Pkw- und Lkw-Transport: Neue Richtlinien im Herbst

Im Herbst treten die neuen VDI-Verladerrichtlinien für die Ladungssicherung beim Pkw- und Lkw-Transport in Kraft, die von OEM über Verlader und Spediteure bis hin zu Fahrern alle betreffen. Thorsten Ludwig von TÜV SÜD Division Mobility kennt Hintergründe und Folgen.

Es ist nicht mehr fünf vor zwölf, die Uhr tickt mittlerweile bereits im Sekundenbereich“, mahnt Thorsten Ludwig, Leiter der Fachgruppe Ladungssicherung bei TÜV SÜD Division Mobility eindringlich, wenn er über die neuen VDI-Verladerrichtlinien für die Ladungssicherung bei Fahrzeugtransporten spricht.

Zum Hintergrund: Für die Aktualisierung der veralteten Verladerrichtlinien hat TÜV SÜD Division Mobility fünf Jahre lang gemeinsam mit zwölf Partnern aus der Industrie akribisch und durch aufwendige Testverfahren die Mindestanforderungen an Ladungssicherung bei Fahrzeugtransportern auf den Prüfstand gestellt. Für alle Komponenten, die für die Ladungssicherung wichtig sind, wurden dabei Mindestwerte definiert – das gab es laut Ludwig vorher noch nie.

Bereits Ende 2021 präsentierte die Prüforganisation die Ergebnisse des Arbeitskreises, die in die Überarbeitung der Verladerrichtlinie VDI 2700 Blatt 8.1 „Ladungssicherung auf Straßenfahrzeugen, Sicherung von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen auf Fahrzeugtransportern“ (Stand: 2009) sowie der Verladerrichtlinie VDI 2700 Blatt 8.2 „Ladungssicherung auf Straßenfahrzeugen, Sicherung von schweren Nutzfahrzeugen auf Fahrzeugtransportern“ (Stand: 2010) eingeflossen sind.

Ende 2022 machte die Prüforganisation mit einem Flyer bereits auf die Thematik aufmerksam, um die Branche vorzubereiten und allen Beteiligten zu empfehlen, sich rechtzeitig vorzubereiten (siehe „Fahrzeugtransporteure, aufgepasst!“ in der VerkehrsRundschau 22/2022). Denn TÜV SÜD Division Mobility ist sich sicher: Hersteller, Versender, Transporteure und Empfänger werden von diesen Neuerungen profitieren, da sie dadurch einen nachvollziehbaren und praktikablen Leitfaden für einheitliche Ladungssicherungs-Methoden an die Hand und damit klare Handlungsrichtlinien bekommen.


Expertise aus erster Hand

Das Ladungssicherungsteam von TÜV SÜD Division Mobility informiert bei Fragen rund um die neuen Verladerrichtlinien für den Pkw- und Lkw-Transport. Die Experten sind sowohl telefonisch unter +49 800 888 44 44 als auch per E-Mail an ksc@tuvsud.com erreichbar. Die zentralen Anforderungen an die Fahrzeugtransporter, bezogen auf VDI 2700 Blatt 8.1 und 8.2 im Bereich der Transportfahrzeuge und Ladungssicherungs-Mittel, hat TÜV SÜD Division Mobility in einem kostenlosen Flyer zusammengefasst, der online abrufbar ist („Wissenswert“): www.tuvsud.com/de-de/branchen/mobilitaet-und-automotive/truck/ladungssicherung

Keine Übergangsfristen

Und nun ist es so weit: Am 1. September sollen die beiden neuen Verladerrichtlinien in Kraft treten, die die Ladungssicherung bei Fahrzeugtransportern regeln. Parallel werden Prüfvorgaben zu den Regelungen in einer separaten Richtlinie VDI 2700 Blatt 8:2023-10 „Ladungssicherung auf Straßenfahrzeugen – Prüfanforderungen an Fahrzeugtransporter und Ladungssicherungsmittel zur Sicherung von Pkw sowie leichten und schweren Nutzfahrzeugen auf Fahrzeugtransportern“ erscheinen.

„Jeder, der Pkw, Lkw oder Wohnmobile verlädt und als Fahrer, Halter oder Spediteur transportiert – privat sowie gewerblich -, unterliegt diesen Richtlinien. Die Transportfahrzeuge müssen den neuen Richtlinien entsprechen“, macht Ludwig die Brisanz deutlich. „Es gibt keinen Bestandsschutz für schon im Markt befindliche Fahrzeuge, die Richtlinien gelten ab Erscheinungsdatum, es gibt keine Übergangsfristen.“

Fahrzeugtransport
Bis hin zum 20-Tonner nahm TÜV SÜD Division Mobility den Fahrzeugtransport akribisch unter die Lupe © Foto: TÜV SÜD Auto Plus GmbH

Anforderungen ans Fahrzeug

TÜV SÜD Division Mobility hat daher einen Flyer herausgebracht, in dem alle Vorgaben zusammengefasst sind, die Fahrzeuge künftig erfüllen müssen, um die neuen VDI-Richtlinien zur Ladungssicherung beim Fahrzeugtransport überhaupt erfüllen zu können. Während die VDI-Richtlinien also beispielsweise vorgeben, wie viele Gurte und Keiler eingesetzt werden müssen, ist im Flyer von TÜV SÜD Division Mobility aufgelistet, was ein Fahrzeug zum Fahrzeugtransport überhaupt (baulich) können muss und was die Ordnungsbehörden künftig prüfen werden.

Dabei sind die jeweils für den Pkw- und Lkw-Transport geforderten Grenzwerte und Vorgaben für Spanngurte, Controller, Mehrpunktzurrsysteme für Ladungssicherungsmittel in Fahrbahnelementen, Radvorleger in Kombination mit Fahrbahnelementen sowie Gleitreibbeiwerte Fahrbahnelement zu Pkw-/Lkw-Reifen übersichtlich dargestellt.

TÜV SÜD Experte: Jetzt handeln!

Die Richtlinie tritt im Herbst in Kraft – und ab dann muss auch bei möglichen Polizeikontrollen nachgewiesen werden, dass die Vorgaben eingehalten werden. „Wir empfehlen daher dringend, Kontakt mit den Fahrzeugherstellern aufzunehmen“, rät Ludwig.

Bei Fragen aller Art zu den kommenden Neuerungen bietet Ludwig allen am Fahrzeugtransport Beteiligten an, sich an das Ladungssicherungsteam von TÜV SÜD Division Mobility zu wenden. „Wir stehen mit Rat und Tat zur Seite und beraten Unternehmen gerne“, so Ludwig. „Denn wer sich nicht spätestens jetzt um das Thema kümmert, fährt sehenden Auges auf den Eisberg zu.“



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