Innsbruck – Trotz der vielen Feiertage im Mai ist der Lkw-Gütertransit durch Tirol auch im Vormonat um 6,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr angewachsen. Das geht aus der vorliegenden Bilanz der Asfinag bei der Zählstelle Schönberg hervor. Insgesamt rollten in den ersten fünf Monaten des heurigen Jahres 1,026 Millionen Lkw über den Brenner, die Steigerung betrug 12 Prozent. 108.000 zusätzliche Fahrten wurden gezählt.
Vor dem Brennergipfel am 12. Juni in Bozen ist das Wasser auf die Mühlen der verkehrsgeplagten Tiroler Politik. Darüber hinaus sind die Signale aus Deutschland und Italien nicht besonders ermutigend. Jetzt sind wieder einmal Italiens Frächter an der Reihe. Sie setzen auf den neuen italienischen Verkehrsminister, Danilo Toninelli, der sie bei ihrer Kampagne gegen die Lkw-Blockabfertigungen in Tirol unterstützen soll. „Wir hoffen, dass auch Minister Toninelli dieselbe negative Haltung gegenüber der Lkw-Blockabfertigung einnimmt, die sein Vorgänger Graziano Delrio hatte“, hieß es gestern von der Frächtervereinigung Conftrasporto.
Tirols LH Günther Platter (VP) baut hingegen auf die Zusage Delrios beim Verkehrsgipfel in München, dass die Maut in Südtirol schrittweise auf 80 Cent pro km angehoben werde. „Ich gehe deshalb davon aus, dass sich auch der neue italienische Verkehrsminister Danilo Toninelli an dieses Versprechen halten und diese Zusage auch beim kommenden Gipfel in Bozen bestätigen wird.“ Die aktuellen Verkehrszahlen würden einmal mehr deutlich machen, dass Absichtserklärungen nicht ausreichen. „Die Entwicklung auf der Brennerautobahn zeigt, dass wir in diesem Jahr die Schallmauer von 2,5 Mio. Lkw-Fahrten überschreiten könnten, was schlicht und einfach unzumutbar ist“, so Platter. Blockabfertigungen seien notwendig, damit der Verkehr nicht zum Erliegen komme.