Speyer (Rheinland-Pfalz) – Straßen werden gesperrt, Verkehrsschilder abmontiert, die Straßen sind gesäumt von Schaulustigen. Wenn ein 350 Tonnen Stahl-Koloss auf Reisen geht, ist mächtig was los.
Das ehemalige Marine-U-Boot U17 machte sich am Sonntag von Speyer (Rheinland-Pfalz) auf seine letzte, 40 Kilometer lange Reise in sein endgültiges Zuhause, das Technik-Museum in Sinsheim (Baden-Württemberg).
Die erste Etappe hatte die U17 nach vier Kilometern und etwa drei Stunden erreicht. Am Rheinufer wird das U-Boot dann am Montag auf einen Ponton gehievt. Diese Schwimm-Plattform wird den Koloss auf dem Rhein und Neckar transportieren.
Vor 14 Jahren wurde das U-Boot ausgemustert
Ab 1973 war die U17 im Einsatz. Zusammen mit der U26 war es nach dem Zweiten Weltkrieg das erste deutsche U-Boot in amerikanischen Gewässern. Im Jahr 2010 wurde die U17 dann von der Marine in Kiel ausgemustert. Der Stahlkoloss ist so lang wie zwölf Autos und so hoch wie eineinhalb Einfamilienhäuser.
Bereits vor mehr als einem Jahr begann der Transport des U-Boots. Damals hievte ein Portalkran U17 auf einen Schwimmponton, der den stählernen Riesen der Klasse 206A nach Speyer brachte.
Fast ein Jahr wurde an der genauen Route des neun Meter hohen und 50 Meter langen Ungetüms getüftelt. Für die knapp 40 Kilometer wird der maritime Oldtimer mehrere Wochen benötigen.
Die Ankunft in Sinsheim ist für den 28. Juli geplant. Dort wird das U-Boot im Technik Museum Sinsheim das letzte Mal seinen Anker werfen. Davor wird es aufgehübscht. Besonders toll: Die aus ehemaligen Besatzungsmitgliedern bestehende „U-Boot-Kameradschaft U17“ wird sich später um den Erhalt des U-Boots als Exponat kümmern.
Das gesamte Projekt kostet rund zwei Millionen Euro und wird überwiegend mit Spenden finanziert.