Der Energiekonzern Shell hat am Dienstag in Hamburg die erste öffentliche Tankstelle für verflüssigtes Erdgas (LNG) in Deutschland eröffnet. Das sei ein wichtiger Schritt für den Aufbau einer LNG-Infrastruktur für den Schwerlastverkehr, hieß es. Die Anlage an der Tankstelle am Georgswerder Bogen soll im Herbst nach einer Pilotphase in Betrieb gehen.
Thomas Zengerly, Chef von Shell in Deutschland, hat nach eigenen Angaben eine Million Euro in die Tankstelle am Georgswerder Bogen investiert: „Wir glauben, dass LNG ein wichtiger Treibstoff gerade für den Schwerlastverkehr und den Marinebereich werden wird. Wir möchten von Anfang an dabei sein und helfen, dass sich LNG wirklich am Markt durchsetzt.“
Die neue Tankstelle wird per Lkw aus Rotterdam mit dem Treibstoff versorgt. Deutschland verfügt noch über kein eigenes Import-Terminal. Shell betreibt bereits insgesamt acht andere LNG-Zapfstellen in den Niederlanden und in Belgien. Weitere sollen folgen.
Umweltfreundliche Alternative für schwere Lkw
LNG ist die Abkürzung für „Liquefied Natural Gas“. Das verflüssigte Erdgas ist nicht nur für Schiffe und Bahnen eine mögliche Alternative zum Dieselantrieb. Auch schwere Lkw können damit sehr viel umweltfreundlicher als bislang betrieben werden. Mit LNG angetriebene Lastwagen stoßen keinen Feinstaub aus und deutlich weniger Kohlendioxid und Stickoxid.
Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) sagte: „LNG kann jetzt schon einen großen Beitrag leisten, Stickoxide zu vermeiden. Neben den viel beachteten Durchfahrtsbeschränkungen ist das eine weitere Maßnahme, um unsere Bürger vor Schadstoffen zu schützen.“
In Europa sind rund 5.000 schwere Lkw unterwegs, die LNG tanken können. Das sind jedoch nicht viele. Zum Vergleich: Allein in Deutschland fahren drei Millionen Lkw.