Berlin –
Ein dicker Brummi mit Kran war dermaßen eigentümlich beladen, dass eine Streife des polizeilichen Verkehrsdienstes am Spandauer Damm beschloss: Den sehen wir uns genauer an. Tatsächlich hatten die Ermittler den richtigen Riecher: 31 (!) Mängel fanden die Beamten bei dem 40-Tonner.
„Erster Blickfang war die TÜV-Plakette, sie zeigte Juli 2017 an“, teilte die Polizei am Samstag mit. Bei der weiteren Überprüfung des Brummis (Baujahr 1985) fanden die Spezialisten des Verkehrsdienstes dann satte 31 Mängel. Unter anderem verlor der Tank Treibstoff, die Abgasanlage war undicht und das rechte Abblendlicht kaputt. Zudem verlor die Kranhydraulik Öl und einer der Reifen war bis auf die Karkasse beschädigt.
Weiterhin waren beide Bremszylinder dermaßen durchgerostet, dass die Beamten beschlossen: Dieser Schrott-Bombe fährt keinen Meter mehr! Eigentlich wollte der Fahrer (56), der ein Fahrgeschäft geladen hatte und vom Reinickendorfer Frühlingsfest kam, zum nächsten Jahrmarkt. Doch „daraus wird erstmal nichts“, teilte die Polizei weiter mit.
Der Brummi wurde samt Ladung sichergestellt und abgeschleppt. Den 56-jährigen Fahrer erwarten nun ein Bußgeld in Höhe von 180 Euro sowie ein Punkt in Flensburg, den Halter 270 Euro Bußgeld und ebenfalls ein Punkt.
Doch damit nicht genug: Aufgrund der massiven Mängel haben die zuständigen Ermittler nach KURIER-Informationen starke Zweifel, ob bei der Vergabe der letzten HU-Plakette alles mit rechten Dingen zuging. Besonders die völlig durchgerosteten Radbremszylinder hätten vermutlich schon vor Jahren als Mangel erkannt werden müssen.
„Gegen den Prüfer wird durch unsere Spezialisten bereits ermittelt“, bestätigte die Polizei am Samstag. Der sichergestellte Brummi wird übrigens nie wieder unterwegs sein: Nach einer weiteren eingehenden Überprüfung wurde die Schrott-Bombe laut Polizei „endgültig aus dem Verkehr gezogen.“