BAD HERSFELD. Nach dem offenbar misslungenen Transport eines Stadtbusses muss der polnische Spediteur nun damit rechnen, die Erlaubnis für Schwertransporte in Deutschland entzogen zu bekommen. Ein Aufmerksamer Verkehrsteilnehmer hatte die Polizei über den Transport informiert, dessen Fahrer mit der Ladung offensichtlich »überfordert« war.
Eine Streife der der Polizeiautobahnstation Bad Hersfeld leitete den dubiosen Transport an der Anschlussstelle Bad Hersfeld von der Autobahn. Der angeforderte Gutachter zog eine schnelle Bilanz: »Schrott!«. Der Sattelanhänger war für jegliche Art von Lasttransporten ungeeignet. Offensichtlich hatte man durch einen nicht fachgerechten Umbau einen Spezialtransporter für Schwerlasten bauen wollen. Hierzu waren unter anderem aus dem Hilfsrahmen Metallteile herausgeschnitten und nachträglich Schwerlastzurrpunkte (8000kg) unsachgemäß eingeschweißt worden. An diesen Punkten war der 12.000 kg schwere Stadtbus mittels Ketten und Gurten fixiert worden. Einer dieser Schwerlastzurrpunkte war dermaßen laienhaft angebracht, dass einer der Beamten diesen nur mit Körperkraft aus seinem Rahmen ziehen konnte. Mit dieser »Sicherung« sollte der Stadtbus 1500 km weit, von Frankreich nach Polen, transportiert werden.
Die Beamten der Polizeiautobahnstation leiteten gegen den Geschäftsführer der Transportfirma ein Ordnungswidrigkeitsverfahren ein, bei dem der Erlös der Tour eingezogen wird. Weiterhin verboten sie den Weitertransport mit dem Sattelanhänger, zumindest auf deutschen Straßen. Der Bus musste mittels Kran umgeladen werden. Außerdem beantragten die Beamten der Firma die Genehmigung für Schwerlasttransporte in Deutschland zu entziehen. Grund: Unzuverlässigkeit!