Noch fahren einige Laster durch Leppersdorf, obwohl die S177 und die S95 freigegeben sind. Doch spätestens ab Ende des Jahres soll der Ort frei von LKW-Verkehr werden.
Leppersdorf. Seit dem 16. Oktober ist im Wachauer Ortsteil Leppersdorf die S95 in Richtung Pulsnitz für den Verkehr freigegeben. Der Straßenabschnitt war am Ortsausgang in Höhe des Milchwerks der Müller-Gruppe bis zum neu gebauten Kreisverkehr der S177 lange gesperrt. Grund waren die laufenden Arbeiten für die Ortsumfahrung der S177. Eigentlich müssten die LKW diese neue Ortsumfahrung nun nutzen. Es könnte Ruhe in Leppersdorf herrschen, doch dem ist nicht so, wie ein Anwohner sagt.
Trotz der neuen Umleitung fahren noch Lkw durch den Ort
Eine Anwohnerin erzählt, dass sie nun viel ruhiger schlafen könne, weil kaum noch laute Laster über die S95 durch den Ort donnern würden: „Früher dachte ich im Bett, dass die LKW direkt über mich fahren“, sagt Anita Kunath, die in der Nähe der Straße wohnt. Ein anderer Leppersdorfer habe vor einigen Tagen den Verkehr durch den Ort genau beobachtet, sagt er: „Während früher zehn LKW durch Leppersdorf fuhren, sind jetzt es immer noch drei.“ Der Mann wohne nur 70 Meter von der S95 entfernt und vermutet, dass alte Navigationsgeräte die LKW-Fahrer noch nicht über die S177, die neu gebaute Umgehungsstraße, schicken würden, sondern weiterhin durch den Ort hindurch.
Die S95 fällt seit der Fertigstellung in den Zuständigkeitsbereich der Gemeinden Lichtenberg und Wachau. Lichtenberg ist nur für das Stück Straße von der Autobahnbrücke A4 bis zum neuen Kreisverkehr der S95 zuständig. Da die Straße erst vor kurzer Zeit freigegeben wurde, nehme der Lichtenberger Bürgermeister Thomas Wuttke (parteilos) an, „dass sich auch die LKW-Fahrer erst einmal daran gewöhnen müssen, diese neue Strecke zu nehmen. Wenn von zehn LKW-Fahrern schon mal sieben es geschafft haben, denke ich, ist das nach drei Tagen eine gute Zahl ist“, sagte er am 19. Oktober.
Wie es mit den Lkw in Leppersdorf weitergeht
Für die S95 im Ort Leppersdorf ist die Gemeinde Wachau zuständig. Deren Bürgermeister Veit Künzelmann (CDU) wolle „die Bürgerschaft entlasten“, sagt er. „Wir wollen den Innerortsverkehr in Leppersdorf auf 7,5 Tonnen beschränken“, erklärt er. Derzeit würden die Anträge für diese Beschilderung beim Landratsamt zur Genehmigung liegen. Veit Künzelmann hofft, dass noch in diesem Jahr an den Ortseinfahrten von Leppersdorf die Schilder mit dem Hinweis nur für Fahrzeuge bis 7,5 Tonnen aufgestellt werden. „Mir wäre es lieb, sie kämen schon eher“, betont er.
Die neue Umgehungsstraße S177 ist in den meisten Navigationssystemen zwar bereits enthalten, offensichtlich führen ältere Modelle die Fahrzeuge aber auch durch den Ort – über die S95 – hindurch.
Nach Aussagen des Wachauer Bürgermeisters würden täglich etwa 700 Laster das Milchwerk am Rande von Leppersdorf passieren. Bislang fuhren diese teilweise durch den Ort hindurch. Ziel war es, durch die neu gebaute S177, die später bis nach Pirna führen soll, die Einwohner von Leppersdorf vom Verkehr zu entlasten.