70 Jahre KBA: Eine Bundesbehörde mit reichlich Verantwortung

Heute vor genau 70 Jahren, am 4. August 1951, wurde das Kraftfahrt-Bundesamt gegründet. Den meisten Autofahrern ist die Bundesbehörde in Flensburg vor allem als unliebsamer „Punktesammler” bekannt, doch das KBA hat noch weitere wichtige Aufgaben. Zur Feier des Tages wollen wir Ihnen diese vielseitige Behörde einmal genauer vorstellen.

Das KBA hat mehr zu tun, als nur Punkte zu sammeln

70 Jahre existiert das KBA nun und verwaltet wichtige Daten von Millionen von Kraftfahrzeugen und ihren Fahrern. Fünf große Zentralregister führt die Bundesbehörde mittlerweile und stellt darin Informationen für Verbraucher, Verwaltung, Wirtschaft und Justiz zur Verfügung. Diese zentralen Register sind:

  • Fahreignungsregister (FAER): Hier werden die rechtskräftigen Verkehrsverstöße eines jeden Bundesbürgers gespeichert. Es ist somit weitaus mehr als nur ein „Punktekonto”, denn es gibt u. a. auch Auskunft über verhängte Fahrverbote, Entziehungen der Fahrerlaubnis oder angeordnete Maßnahmen wie etwa eine MPU.
  • Zentrales Fahrzeugregister (ZFZR): Dieses Register sammelt die Daten sämtlicher in Deutschland zugelassenen Kraftfahrzeuge. Zugriff darauf haben u. a. die Zulassungsbehörden, Versicherungsunternehmen, Gerichte, der Zoll und die Polizei.
  • Zentrales Fahrerlaubnisregister (ZFER): Hier werden die Fahrerlaubnisse und entsprechenden Führerscheine der Bundesbürger gespeichert.
  • Fahrtenschreiberkartenregister (FKR): Dieses Register dient der Speicherung von Fahrerkarten, welche Berufskraftfahrer zur Bedienung ihres Fahrtenschreibers benötigen.
  • Berufskraftfahrerqualifikationsregister (BQR): Dieses Zentralregister existiert erst seit Mai 2021 und befindet sich noch im Aufbau. Aktuell können hier bereits alle in Deutschland ausgestellten Fahrerqualifizierungsnachweise abgerufen werden. Ab Oktober 2021 soll das BQR auch Teilnahmebescheinigungen wie z. B. Grundqualifikationen und Weiterbildungen speichern.

Während der 70 Jahre, die das KBA inzwischen besteht, kamen neben der Datenspeicherung weitere Aufgaben hinzu. So ist die Behörde auch für die Typgenehmigung und Marktüberwachung in Bezug auf Fahrzeuge verantwortlich. Damit kümmert sich das KBA z. B. um Rückrufe von Fahrzeugmodellen.

Abgasskandal 2015: KBA reagierte auf Kritik

Der Abgasskandal brachte das KBA in den letzten Jahren stark in die Kritik.
Der Abgasskandal brachte das KBA in den letzten Jahren stark in die Kritik.

Allerdings verliefen die letzten 70 Jahre für das KBA nicht immer reibungslos. Besonders ersichtlich wurde dies, als im Herbst 2015 der Diesel-Skandal publik wurde. Damals bekam die Bundesbehörde viele Vorwürfe zu hören, dass sie nicht rigoros genug gegen die Betrüger vorgehe und eher die Interessen der Automobilindustrie statt der Verbraucher im Sinn hätte.

Eine Kritik, die sich das KBA offenbar zu Herzen nahm. So wurde u. a. in den vergangenen zwei Jahren ein eigenes Abgaslabor gebaut, das noch im Quartal 2021 in Betrieb genommen werden soll. Dies bietet dem KBA zukünftig die Möglichkeit, unabhängige Messungen durchzuführen, um die Fahrzeugsicherheit und den Umweltschutz zu gewährleisten.

Quelle