Es ist schon Berliner Folklore, das Theater, das es jedes Jahr um die Weihnachtstanne auf dem Breitscheidplatz gibt. Mal ist der Baum zu lang, dann zu schwer. Einmal zerbrach er schon beim Transport und der RND erinnerte an die „bayrische Provokation“ im Jahr 2000, als der Nadelbaum so mickrig war, dass man die Fichte aus Bayern gar nicht erst aufstellte, sondern an die Elefanten im Zoo verfütterte.
Es wäre also eine große Überraschung gewesen, wenn in diesem Jahr alles geklappt hätte. Aber wenn Berlin bei einem nicht enttäuscht, dann bei Pleiten, Pech und Pannen. So auch in der Nacht zu Dienstag: Der Baum, eine Kolorado-Tanne, war zu breit für den Tunnel, durch den der Schwertransport in Richtung Breitscheidplatz unterwegs war, um endlich für vorweihnachtliche Stimmung am Kudamm zu sorgen.
Es ist natürlich auch vollkommen abwegig, die Route vorher auf ihre Tauglichkeit zu prüfen, was ist schon ein Baum mit einer Höhe von 22 Metern? Immerhin war man so clever, die Tanne zu legen. Dumm nur, dass auch das nicht gereicht hat, denn der Baum ist an seiner dicksten Stelle über fünf Meter breit, der Tunnel jedoch nur 4,30 Meter.
Nun muss der Transport, gemäß deutscher Bürokratie, erst einmal neu beantragt werden. Dann muss eine alternative Strecke her. Voraussichtlich soll der Baum nun am Mittwoch aufgestellt werden. Aber bitte keine Eile, der Weihnachtsmarkt beginnt erst in zwei Wochen. Wenigstens sind die aktuellen Temperaturen wie an Heiligabend.