NÜRNBERG. Schwerer Unfall am Dienstagmorgen auf der A9 zwischen den Anschlussstellen Lauf und Nürnberg-Fischbach. Laut Polizei musste ein Lastwagen aufgrund des dichten Verkehrs abbremsen, drei nachfolgende Lasterfahrer, die ebenfalls in Richtung München unterwegs waren, erkannten die Situation aus ungeklärter Ursache zu spät und krachten in den ersten Lastwagen. Zwei Fahrer erlitten bei dem Unfall schwere Verletzungen. Ein weiterer Lastwagenfahrer musste zunächst von der Feuerwehr aus seinem völlig demolierten Führerhaus freigeschnitten werden, ehe er mit lebensgefährlichen Verletzungen mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen wurde.
Zähfließender Verkehr am Morgen ist nichts ungewöhnliches auf der A9 bei Nürnberg, denn der Berufsverkehr hinterlässt hier seine Spuren und auch die Überleitung der A3.
So auch gegen 8:15 Uhr am Dienstagmorgen kurz hinter dem Autobahnkreuz Nürnberg und rund 500 Meter vor dem Autobahnrastplatz Brunn. „Wir hatten hier ziemlich regen Berufsverkehr, daraufhin hat es leicht stockenden Verkehr gegeben“, erklärt Stefan Pfeiffer von der Verkehrspolizeiinspektion in Feucht. Aus bislang ungeklärten Gründen hat sich hieraus jedoch ein Unfallgeschehen entwickelt. „Einer der Lkw hat abgebremst und dann sind insgesamt drei weitere hinten rein gefahren“, so Pfeiffer weiter. Das traurige Ergebnis, zwei schwer und ein lebensgefährlich verletzter Fahrer.
Jürgen Sprezel, der vorausfahrende Lastwagenfahrer hat die Situation hautnah miterlebt und sieht es doch relativ nüchtern: „Bin heute zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen“. Nach 30 Jahren unfallfreiem Fahren als Berufskraftfahrer, erwischte es den erfahrenen Mann heute. „Der Berufsverkehr war ziemlich zäh, dann hab ich von hinten einen Schlag gehört und eine Zehntelsekunde später habe ich noch einen Schlag gemerkt, also muss der eine Lkw auf mich drauf sein. Dann hab ich in den Rückspiegel geschaut und es nur noch schleudern sehen“, beschreibt Sprezel immer noch ungläubig die Unfallsituation an sich.
Doch trotz der Situation handelt der Berufskraftfahrer richtig: „Zuerst hat man einen rechten Schock, dann raus und Ersthelfer“. Zuerst schaut Sprezel, wie die Unfallstelle abzusichern ist, aber der Verkehr war bereits gestanden. „Dann sind wir gleich mal los und haben geschaut, wie es dem Fahrer geht, haben probiert die rauszuholen“. Jedoch waren ruckzuck die Rettungskräfte da, die übernommen haben. Beamte der Polizei befreien einen lebensgefährlich verletzten Fahrer aus seinem deformierten Führerhaus, zwei weitere Trucker, mit schweren Verletzungen, muss die Feuerwehr mit schwerem technischen Gerät befreien.
Nachdem dies geschehen ist, sollte eigentlich Ruhe einkehren am Ort des Unglücks, denn die Staatsanwaltschaft hat zur Klärung der Unfallursache einen Gutachter hinzugezogen. Jedoch ist es hier anders. „Ich habe als Polizeiführer in Eigeninitiative entschieden, um auch die Gefährdung durch die weitere Staubildung zu minimieren, dass wir die Unfallstelle zumindest soweit räumen, dass wir hier auf der linken Spur einen Fließverkehr herbringen“, so Pfeiffer. „So gesehen haben wir natürlich weitere Verkehrsstockungen, aber meine größte Sorge ist eigentlich, dass wir am Stauende, wenn ich stehenden Verkehr habe, weitere schwere Unfälle habe, deswegen habe ich das so entschieden“, erklärt der erfahrene Beamte sein Vorgehen. Die Bergungs- und Aufräumarbeiten an sich, sind deshalb noch lange nicht abgeschlossen und ziehen sich noch einige Zeit hin.
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