohnsitz nicht in Deutschland hatte.
Neben den Lkw nahm die Polizei aber auch die anderen Verkehrsteilnehmer unter die Lupe. In fünf Fällen war eine defekte Beleuchtung am Pkw und in vier Fällen der fehlende Sicherheitsgurt der Grund für den kurzen, sicherlich unfreiwilligen Zwischenstopp.
Auch bei solchen Verkehrskontrollen, die eigentlich einem bestimmten Zweck dienten, stoßen die Beamte immer wieder auf zum Teil unglaubliche Szenerien. Eine Fahrzeugführerin fuhr mit ihrem Kleinwagen an den Beamten vorbei und hatte übersehen, dass sie entgegengesetzt der Einbahnstraße fuhr. „Bei der sich anschließenden Verkehrskontrolle befanden sich auch noch zwei kleine Kinder im Auto, die nicht angeschnallt waren“, staunte Andreas Kreye, Leiter der Verfügungseinheit der Polizeiinspektion Wilhelmshaven-Friesland und ergänzt: „Das kostet sowohl für die Fahrerin als auch für die mitfahrende Mutter 60 Euro. Denn für die Sicherung im Fahrzeug sind sowohl der Fahrer als auch die Eltern verantwortlich“, so die Begründung.
Letztlich zog die Polizei ein positives Fazit der Aktion. „Uns war die gemeinsame Kontrolle zum jetzigen Zeitpunkt sehr wichtig“, resümiert Kreye. „Zum einen sollen die Lkw-Fahrer die Verbote beachten und ernst nehmen, zum anderen die Anwohner der Bismarckstraße feststellen, dass wir ihre Bedenken ernst nehmen und die befürchtete Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität durch den Schwerlastverkehr durchaus gesehen wird.“ Die Polizeiinspektion Wilhelmshaven-Friesland kündigte daher an, auch in der Zukunft immer mal wieder Kontrollen in diesem Bereich durchzuführen.
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