Trotz des zunehmenden Engpasses an Berufskraftfahrern erwägt die Regierung nach eigenen Angaben derzeit kein Programm zur verstärkten Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte im Logistiksektor.
Berlin. Trotz des Engpasses an Berufskraftfahrern erwägt die Bundesregierung derzeit kein Programm zur verstärkten Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte im Logistiksektor. Das geht jetzt aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion hervor. Mit dem anhaltend positiven Konjunkturverlauf gehe eine hohe Gesamtnachfrage nach Arbeitskräften und eine weiter steigende Verkehrsnachfrage einher, heißt es in der Antwort. Dies führe zu einem Fahrermangel in Deutschland. Dieser Engpass habe bereits zu unterschiedlichen Anpassungsreaktionen geführt. Beispielsweise zu Lohnerhöhungen und steigenden Anteilen ausländischer Fahrer und Fahrzeuge.
Die Bundesregierung folgt nach eigenen Angaben der Einschätzung deutscher Unternehmen im Straßengüterverkehr, dass deren Umsätze ohne Fachkräftemangel zum Teil höher ausfallen könnten. Es lägen allerdings keine Erkenntnisse vor, dass sich hieraus Risiken für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung ergeben, die über die Risiken aus dem allgemeinen Fachkräftemangel hinausgingen. „Um dem entgegenzuwirken, hat die Bundesregierung Maßnahmen zur Fachkräftesicherung ergriffen und unterstützt Unternehmen, Fachkräfte zu finden, zu binden und zu qualifizieren“, heißt es in der Vorlage. Im Jahr 2017 seien 28,25 Millionen Euro an Fördergeldern zur Aus- und Weiterbildung, Qualifizierung und Beschäftigung in Unternehmen des Güterkraftverkehrs mit schweren Nutzfahrzeugen zur Verfügung gestellt worden.