Die Bundesstraße 20, die ganz im Osten die Landkreise Traunstein und Altötting verbindet, ist seit Montag , 4. Juni, gesperrt. Sechs Wochen lang ist die wichtige Verkehrsader wegen Bauarbeiten zwischen Tittmoning und Hochöster bei Burgkirchen unterbrochen. Auswirkungen hat das auch auf Orte, die gut und gern 20 Kilometer entfernt liegen. Denn: Der Schwerlastverkehr wird großräumig über die Bundesstraßen 304 und 299 umgeleitet. Das Lkw-Aufkommen in ohnehin schon stark belasteten Städten und Gemeinden wie Altenmarkt, Trostberg und Garching dürfte in dieser Zeit spürbar ansteigen.
Vor allem sind es aber die B20-Nutzer, denen das Staatliche Bauamt Traunstein viel Geduld abverlangt. Voraussichtlich bis 14. Juli wird die viel befahrene Transitroute auf etwa sechs Kilometer Länge saniert und deswegen gesperrt. Investitionsaufwand: rund 2,5 Millionen Euro.
Gestern starteten die Bauarbeiten, mit denen die Bundesstraße zwischen Hochöster und der Abfahrt in Richtung Waging erneuert wird.
Nur Anlieger dürfen die B20 – mit Einschränkungen und Umwegen – abschnittsweise nutzen. Der normale Durchgangsverkehr wird bis Mitte Juli über Kirchweidach und Tyrlaching umgeleitet. Diese kurze Runde kann jedoch nicht von großen Lastwagen und Sattelschleppern benutzt werden. Denn: Die Bahnunterführung auf der Staatsstraße zwischen Kirchweidach und Hochöster ist nur 3,40 Meter hoch, wie Florian Krammer vom Traunsteiner Bauamt informiert. „Wir hoffen, dass es keine schwarzen Schafe gibt, die mit ihren vier Meter hohen Lastern trotzdem reinfahren und dann stranden.“ Immerhin weise man Brummi-Lenker durch umfangreiche Beschilderungen darauf hin, dass sie die B20-Baustelle großräumig umfahren müssen. Schon ab Freilassing geht es auf der B304 über Traunstein nach Altenmarkt, dann auf der B299 über Trostberg und Garching weiter nach Unterneukirchen und auf der Kreisstraße schließlich bis Burgkirchen.
Das Straßenbauamt bittet alle Verkehrsteilnehmer und Anwohner um Verständnis. Dieses wird zumindest von Altenmarkts Bürgermeister Stephan Bierschneider durchaus aufgebracht: „Eine schmerzhaft hohe Belastung mit Tausenden Lkw am Tag sind wir ja gewohnt. Dass es jetzt sechs Wochen lang noch mehr wird, müssen wir in Kauf nehmen. Schließlich gab es bei uns auch schon diverse Bauarbeiten, durch die dann andere Orte zusätzlichen Umleitungsverkehr ertragen mussten. Das ist einfach ein gegenseitiges Geben und Nehmen.“