Weil die Verkehrsbetriebe kaum noch die Orte auf dem Land erreichen, sollen jetzt Ehrenamtler die Lücke schließen. Die Stralsunder Gruppe vom Verkehrsclub Deutschland will das „Bürgerbus“-Modell im Amt Altenpleen testen
Stralsund/Altenpleen
Wenn kaum noch ein Bus in die kleinen Dörfer auf dem Land fährt, dann setzen sich die Bewohner eben selbst hinter den Buslenker. Die Stralsunder Regionalgruppe des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) will einen sogenannten „Bürgerbus“ nach Vorpommern-Rügen bringen. Diese werden nicht mehr von festangestellten Busfahrern, sondern von Ehrenamtlern gesteuert.
So könnte der Bürgerbus auch im Stralsunder Umland funktionieren: Der kleine, von einem Ehrenamtler gefahrene Achtsitzer, startet am Stralsunder Strelapark, um von dort aus jeden Tag ein anderes Ziel im Umland anzusteuern, das genau im Fahrplan festgelegt ist. So könnten Bewohner etwa ihre Arzttermine auf genau diesen Tag legen. Vom Strelapark haben die Leute dann guten Anschluss an das reguläre Liniennetz der Hansestadt.
Die VCD-Gruppe hat bereits erste Pläne erarbeitet und Unterstützung aus der Politik organisiert, um das Modell im Amt Altenpleen zu testen. „Ich finde es gut, wenn sich Menschen darüber Gedanken machen, wie wir Mobilität auf dem Land hinbekommen. Ehrenamtliche mit einzubeziehen halte ich für eine gute Idee“, sagt die Landtagsabgeordnete Ann Christin von Allwörden (CDU). In Absprache mit Vorpommern-Staatssekretär Patrick Dahlemann (SPD) hat sie bereits finanzielle Unterstützung zugesagt. „Ich bin begeistert von der Idee“, sagt Dahlemann. Er kenne das Konzept aus Espelkamp in NRW, einer Partnerstadt von Dahlemanns Heimat Torgelow. „Dort funktioniert das hervorragend.“
Die Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Rügen (VVR) will einen Bus bereitstellen und die Wartung übernehmen.