Die ZF-Division Commercial Vehicle Solutions (CVS) präsentiert auf der IAA Transportation 2022 ihre zukunftsweisenden Lösungen für die Automatisierung von Nutzfahrzeugen. Dazu gehört die neueste Generation der automatisierten Fahrwerksteuerung ADOPT (Autonomous Driving Open Platform Technology). Mit ihr realisiert ZF einen automatisierten Hub-to-Hub-Transport auf der Autobahn wie auch eine voll integrierte Automatisierungslösung für den Betriebshof. Die fortschrittliche Plattform übersetzt Fahranweisungen eines virtuellen Fahrers in reale Fahrzeugbewegungsbefehle, indem es auf die Steuerung aller relevanten Systeme wie Antrieb, Lenkung und Bremse zugreift. Die entsprechenden Schnittstellen wurden nach Automobilstandards entwickelt.
Mit unserem einzigartigen Portfolio sind wir für die Nutzfahrzeugindustrie der ‚One-Stop-Shop‘ für automatisierte Technologien. Wir sind in der Lage, eigene Innovationen mit denen unseres Partnernetzwerkes zu kombinieren, um erstklassige autonome Lösungen für den Nutzfahrzeugverkehr zu liefern, die die Produktivität und Effizienz der Logistik steigern“, sagte Carlos Gonzalez, Head of System Solutions, Truck & Bus, bei Commercial Vehicle Solutions.
Ein „One-Stop-Shop“ für autonomes Fahren
ZF hat das branchenweit umfangreichste Portfolio zur Automatisierung von Nutzfahrzeugen. Es reicht von Komponenten und elektronischen Steuerungen für autonom fahrende Fahrzeuge der Stufe 4 über Sensoren und Hochleistungsrechner bis hin zu fortschrittlichen Digital- und Konnektivitätstechnologien. Durch die Kombination dieser Kompetenzen und Produkte kann ZF seinen Kunden schlüsselfertige Komplettlösungen anbieten, einschließlich Software für virtuelle Fahrer und digitale Plattformen zur Orchestrierung und dem Management von Fahrzeugflotten jeder Größe. So können spezifisch entwickelte Lösungen flexibel in die automatisierte Fahrzeugplattform eines Nutzfahrzeugherstellers integriert oder mit den Produkten und Dienstleistungen weiterer Anbieter kombiniert werden.
Die neueste Generation von ZF-ADOPT bietet eine intelligente Schnittstelle zur Unterstützung autonomer Fahrzeugsteuerungssysteme. In einem Demonstrationsfahrzeug hat ZF autonomes Fahren nach Level 4 für Geschwindigkeiten bis 80 km/h umgesetzt. Die Fahrwerkregelungssoftware ADOPT 3.0 greift dazu auf das elektronisch geregelte Luftfedersystem OptiRide sowie das elektronische Bremssystem EBS der dritten Generation zu. Mit dieser Kombination hält die Software das Fahrzeug in allen Situationen stabil, auch auf nassen Straßen und Oberflächen mit unterschiedlichen Straßenbelägen.
In einem zweiten Testfahrzeug demonstriert ZF eine schlüsselfertige Lösung für einen automatisierten Betriebshof. Dabei werden Sattelauflieger durch eine fahrerlose Zugmaschine bewegt und rangiert. In dieser wirkt ein Regelverbund aus elektromechanischer ReAX-Lenkung von ZF, dem elektronisch geregelten Luftfedersystem OptiRide sowie dem elektronischen Bremssystem EBS der dritten Generation. Im Verbund mit dem Bremssystem und der Parkbremse gelingen vollautomatische Rangiermanöver wie Andocken und Ankuppeln zuverlässig. Schon ein einzelner automatischer Ankoppelvorgang verläuft bis zu 50 Prozent schneller als beim manuellen Ankoppeln. Das trägt dazu bei, die Produktivität auf dem Betriebshof zu steigern und bringt vor allem dann einen hohen Nutzwert, wenn dort nur wenig erfahrene Fahrer zur Verfügung stehen. Die neue ADOPT 2.0-Software von ZF steuert die Sattelzugmaschine, die mit bis zu 20 km/h unterwegs ist. ADOPT nutzt dazu die Routenplanungs- und Wahrnehmungssoftware des ZF-Partners Embotech. Ebenfalls mit dem Testfahrzeug kombiniert ist die ZF-Flottenmanagement- und Orchestrierungsplattform SCALAR. Sie kann auch genutzt werden, um die Planung, Routenplanung und Disposition von Fahrzeugen auf einem Betriebshof zu automatisieren.