CO2-Emissionen zu kompensieren ist gut. Kohlendioxid-Ausstoß zu vermeiden ist besser. Daher reiht sich jetzt Sonepar als erster Elektrogroßhändler in die noch kleine Riege von Unternehmen im DACH-Raum ein, die auf Lkw mit Wasserstoffantrieb setzen. Die Fahrzeuge stoßen im Betrieb nur Wasserdampf aus.
„Ein großartiges Gefühl zu wissen, dass man beim Fahren die Umwelt schont“, sagt Michael Walleshauser, der Anfang Mai in Deutschland den ersten Lkw vom Hof des Sonepar-Lagers lenkt. In den Brennstoffzellen reagiert Wasserstoff mit Sauerstoff. Dabei entsteht Strom, dieser treibt den Lkw voran – und das flüsterleise. „Das macht das Fahren viel angenehmer“, freut sich Michael. Alltagstauglich ist der Wasserstoff-Laster auch. Der Tankvorgang dauert zwischen acht und 15 Minuten und reicht für bis zu 400 Kilometer Strecke. „Unsere Touren sind meist nur 300 km lang. Wir haben also ordentlich Puffer“, sagt Christian Orth, verantwortlich für die Transportlogistik bei Sonepar.
Wasserstoff-Lkw im Alltagstest
Derzeit sind vier Wasserstoff-Lkw vom Typ Hyundai Xcient Fuel Cell für das Unternehmen unterwegs. Der Elektrogroßhändler hat sie über einen Spediteur von der Firma Hylane angemietet, die auf die Vermietung der umweltfreundlichen H2-Lkw spezialisiert ist – H2 ist das chemische Kürzel für Wasserstoff.
Die Wasserstoff-Fahrzeuge anzumieten, ist für Sonepar eine attraktive Lösung: Der Beschaffungspreis ist noch recht hoch, das Tankstellennetz eher weitmaschig. Zugleich gibt es vergleichsweise wenige Erfahrungen aus der Praxis. „So können wir mit unserer kleinen Flotte gut testen, wie sich die Antriebstechnik bewährt“, erklärt Logistikspezialist Orth.
Deutliche CO2-Einsparung
„Wir sehen uns ganz speziellen Herausforderungen im Alltag gegenüber“, so Orth. Rund 150.000 Lieferpositionen bewältigt Sonepar in Deutschland jeden Tag. Dazu gehört eine wachsende Zahl von großvolumigen Wärmepumpen und PV-Anlagen, die das Unternehmen direkt auf die Baustellen liefert. „Hier punkten die H2-Lkw durch die höhere Zuladung, verglichen mit den sonst eingesetzten Dieselfahrzeugen“, erklärt Orth, der für Ende Juni eine Sattelzugmaschine mit Wasserstoffantrieb erwartet.
„Mit diesen fünf Fahrzeugen zusammen können wir pro Jahr rund 350 Tonnen CO2 vermeiden“, rechnet Orth vor, der daher auf den weiteren Ausbau des H2-Fuhrparks hofft. „Im Juli ziehen wir Bilanz und entscheiden, wie es weitergeht.“
Weitere Informationen: www.sonepar.de